Cover-Bild Der Frauenchor von Chilbury
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 07.09.2017
  • ISBN: 9783462048841
Jennifer Ryan

Der Frauenchor von Chilbury

Roman
Andrea O'Brien (Übersetzer)

Wie Frauen in schweren Zeiten durch Singen ihre eigene Stimme fanden

Inspiriert von der Geschichte ihrer Großmutter erzählt die britische Autorin Jennifer Ryan in ihrem Debüt »Der Frauenchor von Chilbury« von einer Gruppe starker Frauen zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in einem kleinen Ort in England.

1940: Als immer mehr Männer nach London gehen oder eingezogen werden, beschließt der Pfarrer von Chilbury in der Grafschaft Kent, den Chor der Gemeinde aufzulösen. Die Frauen sind zutiefst enttäuscht. Was bleibt ihnen im schwierigen Kriegsalltag noch? Doch dann kommt die Musikprofessorin Primrose Trent aus London im Ort unter. Sie ist der Überzeugung, dass Musik gerade in schwierigen Zeiten wichtig ist und schlägt die Gründung eines reinen Frauenchors vor. Die Idee stößt auf Skepsis. Ein Chor ganz ohne Bässe und Tenöre? Aber Primrose gibt nicht auf: Mit Energie und Leidenschaft treibt sie ihr Projekt voran – ihr Enthusiasmus und die wundervolle Musik, die entsteht und die sie sich selbst nie zugetraut hätten, überzeugen die Frauen und richten sie auf. Der Chor hilft ihnen, ihre eigene Stimme zu finden. Fünf grundverschiedene Frauen und Mädchen erzählen von ihrem Leben im Dorf und davon, wie der Krieg ihr Leben verändert – wie er Verlust, Trauer und Angst erzeugt, aber doch nicht verhindern kann, dass auch Freundschaft und Liebe entstehen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2017

Durch Zusammenhalt die eigene Stimme finden

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Wieder mal ein Buch, das vollkommen zu recht im Genre „Literatur“ angesiedelt wurde – das sollte man nicht einfach so „runterlesen“, sondern schon mit Bedacht und Ruhe.
Jennifer Ryan´s Roman spielt in ...


Wieder mal ein Buch, das vollkommen zu recht im Genre „Literatur“ angesiedelt wurde – das sollte man nicht einfach so „runterlesen“, sondern schon mit Bedacht und Ruhe.
Jennifer Ryan´s Roman spielt in Kriegszeiten im Jahr 1940 in England, in Chilbury in der Grafschaft Kent, und – wie der Titel schon sagt – steht ein Frauenchor im Mittelpunkt.
Die Frauen sind auf sich selbst gestellt und brauchen eine Aufgabe – etwas, das sie ablenkt, auf dass sie sich konzentrieren können, während die Männer im Krieg kämpfen. So gründen sie einen Frauenchor, der nicht nur zur Beschäftigung dient, sondern den Frauen auch neuen Lebensmut und Kraft gibt; beides brauchen sie dringend in ihrer schwierigen Lebenssituation und der Chor hilft ihnen, ihre eigene Stimme zu finden.
Fünf grundverschiedene Frauen und Mädchen berichten in ihren Briefen und Tagebucheinträgen von ihrem Leben im Dorf und davon, wie der Krieg Leben verändert – wie er Verlust, Trauer und Angst erzeugt, aber eben doch nicht verhindern kann, dass auch Freundschaften und Liebe entstehen.
Die Geschichte ist tief bewegend und durch die verschiedenen Perspektiven sehr vielschichtig. Jede Frau ist auf ihre Weise beeindruckend und charismatisch.
Ein sehr schönes Buch über Zusammenhalt in schwierigen Zeiten, über Freundschaft, Hoffnung und Kraft, die man so selbst nicht vermutet hätte.

Veröffentlicht am 04.09.2017

Starke Frauen - wunderbare Geschichte!

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Ein wunderbares Buch, dass von Frauen mit Herz, Mut und Humor während des zweiten Weltkriegs erzählt.

Die Geschichte der Frauen wird u.a. als Brief oder Tagebucheintrag aus Sicht der einzelnen Protagonistinnen ...

