Cover-Bild Feminist Fight Club
14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaftliche Gruppen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 29.03.2018
  • ISBN: 9783404609758
Jessica Bennett

Feminist Fight Club

Wie sich Frauen am Arbeitsplatz erfolgreich durchboxen
Viola Krauß (Übersetzer), Saskia Wariner (Illustrator)

Männer unterbrechen Frauen in Meetings besonders häufig. Sie machen sich auch gern die Ideen der Kolleginnen zu eigen. Und keinem Chef würde es jemals einfallen, einen männlichen Mitarbeiter Kaffee holen zu schicken. Nach wie vor müssen Frauen im Job gegen - oft subtilen - Sexismus kämpfen. Zeit also eine Bewegung zu gründen und für ein paar schlagkräftige Antworten zu sorgen. Mit Witz, Charme und jeder Menge praktischer Tipps bringt Jessica Bennett den Leserinnen bei, ihre Interessen durchsetzen. Und ein System auszutricksen, in dem eine erfolgreiche Frau nach wie vor als exotische Ausnahme gilt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2018

Kampfaufruf gegen das Patriarchat

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In „Feminist Fight Club“ ruft Jessica Bennett zum Kampf gegen das Patriachat auf. Sie beschreibt Bürosituationen, in es zu meist subtilem Sexismus kommt und nennt Kampftaktiken, mit denen man darauf reagieren ...

In „Feminist Fight Club“ ruft Jessica Bennett zum Kampf gegen das Patriachat auf. Sie beschreibt Bürosituationen, in es zu meist subtilem Sexismus kommt und nennt Kampftaktiken, mit denen man darauf reagieren kann. Außerdem erzählt sie davon, wie sie vor einigen Jahren mit Freundinnen einen Feminist Fight Club gegründet hat, um sich gegenseitig zu beraten und unterstützen, und gibt Tipps, wie man seinen eigenen Club gründen kann.

Ich beschäftige mich beruflich unter anderem mit dem Thema Frauenförderung und in dem Rahmen wurde mir das Buch schon vor einiger Zeit auf Englisch empfohlen. Dass nun die Übersetzung vorliegt habe ich zum Anlass genommen, es nun endlich zu lesen. Zu Beginn erklärt die Autorin die Grundidee des „Feminist Fight Club“ und erzählt von ihrer eigenen Erfahrung in der Gründung eines solchen Clubs.

Den Großteil des Buches machen anschließend drei Teile aus, in denen verschiedene Situationen, Verhaltensweisen und Sprüche geschildert werden und Tipps gegeben werden, wie man darauf reagiert. Es geht um „Gegenspieler“, die „Saboteurin“, also wie man sich selbst im Weg steht und „Fallen“, meist klischeehafte Aussagen, die man schon mal gehört hat oder hören könnte. Außerdem gibt sie Rätschläge für die nächste Gehaltsverhandlung und beschreibt unter dem Schlagwort „WWJD = What would Josh do?“ typische Verhaltensweisen eines männlichen Kollegen und was man sich davon abschauen kann.

Die Autorin führt viele wichtige Punkte und Beobachtungen rund um Sexismus am Arbeitsplatz an und nennt meist auch Studien, die das belegen. Viele der geschilderten Situationen sind alltäglich und jede Leserin wird davon schon welche erlebt und beobachtet haben. Die Tipps sind nicht sehr überraschend, sondern eher ein Appell, so etwas nicht auf sich sitzen zu lassen, sondern eine bewusste Reaktion folgen zu lassen. Es bringt ins reflektieren, welche dieser Situationen man selbst kennt und wie man bislang reagiert hat.

Das Buch bleibt eher an der Oberfläche und legt den Fokus klar auf Situationen im Büro, wobei nicht alles davon unbedingt auf andere berufliche Situationen übertragbar ist. Man merkt dem Buch auch seinen amerikanischen Ursprung an, denn als Beispiele werden vor allem bekannte amerikanische Politiker und Firmen genannt. Die Übersetzerin Viola Krauß hat an einigen Stellen gute Ergänzungen vorgenommen zum Beispiel mit Hinweisen auf Merkel und den deutschen Regelungen zur Elternzeit.

Die Sprache der Autorin ist humorvoll und oft sarkastisch. Mein Humor wurde dabei nicht immer getroffen, für mich hätten die ständigen Verweise auf weibliche und männliche Genitalien zum Beispiel nicht sein müssen. Doch hinter allem steckt ein durchaus ernstes Thema, und der Autorin gelingt es, diesen Ernst trotz aller Witze aufzuzeigen und es nicht ins Lächerliche zu ziehen.

Zu Beginn des Buches wird gesagt, dass man es entweder am Stück lesen oder hin und her blättern kann. Ich habe mich zu Erstem entschlossen und sah mich vielen Wiederholungen der gleichen Appelle in leichten Variationen gegenüber. Es scheint mir doch eher zum gezielten Blättern geeignet. Mich konnte das Buch unterhalten und zum Reflektieren bringen, auch wenn der Humor nicht immer meiner war und mir mehr Tiefe gewünscht hätte. Ihr arbeitet im Büro mit mehr als fünf Mitarbeitern, wollt euch mehr Gehör verschaffen und eins eurer großen Rollenvorbilder ist Beyoncé? Dann solltet ihr Euch dieses Buch näher anschauen!

