Cover-Bild Goodbye Chinatown
7,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 18.06.2012
  • ISBN: 9783641086459
Jean Kwok

Goodbye Chinatown

Roman
Verena Kilchling (Übersetzer)

Tagsüber fasziniert sie ihre Lehrer mit ihrem brillanten Verstand. Nachts näht sie für einen Hungerlohn Röcke in Chinatown. Die junge Kimberly Chang lebt in zwei Welten. Doch nur eine Welt kann ihr eine Zukunft bieten...Die elfjährige Kimberly Chang verlässt mit ihrer Mutter Hongkong, um in New York bei einer Verwandten ein neues Leben zu beginnen. Doch dort angekommen, lässt Tante Paula die beiden für einen Hungerlohn in ihrer Kleiderfabrik arbeiten. Kimberly aber ist ein hochbegabtes Kind mit einem brillanten mathematischen Verstand. Ihre Lehrer merken bald, dass sie zu Höherem bestimmt ist. Doch Kimberly kann ihren Weg nur gehen, wenn es ihr gelingt, auch ihre sanftmütige Mutter aus dem Elend Chinatowns herauszuholen.

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2024

Kann dieser Traum in Erfüllung gehen?

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Alles sollte gut werden, als Kimberly Chang gemeinsam mit ihrer Mutter in Amerika einwanderte. Tante Paula, die ältere Schwester der Mutter, hatte sich um alles gekümmert und so sollten die Beiden dann ...

Alles sollte gut werden, als Kimberly Chang gemeinsam mit ihrer Mutter in Amerika einwanderte. Tante Paula, die ältere Schwester der Mutter, hatte sich um alles gekümmert und so sollten die Beiden dann bei ihr, ihrem Mann Bob und den zwei Söhnen als Kindermädchen anfangen. Die Tante selbst leitete eine Bekleidungsfabrik und managte diverse Immobilien, so fehlte ihr die Zeit zur Kindererziehung. Doch schnell trifft Mutter und Tochter die harte Wahrheit wie ein Schlag. Die Tante windet sich zwar erst ein wenig, doch bald schon müssen die beiden in eine Wohnung ziehen, die menschenunwürdiger nicht sein könnte und in der Fabrik von Paula und Bob, die sich als illegaler Sweatshop entpuppt, schuften bis ihnen die Finger bluten. Aber Kimberly verfolgt einen Traum, sie will mehr, sie will sich bilden, studieren und raus aus der Hölle im Ghetto, die man schwerlich als lebenswert bezeichnen kann ...
"Goodbye Chinatown" ist mal wieder eines meiner SuB Bücher, die ich ohne eine liebe Lesefreundin wohl so schnell nicht aus den Tiefen meiner Regale gezogen hätte. Wie gut, dass es nicht länger schlummern muss, ich habe es in einem Rutsch ausgelesen. Erzählt wird aus Kimberlys Sichtweise, die sich vom schüchtern, chinesischen Mädchen ganz langsam und mit viel Disziplin zu einer wunderbaren jungen Frau entwickelt. Durch ihre Unglaubliche Klugheit lernt sie bald die englische Sprache, lernt sich klein zu machen wo nötig, aber sich auch zu trauen, den Mund aufzumachen, wenn die Ungerechtigkeit zu groß wird.
Die Autorin, deren Geschichte sehr ähnlich der ihrer Protagonistin ist, zeichnet - soweit ich das beurteilen kann - ein recht authentisches Bild und zeigt die Probleme der Einwanderer, sei es mit Arbeit, Sprache und ihrem so ganz anders gewohnten Lebensstil sehr anschaulich auf. An manchen Stellen ging es mir fast ein wenig zu glatt aber ich hatte Kimberly beim Lesen inzwischen so ins Herz geschlossen, dass ich da gerne ein Auge zudrücke. Von mir gibt es fünf Sterne für eine Geschichte, die uns nach Amerika und doch irgendwie auch nach Hongkong entführt. Eine absolute Empfehlung für alle, die mal wieder in einen sehr bildhaft und flüssig geschriebenen Schmöker abtauchen wollen. Ich wünsche der Autorin auf jeden Fall weiterhin viel Erfolg auf ihrem Weg.