Ein wunderbares Buch, dass von Frauen mit Herz, Mut und Humor während des zweiten Weltkriegs erzählt.

Die Geschichte der Frauen wird u.a. als Brief oder Tagebucheintrag aus Sicht der einzelnen Protagonistinnen angeführt. So blickt der Leser ins Innerste der einzelnen Personen und darf an deren Liebe und Hoffnung, aber auch an deren Gier und Missgunst teilhaben.
Die Geschehnisse lassen den Leser lachen, hoffen, bangen, grollen.

Der Schreibstil der Autorin Jennifer Ryan ist flott und locker, das Buch liest sich gut und zügig.

Besonders erwähnenswert finde ich auch, dass das Buch mit der PAPEGO-App verknüpft ist. Dies ermöglicht es dem Leser, eine beliebige Buchseite abzufotografieren. Diese Seite erscheint dann in der App und man kann so ab dieser Textstelle das Buch mobil weiterlesen. Eine tolle Idee!

Veröffentlicht am 03.09.2017

Starke Frauen, starker Roman

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Singen ist etwas Wunderschönes und nicht umsonst ein beliebtes Hobby. Häufig assoziieren wir Musik mit positiven Gefühlen, mit Fröhlichkeit und Glück, aber natürlich wissen wir alle, dass Musik auch sehr ...

Singen ist etwas Wunderschönes und nicht umsonst ein beliebtes Hobby. Häufig assoziieren wir Musik mit positiven Gefühlen, mit Fröhlichkeit und Glück, aber natürlich wissen wir alle, dass Musik auch sehr traurige Gefühle transportieren und in schweren Zeiten stärken kann. Die Frauen in Chilbury erleben schwere Zeiten, denn in diesem ausgezeichnet recherchierten Roman werden die verschiedenen Perspektiven ganz unterschiedlicher Frauen beleuchtet, die im (fiktiven?) Städtchen Chilbury den zweiten Weltkrieg erleben und dabei nicht nur um ihre Lieben, sondern auch um ihr eigenes Leben fürchten müssen.
Die Geschichte hat viele traurige Momente, denn natürlich ist es eine harte Zeit und ich konnte mich mit den Frauenfiguren (größtenteils) unglaublich gut identifizieren. Gerade Mrs. Tilling, die geheime Heldin der Geschichte, ist für mich eine wunderbare Protagonistin. Trotz aller schweren Ereignisse strahlt die Geschichte aber auch eine unglaubliche Hoffnung aus, die das Buch für mich auszeichnet. Man wünscht den Charakteren nur das Beste, aber alles erscheint authentisch und fassbar. Die Liebe zur Musik ist wirklich merklich und ich denke, dass dieses Buch auch als Hörbuch ganz hervorragend ist!
Für mich mal eine ganz andere Geschichte über und aus dem zweiten Weltkrieg, die mich sehr bewegt hat. Dass ein Dorf einem in so kurzer Zeit so ans Herz wachsen kann, schafft nur eine wirklich tolle Erzählerin.

Veröffentlicht am 29.08.2017

Ein wunderbares Buch

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Was für eine wunderbares Buch. Ich habe dieses Buch in meinem Urlaub innerhalb drei Tagen gelesen. Es hat einen fantastischen Schreibstil und liest sich sehr flüssig. Zuerst war ich etwas skeptisch. ...

