Cover-Bild Der weite Raum der Zeit
5,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaus
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 11.04.2016
  • ISBN: 9783641161453
Jeanette Winterson

Der weite Raum der Zeit

Roman
Sabine Schwenk (Übersetzer)

Blinde Eifersucht und zerstörerischer Zorn – doch die Zeit heilt alle WundenDer Londoner Investmentbanker Leo verdächtigt seine schwangere Frau MiMi, ihn mit seinem Jugendfreund Xeno zu betrügen. In rasender Eifersucht und blind gegenüber allen gegenteiligen Beweisen verstößt er MiMi und seine neugeborene Tochter Perdita. Durch einen glücklichen Zufall findet der Barpianist Shep das Baby und nimmt es mit nach Hause. Jahre später verliebt sich das Mädchen in einen jungen Mann – Xenos einzigen Sohn. Zusammen machen sie sich auf, das Rätsel ihrer Herkunft zu lösen und alte Wunden zu heilen, damit der Bann der Vergangenheit endlich gebrochen wird.Jeanette Winterson spielt souverän mit Figuren und Handlung aus Shakespeares "Das Wintermärchen" und erzählt eine verblüffend moderne Geschichte über rasende Eifersucht, blinden Selbsthass und die tiefe Sehnsucht in uns, die Fehler der Vergangenheit wieder gut zu machen.

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Veröffentlicht am 01.04.2018

Der weite Raum der Zeit

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Der weite Raum der Zeit
Das ist das zweite Buch, welches ich von Jeanette Winterson gelesen habe. Ihr Weihnachtsbuch "Wunderweiße Tage" hat mir Weihnachtsmuffel das Fest schmackhaft gemacht.
Nun wurde ...

Der weite Raum der Zeit
Das ist das zweite Buch, welches ich von Jeanette Winterson gelesen habe. Ihr Weihnachtsbuch "Wunderweiße Tage" hat mir Weihnachtsmuffel das Fest schmackhaft gemacht.
Nun wurde ich in eine Welt entführt, die skurril und äußerst erschreckend anmutet. Bei "Der weite Raum der Zeit" hat die Autorin bewiesen, dass sie aus einem Klassiker erschreckende Gegenwartsliteratur machen kann. Leo ist ein steinreicher Investmentbanker, dessen Verstand ich stark angezweifelt habe. In der Liebe nimmt er es nicht so genau. Es darf auch gerne mal ein Mann sein. Bei Leos Fantasien wusste ich oftmals nicht, ob ich fasziniert oder angewidert sein soll. Meist habe ich mich für Zweiteres entschieden. Leo war eifersüchtig auf seinen besten Freund. Er war felsenfest der Meinung, dass Xeno ein Verhältnis mit seiner Frau MiMi hat. Seine Sekretärin und auch andere Menschen in seinem näheren Umfeld, haben versucht ihn zur Vernunft zu bringen. Doch Leo hat sich festgebissen. Leo ist irre vor Hass. Leo verstößt seine Frau und das neugeborene Kind. Er erkennt sein Töchterchen Perdita nicht als sein eigen Fleisch und Blut an.
Ich bin der Meinung, Perdita konnte nichts besseres passieren. Der dunkelhäutige Shep ist voller Trauer. Er hat seine Frau verloren. Er entdeckt ein kleines Mädchen in der Kindergrippe eines Krankenhauses. Perdita! Sie darf liebevoll aufwachsen. So ein schönes Leben hätte ihr ihr leiblicher Vater niemals bieten können. Mit samt seinem Geld nicht!

Eine für mich etwas verstörende Geschichte, die an das Wintermärchen von Shakespeare angelehnt ist. Welcher Irrsinn in einem menschlichen Gehirn Platz findet, wird hier besonders deutlich.
Nach dem harmonische Weihnachtsbuch von Miss Winterson war diese Geschichte eine große Überraschung für mich. Die seelischen Abgründe eines Menschen beherrschen die Geschichte. Eine Geschichte die verstört, amüsiert und oft zum Nachdenken anregt.

Danke Jeanette Winterson.