toller Abschluss der Trilogie
Frau Donnelly nutzt die ersten Kapitel, um die Leser noch einmal mit den Charakteren aus den vorhergehenden beiden Bänden dieser Trilogie bekannt zu machen und auch dazu, neue Charaktere wie Max von Brandt ...
Frau Donnelly nutzt die ersten Kapitel, um die Leser noch einmal mit den Charakteren aus den vorhergehenden beiden Bänden dieser Trilogie bekannt zu machen und auch dazu, neue Charaktere wie Max von Brandt vorzustellen. Max von Brandt, der gutaussehende Deutsche, der seine eigene Agenda hat. Reale Personen wie Lawrence von Arabien oder Ernest Shackleton haben ihren Auftritt, was die Geschichte um Seamie und Willa noch glaubwürdiger macht. Andere Charaktere aus den vorherigen Bändern spielen eine eher untergeordnete Rolle. Die "Vorstellungsrunde" der Charaktere ist so reibungslos, dass man auch bei diesem Band einsteigen kann und trotzdem weiss, worum es geht (aber dann würde man schon so einiges verpassen!).
"Die Wildrose" siedelt die Geschichte um Seamie und Willa vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs an. Die Autorin entführt uns zu den Gipfeln des Himalaya, nach London, lässt uns spannende Abenteuer in der Wüste erleben und afrikanische Berge besteigen. Dieser spannende Roman thematisiert nicht nur den Ersten Weltkrieg, sondern auch den Kampf der Frauen für Gleichberechtigung, die Bezwingung & Kartierung des Himalaya, Spionage und nicht zuletzt, eine einzigartige Liebe.
Donnelly erzählt sehr plastisch, gefühlvoll und vor allem fesselnd. Der Hintergrund ist sehr gut recherchiert (die Bibliographie der Originalausgabe ist sechseinhalb Seiten lang!). Denjenigen von Ihnen, die schon die Vorgänger kennen, werden bestimmt die Wendungen gefallen, die sie sich einfallen lassen hat, um "Die Wildrose" zu einem spannenden Leseerlebnis werden zu lassen.
Andererseits gab es für meinen Geschmack ein paar Wendungen zu viel, was Seamie und Willa anbelangt. Ich hätte mir bei den beiden eine Weiterentwicklung ihrer Charaktere gewünscht und auch weniger Vorhersehbarkeit, was ihre Beziehung angeht (möchte nicht weiter ins Detail gehen, um Ihnen die Lesefreude nicht zu nehmen). Mich hätte außerdem brennend interessiert, wie Willa die ganzen Abenteuer & Unwegsamkeiten mit ihrer Prothese meistert, damit ich es besser hätte nachvollziehen können.
Abgesehen davon ist "Die Wildrose" ein spannendes Wiedersehen mit Charakteren, die man in den vorherigen Bänden lieb gewonnen oder aber eben unsympathisch gefunden hat. Es hat mir sehr, sehr viel Spaß gemacht, die amerikanische Originalausgabe zu lesen, aber eben nicht ganz so viel wie bei den beiden Vorgängern - daher 4.5*.
Schade, dass es jetzt ein Ende hat .