Nach einem Tipp im Internet, bei der Erscheinung der englischen Version des Buches, wartete ich gespannt auf die deutsche Fassung von Jessica Sorensens „Die Sache mit Callie und Kayden“.
Im E-Book Format und als Taschenbuch ist diese gefühlvolle Geschichte am 10.März 2014, im HEYNE-Verlag, erschienen und umfasst 384 Seiten.
Ich hab das E-Book Format gewählt.
Callie ist eine Einzelgängerin und nicht gern in der Nähe ihrer Klassenkameraden.
Als ihre Mutter sie auf eine Party schickt, um ihren Bruder herauszuholen, bekommt sie eine brutale Szene zwischen Kayden und dessen Vater mit.
Sie hilft ihm und kann diesen Anblick auch lange Zeit nicht mehr vergessen.
So geht es auch Kayden, der immer wieder an Callie denken muss.
Als er diese auf dem Collage wiederfindet steht eines für ihn fest – dieses Mädchen hat etwas in ihm geöffnet, von dem er nie dachte, dass er dazu je imstande wäre zu fühlen.
Doch Callie trägt wie Kayden eine dunkle Vergangenheit mit sich herum und ihr fällt es schwer, sich anderen Leuten zu öffnen …
„Im Laufe unseres Lebens gibt es den einen Zufall, der uns zusammenführt und unsere Herzen für einen Moment im Einklang schlagen lässt.“ (Position: 1697; bei 38%; Die Sache mit Callie und Kayden)
Was als romantischer Roman sich im ersten Moment darstellt, geht sehr schnell in eine Geschichte über, die tiefer geht, als das normale Geplänkel zwischen Verliebten.
Die Autorin Jessica Sorensen setzt ihren Start direkt mit einer großen Szene an, die Wichtigste im Buch, denn ohne das Zusammentreffen und den brutalen Übergriff von Kaydens Vater, hätten sich die Figuren nie kennengelernt.
Danach trennen sich ihre Wege für eine sehr kurze Zeit, denn Callie nimmt das Sommersemester in Anspruch und ist froh endlich von Zuhause ausziehen zu können.
Als Protagonistin schleppt Callie so einiges mit sich herum und findet einen Seelenverwandten in ihrem Mitkommilitonen Seth. Nur stückchenweise bekommt man mit, was Callie belastet und warum sie gegenüber Männern so vorsichtig ist und kein Vertrauen aufbauen kann.
Wohingegen bei Kayden alles dem Leser offenliegt und auch sehr viel Verwendung in Gesprächen findet.
Er macht bei Callie keinen Hehl daraus, was sich alles in seiner Vergangenheit abgespielt hat und welch tragende Rolle dabei sein Vater noch immer einnimmt.
Gerade die zarten Anfänge zwischen diesen beiden Figuren haben es geschafft mich zu unterhalten, auch wenn die eine oder andere Szene nicht so wie erhofft verläuft. Aber was im Leben nimmt schon den Weg des geringsten Widerstandes - besonders wenn es ums Vertrauen geht.
Vertrauen - ein Wort das zwischen Callie und Kayden immer wichtiger wird, denn jeder hat seinen Highschool - Ruf anhaften und gegen Vorurteile zu kämpfen, da ist es nicht so leicht gegen diese Widrigkeiten ankämpfen zu können.
Wichtig sind hier die Nebenfiguren, denn diese existieren nicht neben der Erzählung um Callie und Kayden einher, sondern greifen tatkräftig mit hinein.
Seth und Kaydens Vater sind solche Figuren, den einen mag man schnell in sein Leserherz schließen, den anderen gern zum Mond schießen, da seine Wutanfälle schon beinahe legendär herüberkommen.
Und doch kann die Geschichte einfach nicht ohne diese beiden und seine Protagonisten hätten wohl nicht eine so tiefe und gefühlvolle Zeit erleben können.
Tragend für den Verlauf der Handlung und der gewissen Erwartung an die Geschichte, ist und bleibt bis zum Auflösen, Callies Vergangenheit. Immer wieder kreisen als Leser die großen Worte - Wer, Was und Warum - durch den Kopf, sodass man mitgezogen wird.
Jessica Sorensen versucht leicht durch die Szenen zu führen, was ihr leider nicht sehr oft gelingt. Sie wirkt tiefgründig, aber zeitweise verändert sich der Erzählstil dadurch, dass man das Gefühl bekommt auf einer Stelle zu treten, aber doch gern vorwärtsgehen zu wollen.
Zum Ende hin sind es jene Nebenfiguren, die den Ausschlag zu einem Finale und gewisser Überleitung bereiten, welche eine große Lust auf den zweiten Teil zurücklässt.
„Die Sache mit Callie und Kayden“ erzählt eine tiefgründige Geschichte, zweier Figuren, deren hart erkämpftes Vertrauen zueinander zart mit der aufblühenden Liebe verknüpft wurde.
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