Was für eine wunderbares Buch. Ich habe dieses Buch in meinem Urlaub innerhalb drei Tagen gelesen. Es hat einen fantastischen Schreibstil und liest sich sehr flüssig. Zuerst war ich etwas skeptisch. Die Autorin hat eine ganz besondere Erzählweise gewählt. Die Geschichte wird anhand von Tagebucheinträgen und Briefen erzählt. Die jeweiligen Beiträge stammen von den unterschiedlichsten Protagonistinnen. Dabei bleibt der Erzählstrang immer gleichbleibend gut und stimmig. Ich bin von Anfang an in die Geschichte eingetaucht und konnte das Buch fast nicht mehr zur Seite legen. Es spielt im England des Jahres 1940. Viele Männer sind als Soldaten im Krieg. Die zurückbleibenden Frauen bilden einen reinen Frauenchor, was zur damaligen Zeit wohl noch gar nicht so üblich war. Der Frauenchor ist allerdings nicht das Hauptthema des Buches. Vielmehr spielen sich die Ereignisse rund um das Leben und den Persönlichkeiten der Frauen des Chores ab. Die Gemeinschaft des Chores gibt allen Halt und stärkt sie in ihrem alltäglich Dasein und ist das Bindeglied der Frauen, um die es in diesem Roman geht. Es gibt Höhen und Tiefen und zwischendurch sehr tragische Ereignisse, die mir einige Tränchen beim Lesen entlockten.
Das Buchcover passt sehr gut zum Inhalt. Man kann sich damit den Ort Chilbury gut vorstellen.
Bei diesem Buch handelt es sich um einen sehr gut geschriebenen bewegenden Roman, der es schafft zu vermitteln, dass es auch in schwierigen Zeiten Hoffnung geben kann.

Veröffentlicht am 26.08.2017

Über die Rolle der Frauen im Krieg und die Bedeutung gemeinsamen Singens

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Der mit 477 Seiten recht eindrucksvolle Debütroman der Autorin widmet sich rund sechs Monaten (März bis September) in der Anfangszeit des Zweiten Weltkriegs in England. Schauplatz ist ein kleines Dorf ...

Der mit 477 Seiten recht eindrucksvolle Debütroman der Autorin widmet sich rund sechs Monaten (März bis September) in der Anfangszeit des Zweiten Weltkriegs in England. Schauplatz ist ein kleines Dorf in der Grafschaft Kent, das zu dieser Zeit nur noch von Frauen, Kindern und wehrdienstuntauglichen Männern bewohnt wird. Einige der Dorfbewohnerinnen schildern abwechselnd in Tagebucheinträgen und Briefen, wie sich ihr Leben unter den sich ausbreitenden Kriegsgeschehnissen abspielt und verändert, ergänzt durch sporadische Anschläge am Gemeindesaal und Notizen anderer Romanfiguren. Die Frauen sind grundverschieden – als da wären die ängstliche und zurückhaltende verwitwete Krankenschwester Mrs. Tilling, die dreizehnjährige unglücklich verliebte Kitty mit dem Berufswunsch Sängerin, ihre ältere, ausschweifend lebende Schwester Venetia, die geldgierige Hebamme Mrs. Paltry. Alle finden sich zusammen in dem neu gegründeten Frauenchor des Dorfes, der – weil männerlos – zunächst misstrauisch beäugt wird. Das gemeinsame Singen gibt ihnen in den schweren Kriegstagen ein wenig Glück und Zuversicht und bewirkt bei jeder einzelnen Veränderungen, vor allem einen Gewinn an Selbstbewusstsein.

Das Buch besticht vor allem dadurch, dass es sich um keine epische Erzählung handelt, sondern um eine Aneinanderreihung von Tagebuchnotizen und Briefen, ohne dass ich es damit als Brief-/Tagebuchroman bezeichnen würde. Die jeweiligen Verfasser haben so unterschiedliche Schreibstile und Sichtweisen, dass es richtig Spaß macht, Eintrag um Eintrag zu lesen. Alle zusammen genommen ergeben ein recht ausführliches Bild von den ersten Kriegsmonaten und den Nöten der Zivilbevölkerung. Mrs. Tillings Ausführungen sind entsprechend ihrem Naturell eher ernst und bedächtig, die von Kitty romantisch und humorvoll. Recht lustig sind die Pannen der Hebamme und ihre Verballhornungen von Redewendungen (z.B. trampelnde statt trapsende Nachtigall). Eine besondere Bedeutung kommt einigen Liedern zu, die vom Frauenchor gesungen werden und nach Titel und Text benannt sind (z.B. All Creatures of Our God and King). Sie regen geradezu zum Mitsummen an.
Trotz des ernsten Kriegshintergrunds ein Buch, das sich angenehm lesen lässt und das ich wirklich empfehlen kann.