Cover-Bild Die Überflüssigkeit der Dinge
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Heranwachsen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 04.02.2020
  • ISBN: 9783455008326
Janna Steenfatt

Die Überflüssigkeit der Dinge

Roman
»Ein berührender Coming-of-Age-Roman über Liebe, Sex und Schuld.« Olga Grjasnowa
Ina hat sich eingerichtet in einer Welt, in der niemand etwas von ihr erwartet. Mit ihrem Mitbewohner Falk streift sie durch die Nächte auf St. Pauli und begnügt sich mit genug Schlaf, etwas Sex und Gin Tonic. Als ihre Mutter bei einem Autounfall stirbt, wird Ina eingeholt von einer Kindheit im Theater und den Gedanken an einen Vater, den sie nie kennengelernt hat. Ausgerechnet jetzt kehrt er zurück nach Hamburg und inszeniert Shakespeares Sommernachtstraum. Und Ina, die endlich so etwas wie einen Plan hat, nimmt einen Aushilfsjob in der Kantine des Theaters an. Doch bevor sie sich überlegen kann, ob sie sich dem Vater offenbart, trifft sie auf die Schauspielerin Paula. Ina, die ihr Herz bisher weder an Dinge noch an Menschen gehängt hat, lernt die Liebe kennen – und den Verrat an ihr.
»Schlafwandler wissen: wenn sie die Augen öffnen, stürzen sie ab. Von einem solchen Augenöffnen erzählt Steenfatt mit schwindelerregender Sicherheit und einem spröden Witz.« Antje Rávik Strubel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2020

Die Hoffnung auf ein tiefgründiges Buch wurde enttäuscht

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Dem Klappentext nach und dem Anfang vom Buch nach, habe ich eine tiefgründige Ausführung einiger sehr wichtigen Themen erwartet.
Wie gesagt, anfangs war ich noch sehr angetan und interessiert, dann wurde ...

Dem Klappentext nach und dem Anfang vom Buch nach, habe ich eine tiefgründige Ausführung einiger sehr wichtigen Themen erwartet.
Wie gesagt, anfangs war ich noch sehr angetan und interessiert, dann wurde es aber zu melancholisch, zu düster, zu depressiv. Die Protagonistin kommt da einfach nicht heraus, ich verstehe dass ihre Denkweise, ihr Leben und Motivationen ( bzw. nicht Motivationen) erklärt werden müssen, aber irgendwann ist auch mal gut, ich glaube nicht dass der Sinn des Buches sein sollte den Leser selbst in depressionen zu stürzen.
Die Beziehung zum Mitbewohner, hätte gut weggelassen werden können, da langweilig und ugnötig.
Auch sind viele Begebenheiten aus dem Leben mit der Mutter,die Alkocholistin ist, meiner Meinung nach unrealistisch. Ich weiß daß, das Leben mit einem Alcocholisten von Brutalität und Gefühlskälte durchzogen ist, und auf alle Familienmitglieder abfärbt und deren Leben beeinflusst, es ist aber vollkommen unrealistisch dass man einen Alkocholiker absichtlich betrunken macht um etwas von ihm in Erfahrung zu bringen.
Leider kann ich hier keine Leseempfehlung abgeben

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Ruhige, melancholische Erzählung, die mich leider nicht erreicht hat

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Hamburg. Ina ist momentan arbeitslos. Sie wohnt in einer WG mit Falk, der als Fotograf in einem Leichenschauhaus tätig ist. Nun ist Inas Mutter gestorben und sie muss sich um die Beerdigung kümmern. ...

Hamburg. Ina ist momentan arbeitslos. Sie wohnt in einer WG mit Falk, der als Fotograf in einem Leichenschauhaus tätig ist. Nun ist Inas Mutter gestorben und sie muss sich um die Beerdigung kümmern. Einst war ihre Mutter eine Schauspielerin am Theater, doch irgendwann blieben Rollenangebote aus, Männer kamen und gingen, nur der Alkohol wurde ein treuer Begleiter. Auch die Beziehung zu Ina hat sehr gelitten. Ina ist sich nicht sicher, ob der Tod ihrer Mutter ein Unfall oder doch eher ein Suizid war.
Über den Vater zu sprechen war verboten. Ina kennt nur seinen Namen. In ein paar Wochen wird er allerdings ein Stück am Hamburger Theater inszenieren und sie hat einen Plan, wie sie ihm näher kommen könnte.

Der Beginn gefiel mir sehr gut. Eine interessante Ausgangssituation, ein schwarzer, sarkastischer Humor, eine direkte Sprache, der Ton traurig und etwas bitter.
Nach einem relativ rasanten witzigen Beginn begann sich die Geschichte leider etwas zu ziehen. Die Beziehung zwischen Ina und ihrem WG- Mitbewohner Falk nahm einen zu großen Raum ein und interessierte mich einfach nicht. Ich fand Falk langweilig und ich fand die Beziehung der beiden langweilig. Ina selbst ist auch nicht die unbedingt spannendste Protagonistin. Sie vergammelt ihr Leben, trifft keine Entscheidungen und wirkt etwas konturlos. "Die letzten Jahre waren in einer Art Lähmung verstrichen, einer Mischung aus Furcht und Ungeduld, und das Warten auf das richtige Leben machte bereits der Ahnung Platz, dass es das hier tatsächlich schon sein sollte."
Sie tat mir irgendwann einfach leid und das nervte mich und zog mich auch etwas herunter. Das war mir zuviel an Depression, Aggression und passivem, missglücktem Leben. Ich wurde irgendwann müde der Schilderung der trübsinnigen, niedergeschlagenen und morbiden Hauptprotagonistin zu lauschen.
Zudem hatte ich Mühe diese schwierige Mutter-Tochter Beziehung zu verstehen, diese wirklich nachzuvollziehen. Ich fand es merkwürdig, dass Ina ihr in Jugendzeiten, obwohl sie zu viel trank und Alkoholikerin war, immer wieder nachschenkte und sie betrunken machte. Ja, sie wollte, dass die Mutter über den Vater spräche, aber dennoch... Das kenne ich von Betroffenen so eher nicht. Ich verstand auch letztendlich nicht, warum sie überhaupt miteinander so psychisch grausam waren.

Irgendwann begann ich Absätze zu überlesen. Zwar konnten mich einzelne Absätze immer wieder in den Bann ziehen, aber ich langweilte mich einfach zu oft, fieberte nicht mit, wurde zu wenig berührt, erfuhr nichts, was nicht schon tausende Autor*innen vorher beschrieben haben und war genervt von den Figuren, von denen niemand klare Worte verliert und kaum einer das tut, was er eigentlich möchte.
Der Klappentext verrät für meinen Geschmack auch zu viel, so dass Überraschungsmomente vorweg genommen werden, in dieser ansonsten überraschungsarmen, ruhigen, melancholischen Erzählung.
Insgesamt haben mir dennoch das Setting im Theater und der Sprachwitz gefallen.

Empfehlenswert vielleicht für Leute in den 20ern, die nicht so recht wissen, was sie mit sich anfangen sollen und hier einen Spiegel finden.