Veröffentlicht am 02.06.2018

Knackig, humorvoll und interessant

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Die Autorin führt in witzigen, kurzen Kapiteln und mit Illustrationen vor Augen, was man machen kann, um als Frau besser in der Arbeitswelt zurechtzukommen.

Es ist gut geschrieben, witzig und man kann ...

Die Autorin führt in witzigen, kurzen Kapiteln und mit Illustrationen vor Augen, was man machen kann, um als Frau besser in der Arbeitswelt zurechtzukommen.

Es ist gut geschrieben, witzig und man kann eigentlich auch überall hinspringen und sich die interessanten Themen herauspicken.

Warum gewinnen Männer durch Beförderungen häufig an Sympathien, während Frauen diese verlieren?

Warum lassen sich Frauen mehr gefallen als Männer?

Klar habe ich bei einigen Dingen die Augenbrauen hochgezogen und gedacht: HUMBUG, aber bei anderen Dingen hat mir das Buch aus der Seele gesprochen. Zum Beispiel das in Meetings gerne einige Herren ins Wort fallen, wenn ich Rede und die Tipps dazu fand ich nicht verkehrt.

Alles wird mit einem Augenzwinkern vermittelt und es macht einfach Spaß zu schmökern und bringt einen auch zum Nachdenken.

Warum ich mich für dieses Buch entschieden habe ist eigentlich ganz einfach: Gleichberechtigung ist leider immer noch ein Thema, dass auch in der heutigen Zeit noch nicht zu 100% umgesetzt ist. Frauen verdienen im Schnitt 21% weniger als Männer mit dem gleichen Job.

Warum müssen Frauen den Kaffee kochen und am Besten dem Chef noch bringen und wie komme ich erst gar nicht in diese Falle?

Wann sollte ich ggf. Emojis in der Geschäftskonversation einbauen und wann nicht?

Es findet sich auch ein “TABU-Wörterbuch” im Buch mit Begriffen, die wir nicht hören wollen und die Auflistung ist wirklich klasse.
Wen das interessiert, dabei Schmunzeln und evtl. den ein oder anderen Tipp mitnehmen möchte, der ist hier genau richtig.

Veröffentlicht am 29.05.2018

Feminist Fight Club

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Der Ratgeber Feminist Fight Club ist leider nicht das gewesen, was ich mir darunter vorgestellt, bzw. davon erhofft hatte. Ein Ratgeber für Erfolg im Beruf? Ja. Ein Ratgeber für gleichberechtigtes Arbeiten? ...

Der Ratgeber Feminist Fight Club ist leider nicht das gewesen, was ich mir darunter vorgestellt, bzw. davon erhofft hatte. Ein Ratgeber für Erfolg im Beruf? Ja. Ein Ratgeber für gleichberechtigtes Arbeiten? Leider nein.

Meinung



Eigentlich könnte Feminist Fight Club ein Ratgeber sein, der an keiner Arbeitsstätte fehlen sollte. Doch ist die Kluft zwischen dem, was das Buch sein könnte und dem, was es tatsächlich ist, zu groß dafür. Der Ansatz, konkret existierende Probleme zu nehmen und direkte Lösungsvorschläge zu liefern ist hervorragend und wird von vielen anderen Büchern der Art schlechter umgesetzt. Verschiedenste Szenarien werden vorgestellt und dann jeweils direkt dazu erläutert, wie darauf reagiert werden kann. Und genau deswegen ist es so schade, dass selbst hier nicht auf das Verwenden von Stereotypen verzichtet werden konnte. Laut der Autorin sind „wir“ Frauen nämlich weder in der Lage Publikumssportarten zu mögen, noch Gefallen an Lesertag und Squash zu finden und würden natürlich immer einen Nikolas Sparks Film bevorzugen. Hinzu kommen sich wiederholende Sätze in Form von „Frauen sind so, Männer können das“. Gerade in einem Buch wie diesen erwarte ich, dass davon Abstand genommen wird. Ein Beispiel ist der Rat, sich größer zu machen um autoritärer zu wirken. Aber sind nicht das Problem die, die auf andere wegen ihrer körperlichen Eigenschaften herabsehen und diese danach beurteilen? Mir ist durchaus bewusst, dass der Titel des Buchs Feminist Fight Club lautet. Allerdings wünschen wir uns doch ein Umdenken a l l e r in unserer Gesellschaft. Sollte da nicht der Ansatz von beiden Seiten kommen? Nicht mehr unterdrücken lassen und nicht mehr unterdrücken? Vielleicht ist es nur das, was ich zwischen den Zeilen herausgelesen habe. Doch hier und da lesen sich die Aussagen, als ob „wir“ uns wie Männer verhalten müssten, um Anerkennung im Job zu erhalten, anstatt dass wir (alle) so akzeptiert werden wie wir sind, unabhängig von unserem Geschlecht.