Veröffentlicht am 24.11.2018

Goodbye Chinatown

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Kim und ihre Mutter haben es in dem neuen Land nicht einfach. Die Schwester / Tante bietet ihnen eine Wohnung in einem heruntergekommenen Haus an, das sie anfangs dankend annehmen. Doch schnell ist klar, ...

Kim und ihre Mutter haben es in dem neuen Land nicht einfach. Die Schwester / Tante bietet ihnen eine Wohnung in einem heruntergekommenen Haus an, das sie anfangs dankend annehmen. Doch schnell ist klar, dass es das letzte Drecksloch ist. Aber sie bleiben dort – die Mutter arbeitet in der Fabrik, die Tochter hilft bis die Schule beginnt. Als Kimberly schließlich in die Schule kommt, ist alles anders als in ihrer Heimat. Die Kinder zeigen kaum Respekt, sie versteht niemanden und wird immer wieder für ihre Reaktionen ausgelacht. Zum ersten Mal in ihrem Leben schwänzt sie, bis sich ihr Gewissen meldet und sie sich durchkämpft. Auch in der Fabrik läuft nicht alles rund, da die Arbeit kaum zu schaffen ist. Jeden Tag packt Kimberly mit an, damit sie genügend Geld bekommen. Freundschaften schließt sie nicht sofort, aber ein Junge aus der Fabrik und ein Mädchen aus der Schule mögen sie…
Kim ist anfangs ein tapferes, junges Mädchen, das erst auf die Nase fällt und dann doppelt so stark wieder aufsteht. Sie kämpft sich durch die Schuljahre, versteht die englische Sprache endlich und glänzt mit ihren alten Leistungen. Jeder der Lehrer ist von ihr überrascht und das öffnet ihr Türen, die sie nie für möglich gehalten hätte. Man kann Kim für ihr Leben nur bewundern.

Kim und ihre Mutter könnten auch unterschiedlicher nicht sein – die eine will sich integrieren und was erleben und die andere ist zufrieden so, wie es ist. Die Mutter hat nur minimales bis kaum Interesse an der neuen Sprache und Kim schafft es nicht, ihr das Neue schmackhaft zu machen. Sie erzieht ihre Tochter noch nach einem Leben in Hongkong und nicht wie in Amerika, wo es mehr Freiheiten gibt. Kim kann die niemanden mit nach Hause nehmen und muss deswegen die Besuche bei ihrer Freundin gering halten und ihr Leben fast vollkommen verheimlichen.
Ich fand es schade, dass die Mutter sich einfach nicht richtig ans amerikanische Leben gewöhnen wollte und eine Integration fast unmöglich macht. Selbst über 12 Jahre später kann sie nicht mehr Englisch als bei ihrer Ankunft.

Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird aus der Sicht von Kim, was einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gibt.

Wieder eine gelungene Geschichte von Jean Kwok – ich bin kein großer Chinaanhänger, aber die Autorin schafft es zum zweiten Mal, das ich vollkommen in die Kultur, die Traditionen und die Probleme eintauchen kann. Ein großes Kompliment. Auch die kleinen Feinheiten bezüglich chinesischen Sprüchen im Gegenzug den den westlichen Sprichwörtern, was sehr interessant.
„Goodbye Chinatown“ ist voller Hoffnung, Enttäuschungen, Glück, Liebe, Gefühle und einem jungen Mädchen, dass das schafft, was sie sich nie hätte erträumen können als sie den ersten Schritt auf amerikanischen Boden gesetzt hat. Aber auch die Ausbeutung von Einwanderern kommt nicht zu kurz, was ich erschreckend fand.
Wirklich lesenswert und ich warte ungeduldig auf das neue Buch der Autorin.