Cover-Bild Der weite Raum der Zeit
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaus
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 11.04.2016
  • ISBN: 9783813506730
Jeanette Winterson

Der weite Raum der Zeit

Roman
Sabine Schwenk (Übersetzer)

Blinde Eifersucht und zerstörerischer Zorn – doch die Zeit heilt alle Wunden

Der Londoner Investmentbanker Leo verdächtigt seine schwangere Frau MiMi, ihn mit seinem Jugendfreund Xeno zu betrügen. In rasender Eifersucht und blind gegenüber allen gegenteiligen Beweisen verstößt er MiMi und seine neugeborene Tochter Perdita. Durch einen glücklichen Zufall findet der Barpianist Shep das Baby und nimmt es mit nach Hause. Jahre später verliebt sich das Mädchen in einen jungen Mann – Xenos einzigen Sohn. Zusammen machen sie sich auf, das Rätsel ihrer Herkunft zu lösen und alte Wunden zu heilen, damit der Bann der Vergangenheit endlich gebrochen wird.

Jeanette Winterson spielt souverän mit Figuren und Handlung aus Shakespeares "Das Wintermärchen" und erzählt eine verblüffend moderne Geschichte über rasende Eifersucht, blinden Selbsthass und die tiefe Sehnsucht in uns, die Fehler der Vergangenheit wieder gut zu machen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2017

Shakespeare in Neu

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Man nehme talentierte Autoren, eine Legende der Literatur und ein paar seiner Werke, um daraus etwas ganz Besonderes zu machen.

"Der weite Raum der Zeit“ von Jeanette Winterson ist die neu interpretierte ...

Man nehme talentierte Autoren, eine Legende der Literatur und ein paar seiner Werke, um daraus etwas ganz Besonderes zu machen.

"Der weite Raum der Zeit“ von Jeanette Winterson ist die neu interpretierte Version von Shakespeares „Ein Wintermärchen“. Der Londoner Investmentbanker Leo verdächtigt seine schwangere Frau MiMi, ihn mit seinem Jugendfreund Xeno zu betrügen. In rasender Eifersucht und blind gegenüber allen gegenteiligen Beweisen verstößt er MiMi und seine neugeborene Tochter Perdita. Durch einen glücklichen Zufall findet der Barpianist Shep das Baby und nimmt es mit nach Hause. Jahre später verliebt sich das Mädchen in einen jungen Mann – Xenos einzigen Sohn. Zusammen machen sie sich auf, das Rätsel ihrer Herkunft zu lösen und alte Wunden zu heilen, damit der Bann der Vergangenheit endlich gebrochen wird.

Nach ewiger Quälerei in der Schule durch diverse von Shakespeares literarischen Werken habe ich mich diesmal an die Neufassung herangetraut und es definitiv nicht bereut. Jeanette Winterson erzählt die Geschichte völlig neu, begeistert mit ihrem wunderbaren Schreibstil und bringt somit auch Menschen, die vorher nie viel für die hohe Kunst der Literatur übrig hatten, auf den Geschmack eins der größten Talente unserer Welt. Mich faszinierte nicht nur die Umsetzung des Projekts, sondern auch die Art und Weise, wie sie die Figuren zum Leben erweckt und den Leser mitnimmt in diese Story.
Auch wer Shakespeare nie mochte oder mit seinem Stil, seinen Figuren oder Werken nie klargekommen ist, sollte sich dieses Buch vornehmen. Man würde es nie bereuen, im Gegenteil. Es bereichert und begeistert und ich danke dem Knaur-Verlag, dass ich die Möglichkeit hatte, dieses Buch lesen zu können.

Veröffentlicht am 24.10.2016

Richtig tolle Neuinterpretation von Shakespeares "Wintermärchen" für Fans und Neulinge

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INHALT:
Der Londoner Investmentbanker Leo verdächtigt seine schwangere Frau MiMi, ihn mit seinem Jugendfreund Xeno zu betrügen. In rasender Eifersucht und blind gegenüber allen gegenteiligen Beweisen ...