So sehr gerade am Anfang des Buchs darauf plädiert wird, dass wir „Frauen“ zusammenhalten müssen und uns gegenseitig unterstützen sollen, so oft wandelt sich der Text im weiteren Verlauf genau ins Gegenteil um. Das Verhalten von anderen Frauen am Arbeitsplatz, die der eigenen Karrriere im Weg stehen, wird damit begründet, dass sie weiblich sind. Das bestimmte Verhaltensmuster seit Generationen anerzogen werden, findet keinerlei Erwähnung. Die "rosahellblaufalle" lässt grüßen.

Es ist des Weiteren auch zu einfach gedacht, sich selbst statt „Das schaffst du nie – Gib doch einfach auf – Die ist um Welten besser als ich“ Sätze wie „Du hast es dir verdient – Du bist gut genug“ immer wieder aufzusagen. Mangelndes Selbstvertrauen kann auch auf den Umstand zurückgeführt werden, dass Menschen aufgrund ihrer Geschlechterzuordnung diskriminiert werden. Allerdings lässt sich eine Depression, die aus welchen Gründen auch immer aufgetreten ist, nicht mit den einfachen Beispielen, die im Buch angeboten werden, „mal eben schnell“ besiegen.

Das Buch ist sehr auf den amerikanischen Markt ausgelegt. Der deutsche Verlag ist darauf eingegangen und hat immer wieder Zahlen aus Deutschland und Österreich hinzugefügt. Ingesamt liest sich der Ratgeber, der sehr aus der Sicht einer Person und deren Arbeitsumfeld geprägt ist, jedoch vielmehr nach einem Problemlöser für amerikanische ArbeitnehmerInnen in Berufen aus der Wirtschaft, den Medien usw.

Auch wenn eine Stelle mit einem kleinen Sternchen versehen darauf hinweist, dass es auch noch andere Menschen gibt, die sich als Frauen verstehen ist Feminist Fight Club sehr auf eben jene Frauen ausgelegt, die mit einer Vagina zur Welt gekommen sind. Insgesamt war mein Eindruck, dass sich Jessica Bennett sehr auf die beiden klassischen Rollen Mann und Frau eingeschossen hat, was für mich genau das Gegenteil von Feminismus darstellt. Wenn es selbst die Autorin eines feministischen Ratgebers nicht schafft, Geschlechterklischees zu überwinden, haben wir noch einen weiten Weg vor uns.

Fazit



Der Großteil der Übungen und Lösungsvorschläge ist mit Sicherheit nützlich für den Alltag. Einige Situationen waren mir leider nur allzu vertrauet. Allerdings erscheinen einige Hinweise bzw. Ratschläge zu einfach gedacht. Außerdem konzentrieren sie sich fast ausschließlich auf das Arbeiten im Büro. Ein paar weitere Einsichten aus anderen Berufszweigen wären von Vorteil gewesen.
Feminist Fight Club ist mit Sicherheit ein guter Ratgeber für offensiveres Auftreten am Arbeitsplatz, der in vielen Fällen Augen öffnen wird. Die Übungen und Lösungsvorschläge sind dabei mal mehr, mal weniger, gut umsetzbar. Ich hätte mir u.a. weniger Stereotypen gewünscht und einen Ratgeber, der für alle Frauen gedacht ist und nicht nur für die mit einer Vagina.

Feminist Fight Club ist ein weiteres Buch „wir gegen die“. Echte Equality findet sich hier nicht, dafür aber einige nützliche Tipps für Reaktionen auf unangemessenes Verhalten am Arbeitsplatz.

Veröffentlicht am 24.06.2019

Etwas amüsant, aber nicht sonderlich wissensreich

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In diesem Buch geht es darum wie "FRAU" sich in der sehr männerdominierenden Arbeitswelt durchsetzen kann mit dem Ziel einer echten Gleichberechtigung. Das Buch zähl dazu die verschiedenen Typen auch, ...

In diesem Buch geht es darum wie "FRAU" sich in der sehr männerdominierenden Arbeitswelt durchsetzen kann mit dem Ziel einer echten Gleichberechtigung. Das Buch zähl dazu die verschiedenen Typen auch, die es FRAU schwer machen auf der Karriereleiter analog zu den männlichen Pendants hinauf zu kommen, welche Steine FRAU sich selber in den Weg legt und auch wie Frauen sich gegenseitig unterstützen und netzweken sollten.

Insgesamt eine sehr interessante Thematik und damit eine sehr wichtige Lücke, die es mit solchen Ratgebern aufzufüllen gilt. Nichtsdestotrotz enttäuscht dieses Werk leider, da es hauptsächlich um sehr persönliche Erfahrungen der Autorin & ihrer Mitstreiter geht und weniger um Fakten. Ich hätte mir mehr Recherche gewünscht, die auch gerne in einem sakastischen Ratgeber inkludiert werden können, da dies kurzweiliger zu lesen ist. Dieses Buch konnte mich leider nicht überzeigen.