Sehr gut konstruierter, unblutiger Thriller mit überraschendem Plot
Marin Machado hat sich eine Existenz geschaffen und Inhaberin mehrerer Friseursalons, die sich einen sehr guten Ruf geschaffen haben.
Auch ihr Mann Derek ist erfolgreich und so sind die beiden wohlhabend ...
Marin Machado hat sich eine Existenz geschaffen und Inhaberin mehrerer Friseursalons, die sich einen sehr guten Ruf geschaffen haben.
Auch ihr Mann Derek ist erfolgreich und so sind die beiden wohlhabend und führen ein gutes Leben. Ihr Glück machte Sohn Sebastian perfekt, der inzwischen vier Jahre alt ist.
Im Vorweihnachtstrubel in einem Einkaufszentrum verschwindet der kleine Junge plötzlich und wird entführt. Marins Welt bricht zusammen, denn sie gibt sich selbst die Schuld, weil sie nur eine Sekunde nicht aufgepasst hat.
Ein gutes Jahr später ist Marin nach einem Selbstmordversuch und einer Therapie gerade wieder dabei, ein bisschen in ihr Leben zurück zu finden. Da die Polizei die Suche nach dem Jungen inzwischen aufgegeben hat, engagiert Marin eine Privatermittlerin, die die Suche fortsetzen soll. Um Marins Ehe steht es nicht gut, da sie sich total verschlossen hat. Sie hält Kontakt zu ihrem besten Freund Sal und hat sich einer Selbsthilfegruppe angeschlossen.
Als sich die Privatermittlerin meldet, hat Marin Hoffnung, dass diese etwas über Sebastians Verbleib erfahren hat. Doch die Ermittlerin macht ihr die Mitteilung, dass sie durch Zufall entdeckt hat, dass Marins Mann Derek ein Verhältnis zu der 24-jährigen Kenzie hat. Marin zieht es erneut den Boden unter den Füßen weg und sie beschließt, dass sie nach ihrem Sohn nicht auch noch ihren Mann verlieren will und deshalb muss Kenzie beseitigt werden.
Ein Kind verschwindet spurlos, wird vermutlich entführt, aber es kommt keine Lösegeldforderung, wie man bei wohlhabenden Eltern vermuten könnte. Das ist sicher das schlimmste Schicksal, dass Eltern erleiden können. Der Roman beginnt mit dieser Entführung und schildert dann, das Leid das Marin und Derek durchmachen. Wir erleben Marin, die sich mit Hilfe ihres besten Freundes Sal und einer Selbsthilfegruppe zurück in ihr Leben kämpft und auch wieder zu arbeiten beginnt. Derek dagegen hat sich offenbar Trost bei einer jungen Frau gesucht. Das Kennenlernen der beiden und ihre Beziehung zueinander wird geschildert und schnell wird klar, dass Kenzie es nur auf Dereks Geld abgesehen hat.
Durch Sal entsteht in Marin die Idee und die Möglichkeit, wie sie Kenzie loswerden kann.
Ich hatte erwartet, dass es in dem Roman hauptsächlich um die Suche nach dem kleinen Sebastian gehen würde, aber die Geschichte nimmt einen völlig anderen Verlauf. Nachdem Marin die folgenschwere Entscheidung getroffen hat, nimmt die Handlung richtig Fahrt auf und entwickelt sich zum Psychothriller.
Gebannt habe ich verfolgt, ob Marins Plan umgesetzt wird und wie es dann weiter geht. Und natürlich stellt sich immer wieder die große Frage nach dem Schicksal von dem kleinen Sebastian. Warum wurde er entführt? Lebt er noch? Und kann er doch noch gefunden werden?
Was sich dann im weiteren Verlauf der Handlung entwickelt, hat mich fast fassungslos gemacht. Und am Ende ergibt alles einen Sinn.
Sehr gut gefallen hat mir die dauernd anhaltende, unterschwellige Spannung und die große Wendung, die die Geschichte nahm. Der Sog, den die Handlung auf mich ausgeübt hat, wurde immer größer und ich wollte das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Überzeugen konnten mich auch die besonders gut gezeichneten Figuren, besonders Marin und Derek. Ihre Reaktionen und ihr Handeln nach der Entführung waren für mich glaubhaft und nachvollziehbar. Das hat die Autorin sehr eindrücklich aber auch feinfühlig beschrieben.
„Denk an mich, wenn du stirbst“ ist ein sehr gut konstruierter, unblutiger Thriller der sich mehr zum Psychothriller entwickelt. Er handelt von Verlust, Liebe, Verrat und Rache und hat mich mit seinem toll gestalteten Plot, sehr gut gezeichneten Figuren und einer überraschenden Wendung begeistert. Ich hatte fesselnde Lesestunden und empfehle diesen guten Thriller gerne weiter!
Fazit: 5 von 5 Sternen
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