INHALT:
Der Londoner Investmentbanker Leo verdächtigt seine schwangere Frau MiMi, ihn mit seinem Jugendfreund Xeno zu betrügen. In rasender Eifersucht und blind gegenüber allen gegenteiligen Beweisen verstößt er MiMi und seine neugeborene Tochter Perdita. Durch einen glücklichen Zufall findet der Barpianist Shep das Baby und nimmt es mit nach Hause. Jahre später verliebt sich das Mädchen in einen jungen Mann – Xenos einzigen Sohn. Zusammen machen sie sich auf, das Rätsel ihrer Herkunft zu lösen und alte Wunden zu heilen, damit der Bann der Vergangenheit endlich gebrochen wird.

Jeanette Winterson spielt souverän mit Figuren und Handlung aus Shakespeares "Das Wintermärchen" und erzählt eine verblüffend moderne Geschichte über rasende Eifersucht, blinden Selbsthass und die tiefe Sehnsucht in uns, die Fehler der Vergangenheit wieder gut zu machen.

COVER:
Man könnte fast meinen, dass sowohl Titel als auch Cover des Buches recht unscheinbar sind. Was sich hinter dem Titel und der abgebildeten Feder verbirgt, erschließt sich erst im Laufe des Lesens. Die Autorin hat hier, wie viele andere bereits vor ihr, das Engelsmotiv in ihrem Roman verarbeitet. Das Buch und damit gleichzeitig auch das Hogarth Shakespeare Projekt würde sicher noch ein wenig mehr Aufmerksamkeit bekommen, wenn ein kleiner Aufkleber auf der Folie angebracht werden würde. Der Zusammenhang zu Shakespeare wird erst ersichtlich, wenn man sich den Klappentext durchliest.

MEINUNG:
Der weite Raum der Zeit ist der zweite Roman, der im Rahmen des Hogarth Shakespeare Projekt im Knaus Verlag (Teil der Randomhouse Verlagsgruppe) erschienen ist. Das Projekt umfasst acht Neu-Interpretationen von Shakespeares berühmtes Werken geschrieben von acht internationalen Top-Autoren. In diesem Jahr sind bereits drei Romane erschienen: Howard Jacobson – Shylock (basierend auf Der Kaufmann von Venedig), Anne Tyler – Die störrische Braut (basierend auf Die widerspenstige Zähmung) und Jeanette Winterson – Der weite Raum der Zeit (basierend auf Das Wintermärchen).
Außer Romeo und Julia habe ich leider kein weiteres Werk von Shakespeare gelesen und das ist schon lange her. Ich habe Der weite Raum der Zeit durch Zufall mal im Buchladen entdeckt und es hat mich gleich angesprochen. Vom Knaus Verlag haben ich dieses Exemplar freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Ehrlich gesagt habe ich vom Wintermärchen noch nie etwas gehört, aber keine Bange, falls es euch auch so gehen sollte. Zu Beginn des Romans wird die ganze Geschichte, die aus drei Akten besteht, noch zusammengefasst. Dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen und ohne es gelesen zu haben, war ich im Bilde.
Natürlich ist von Anfang klar wie die Geschichte beginnt und wie sie endet, aber das Dazwischen ist in dem Fall das Interessante. Jeanette Winterson hat alle Namen der Protagonisten an das Original angelehnt, aber quasi „modernisiert“. Shakespeare Stück spielt eigentlich in Sizilien. In Jeanette Wintersons Adaption spielt die Geschichte in London bzw. in den USA, in New Bohemia (Lousiana) und ist ebenfalls in dreie Teile geteilt, wie das Original.
Selten habe ich ein Buch gelesen, was nachdenklich, poetisch, aber gleichzeitig auch vulgär und einfach in der Sprache ist. Das Buch vereint Themen wie Eifersucht, Rache, Vergebung, Sehnsucht, Trauer, Hoffnung, Liebe so harmonisch miteinander, so dass hier keine Seite überflüssig ist und am Ende auch alles gesagt worden ist. Die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen und klingt trotzdem noch lange nach. Vor allem regt sie zum Nachdenken an und liefert eine interessante Sicht auf die eigene Vergangenheit und mit deren Umgang in der Gegenwart, die ich wirklich „open minded“ fand. Bei Shakespeare steht das Stück auch im unter dem Stern, des Vergebens und des Verzeihens. Der Roman zeigt auf, dass die Fehler, die Menschen begehen und seien sie noch so groß und eigentlich unverzeihlich, trotzdem eines Tages ein gutes Ende nehmen können.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und bieten eine bunter Mischung an Hautfarben, sozialen Stand und Sexualität. Dieser Aspekt hat mir sehr zugesagt und spricht auch für die Autorin. Die Geschichte kommt hier ohne Stereotypen aus. Die verschiedenen Erzählstränge, die in den ersten beiden Teilen aufgebaut werden, werden im dritten und letzten Teil zusammen geführt. Die Autorin greift auch innerhalb des Romans viele Anspielungen zu Klassikern, wie z.B. Ödipus auf. Man bekommt also nicht nur eine stimmige Geschichte, sondern kann sich mit diesem Roman auch gleichzeitig noch bilden.

