Starfall. So nah wie die Unendlichkeit ist ein Einzelroman aus der Feder von Jennifer Wolf. Ein Buch von meinem Lieblingsimprint und dazu eines, dass mich vom ersten Moment angezogen hat. Und auch mein erster Roman der bekannten Autorin und es war einfach ein absolutes Highlight!
Ich komme gar nicht mehr raus aus dem Schwärmen und Träumen für dieses Cover! Denn wer mich kennt weiß, dass ich Sterne absolut liebe! Schon seit ich klein war fand ich Sterne immer schon faszinierend, wie hell sie den Nachthimmel erleuchten und genauso geht es mir mit diesem Cover. Er ist dunkel gehalten um den Sternenhimmel im Hintergrund umso mehr hervorzuheben und die wirklich wunderschöne Frau, Melody, passt so gut mit ihrem schwarzen Kleid hinein. Und dazu passt es so richtig gut zum Titel, denn das Cover vermittelt wirklich eine kleine Unendlichkeit wie der Sternenhimmel selbst.
Der 8. Mai 2017 begann eigentlich wie ein recht normaler Tag. Doch in nur einem Augenblick veränderte sich alles. Der Strom fällt aus, die Erde bebt, Panik bricht unter den Menschen aus und dann plötzlich: Ein ohrenbetäubender Knall. Sie waren gekommen.
Als ein Ufo mit außerirdischen Passagieren vom Himmel stürzt, hält die ganze Welt den Atem an. Melody ist nur einer der vielen Menschen, die geschockt sind, denn die Ankunft der Aliens wird das Leben der ganzen Menschheit verändern. Trotzdem scheinen die Menschen nichts außer Angst und Verachtung für die übernatürlichen Besucher aus dem All übrig zu haben. Als Melody herausfindet, dass ihre Mutter die Aliens behandelt und sie nun am "Projekt Ohana" teilnehmen ist sie alles andere als glücklich darüber, so empfindet auch sie eine ungeheure Angst und Abneigung gegenüber dem volltraumatisierten Alien Neven, egal wie faszinierend sie ihn auch findet. Doch ehe sie sich versieht, scheinen ihre Gefühle umzuschlagen und die Welt muss einen ungeheuren Schritt gehen...
Frau Wolfs Schreibstil ist einfach unbeschreiblich. Es kommt sehr selten vor, dass ich bereits auf der ersten Seite bereits so gefesselt bin, dass ich nicht aufhören kann. Die Autorin schafft es eine einzigartige Atmosphäre aufzubauen und in diesem Roman Gefühle zu vermitteln wie kaum einer. Ebenso zeichnet sie ein absolut realistisches und teils auch sehr trauriges Bild der Welt und Melodys eigener Situation. Es stimmt einfach alles. Die Gefühle, die Spannung, die Dramatik, die Welt. Auch gelingt es der Autorin wundervoll fast schon poetisch zu schreiben, dass ich so viele Lieblingszitate habe, die unterschwelligen Bedeutungen gefallen mir einfach so gut!
"Mein Herz verlässt meinen Körper, gesellt sich zu den Sternen am Himmel und leuchtet für uns."
- Starfall. So nah wie die Unendlichkeit.
Melody Parker besitzt eine mehr als außergewöhnliche Familie, denn während ihre Mutter eine kleine Berühmtheit als einer der besten Militärärzte ist, besitzt sie keinen Vater mehr und ihr Halbbruder Felix, den sie über alles liebt, scheint von ihrer Mutter nur ignoriert zu werden. Deshalb ist sie umso genervter als sie herausfindet, dass ihre Mutter einen schwachen und traumatisierten Alienjungen in ihre Familie aufnehmen möchte und ihm scheinbar mehr Liebe zeigt als ihrem Bruder. Anfangs noch ängstlich und voller Hass für Neven, lernt Melody den Alien kennen und plötzlich verändert sich etwas. Für immer.
Ich mochte Melody schon seit dem ersten Augenblick und kann einfach nur ihre gewaltige Entwicklung loben. Sie ist ein Mensch, den man anstreben sollte. Am Anfang ist sie genauso wie die anderen Menschen: Geschockt und voller Angst und Abscheu für die neuen Besucher der Erde. Wie Teenager ebenso so sind ist sie trotzig, rebellisch und impulsiv. Als sie jedoch mit der echten Realität und mit den Außerirdischen konfrontiert wird, ändert sich so einiges für sie. Und ab da habe ich sie angefangen zu lieben. Sie wird stark, gefühlvoll und sehr mutig. Und sie beginnt zu kämpfen, für das was für sie lieb und wichtig ist.
Wen ich genauso liebgewonnen habe ist Neven. Er hat eine schwere Vergangenheit und man muss einfach Mitgefühl und so viel Liebe für ihn aufbringen. Es ist einfach erschreckend wie real die Reaktionen der Menschen gegenüber den Aliens sind. Denn die größte Schwäche der Menschen außer ihrem Drang zur Gewalt war schon immer ihre Furcht vor dem Unbekannten. Doch man muss auch bedenken: Wie fühlen sich bitte dann die Aliens, die auf der Erde Zuflucht suchen und vollkommen traumatisiert sind? Eine Situation, die kaum aktueller sein könnte, wenn man sich die Welt und die Sache mit den Flüchtlingen jetzt anschaut. Und doch besitzen die Menschen eine der mächtigsten Kräfte die es gibt: Die Fähigkeit zu fühlen und zu lieben.
Das ist mein erstes Buch im neuen Jahr und ich glaube, besser kann das Jahr kaum anfangen. Es hat sich direkt in meine Highlights überhaupt katapultiert, denn ich war wirklich einfach nur sprachlos, was die Autorin geschaffen hat. Sie vermittelt die Gefühle und Emotionen, die Anspannung der Menschen, die Menschlichkeit und auch die Angst der Menschen wie kein anderer. Es gibt nur sehr wenige Bücher, die mich auf dieser Ebene so sehr berühren konnten, es ist wirklich unglaublich. Dieser Kampf gegen diese zwei Welten, die Liebe, die diese zu überwinden scheint und die Zukunft der Menschen verpackt in einer unglaublich schöne Geschichte. Oder wie die Autorin im Nachwort auch sagt: Fear spreads, but fortunately...love does too. Ein absolutes MUST-READ! Mehr als 5***** wert, denn wie wir hier gelernt haben: Sterne sind ja sowieso unendlich.