"Tote Mädchen lügen nicht" ist ein durchaus bekannter Name. Nicht zuletzt wegen der gleichnamigen Serie. Zwar hatte ich die Serie nicht gesehen, als ich das Buch in meiner Dorfbücherei entdeckt hatte, aber entschied mich dennoch dafür diese düstere Geschichte zu lesen.
Das Buch fängt damit an, dass der Protagonist Clay ein Paket entdeckt, in dem sich Audiokassetten befinden. Hannah Baker, eine Mitschülerin, in die Clay verliebt war, hinterließ die Kasseten mit den 13 Gründen warum sie kurze Zeit zuvor Suizid begannen hatte. Jede Kassette war einer anderen Person gewidmet, die irgendwie bei dem Selbstmord beigetragen hatte. Wenn man die Kassetten erhalten hat, bedeutete das auch, dass mein zu den 13 Gründen gehört.
Schon allein beim Klappentext bemerkt man, dass das kein fröhlliches Buch werden würde und das war es auch nicht. Es war ziemlich düster, depremierend und wurde mit jedem Kapitel immer markaberer.
Der Protagonist, der wie bereits erwähnt in sie verliebt war, hätte er ihr nie schaden wollen. Wie also war er an ihrem Selbstmord beteiligt?
Das ist nicht nur eine Frage, die sich Clay das halbe Buch über stellte, sondern ich, als Leserin, habe mich das die ganze Zeit über selbst gefragt. Denn trotz dieses erdrückenden Stimmung wirkte Clay wie ein netter junger Mann und nicht wie ein Rüpel, der auf dem Schuhlhof alle beleidigte.
Hannahs Gefühle konnte man sehr gut nachempfinden, was auch dem Protagonisten nicht schwer fiel. Einem wurden hin und wieder Situationen gezeig, in denen der Beteiligte anders reagieren hätte können und somit vielleicht ihr Leben "retten" können. Aber weil es nur eine Audiodatei ist, fühl man sich als Leser/In genau wie der Protagonist hilflos.
Jedoch muss ich auch sagen, dass ich gegen Ende hin ihre Handlungen nicht mehr nachvollziehen konnte oder vielleicht auch wollte und gerade der letzte Grund war etwas übertreiben. Aber gleichzeitig passte dieser Punkt perfekt ins Buch hinein.
Persönlich fand ich das Buch sehr gelungen trotz der düsteren Atmosphäre. Gerade weil der Autor auf einer gelungen Art und Weise zeigt, wie sehr Handlungen unbewusst einen anderen Menschen schaden können. Wie bereits erwähnt gab es hin und wieder Szenen, die ich etwas übertrieben fand. Aber wenn sie harmloser wären, wäre das Buch gleichzeitig niemals so schockierend geworden.
Ich empfehle es jedem, der eine gewisse mentale Belastbarkeit hat, weiter.
Falls jemand aber so schon mit z.B. Depressionen zu kämpfen hat, sollte er lieber die Finger davon lassen, weil es doch sehr deprimierend ist.