FAZIT:
Der Roman von Jeanette Winterson als Teil des Hogarth Shakespeare Projekts bietet allen interessierten Lesern einen Einblick in die bekanntesten Werke von Shakespeare, ohne sich dabei mit der doch sehr anspruchsvollen Sprach- und Schreibweise des bekannten Dramatikers im Detail auseinandersetzen zu müssen. Mir hat der Roman außerordentlich gut gefallen. Ganz besonders die Schreib- und Sprachweise von der Autorin, die sich durch ihre Heterogenität auszeichnet und trotzdem harmonisch und in sich stimmig ist. Ich freue mich auf die weiteren Romane und werde mir auch die beiden bereits erschienen noch besorgen.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.


Veröffentlicht am 15.09.2016

Große Literatur

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Nach Howard Jakobsons Shylock ist nun der zweite Roman zum Hogarth Shakespeare Projekt erschienen. Der weite Raum der Zeit von Janette Winterson ist ebenfalls bei Knaus erschienen. übersetzt von Sabine ...

Nach Howard Jakobsons Shylock ist nun der zweite Roman zum Hogarth Shakespeare Projekt erschienen. Der weite Raum der Zeit von Janette Winterson ist ebenfalls bei Knaus erschienen. übersetzt von Sabine Schwenk umfasst es 288 Seiten und erzählt Shakespeares Wintermärchen neu.
Leo ist davon überzeugt, dass seine hochschwangere Frau Mimi ihn betrügt. Noch dazu mit seinem besten Freunden, mit dem er selbst eine emotionale Vergangenheit teilt. Als die Lage eskaliert, kommt es zur Frühgeburt. Leo nutzt einen unbeobachteten Moment und lässt das Baby Perdita außer Landes schaffen, zum vermeintlichen Vater, er selbst will mit seinem Sohn ebenfalls das Land verlassen. Doch alles geht schief. Jahre später trifft Perdita, die von einem Witwer großgezogen wurde, auf einen jungen Mann und verliebt sich. Der ist aber ausgerechnet der Sohn von Leos damaligem besten Freund. Zusammen machen sie sich auf, herauszufinden, wo Perdita herkommt und was mit ihren Eltern geschehen ist.
Janettes Wintersons Sprache ist wundervoll. Sie lässt den Leser eintauchen in die Geschichte und widmet sich den Figuren sorgfältig. Sehr gut gefallen hat mir die emotionale Hintergrundgeschichte. Die Päckchen, Schuldgefühle, Antriebe, werden so nicht nur in die moderne Zeit geholt, sondern erfahren auch eine neue Tiefe und Stärke. Die Fäden, die sich zwischen den Figuren spannen, die Feinheiten, die der Geschichte wirklich viel geben, haben mich sehr fasziniert.
Interessant fand ich auch, wie Perdita mit dem Aspekt ihrer ungewissen Herkunft umgeht. Sie such nicht etwa ihre Eltern, sondern versteht in ihrem Ziehvater ihren Vater, sondern den Teil ihrer Identität, der ihr von Geburt aus gegeben war. Die Verbindungen zwischen ihr und ihren Eltern, die bestehen, bevor Perdita um sie weiß, finde ich sehr schön gezeigt. Gerade die Affinität zur Musik, die bei Mutter und Tochter vorhanden ist, wird geradezu motivisch verwendet.
Das große Drama der Geschichte passiert etwa zu der Hälfte. Dass das Buch dann nicht aufhört, sondern sich mit dem danach beschäftigt, ist eine Besonderheit, die Shakespeare auch vielen heutigen Autoren immer noch voraushat. Die Spannungsspitze nicht als Ultimo sehen und dann strikt zum Ende kommen, sondern Raum für die Auflösung lassen.
Raum hat in dem Buch nicht nur die Zeit, die Leitmotiv ist und auf mehreren Ebenen, nicht zuletzt durch die zeitlichen Sprünge in der Handlung, essentiell ist, sondern auch Engel und ihre Flügel. Die Frage, wer fliegt, wer fällt und wer am Boden bleiben muss, zieht sich durch die Charaktere, die stetig umeinanderkreisen. Eine wundervolle Umsetzung, die die großartige Vorlage weiterführt, ihr Tiefe gibt und Handlung sowie Figuren mehr Raum lässt.
Dieses Buch sollte auf eure Wunschliste. Es ist große Literatur mit Gefühl und Realitätssinn. Eifersucht, Rache, Vergebung, Sehnsucht, Trauer, Hoffnung, Liebe. Alles zwischen zwei Buchdeckel und selten habe ich diese Elemente in so einer stimmungsvollen Komposition gesehen. Lesen!

Veröffentlicht am 28.05.2017

Eine Neuauflage Shakespeares, die rasant und sprunghaft ist – und mit ihrer Sprache briliert!

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Jeanette Winterson erzählt im Zuge des Hogarth Shakespeare Projekts „Das Wintermärchen“ von Shakespeare neu. Das Original habe ich nicht gelesen, aber Winterson macht es einem leicht und fügt vor ihrer ...

Jeanette Winterson erzählt im Zuge des Hogarth Shakespeare Projekts „Das Wintermärchen“ von Shakespeare neu. Das Original habe ich nicht gelesen, aber Winterson macht es einem leicht und fügt vor ihrer Neuerzählung noch eine knappe Zusammenfassung der Geschehnisse des Originals bei. Und dann geht es auch schon spannend los: Shep und sein Sohn Clo werden Zeuge eines Überfalls auf einen alten Mann, der scheinbar verfolgt wurde und von zwei Männern brutal zusammengeschlagen wird. Diesen Überfall vorausahnend, hat der Mann einige Augenblicke vorher ein Baby samt Aktenkoffer in der naheliegenden Babyklappe deponiert, mit der Absicht, es später wieder zu holen. Doch so weit kommt es leider nicht. Der Mann stirbt am Ort des Überfalls und kurzerhand birgt Shep das Baby sowie den Aktenkoffer aus der Babyklappe, nicht ahnend, dass es dabei noch zu einigen Verstrickungen kommen wird. Zu einem früheren Zeitpunkt in England lässt der paranoide Leo Überwachungskameras in das Schlafzimmer seiner schwangeren Frau MiMi einbauen, denn er hat sie im Verdacht, eine Affäre mit seinem besten und ältesten (und schwulen) Freund Xeno zu haben. Als das Baby später zur Welt kommt, verfällt Leo in eine wilde Raserei, tötet Xeno beinahe und entreißt MiMi in einem durchgeplanten Akt dann das Baby, um es von seinem Angestellten Tony in die USA zu Xenos Anwesen zu bringen, da er der Meinung ist, ebendieser sollte sich gefälligst um sein Kind kümmern. Das Baby schafft es jedoch nie zu Xeno, und hier treffen sich die beiden Erzählstränge. Der weitere Teil der Geschichte spielt 16 Jahre später und das Baby, zur 16-Jährigen Perdita herangewachsen, beginnt Fragen zu ihrer Herkunft zu stellen. Sie lernt über Umwege den jungen Zel kennen, der zufälligerweise der Sohn Xenos ist, und gemeinsam machen die beiden sich auf den Weg nach England, um ihren Vater ausfindig zu machen.


Die komplette Rezension findet ihr auf meinem Blog: http://killmonotony.wordpress.com