Spannende Pferdegeschichte mit Profi-Tipps der Doppelolympiasiegerin ab 10
Werde die Reiterin, die sich dein Pferd wünscht!
Die dreizehnjährige Emilia reitet bereits seit einigen Jahren und ist überglücklich, als sie den Ponywallach Valentin bekommt. Doch sie erhält ziemlich bald einen großen Dämpfer, denn ihr Trainer geht alles andere als sanft mit ihr und Valentin um. Als es deshalb zu einem dramatischen Reitunfall kommt, steht für Emilia fest: So möchte sie nicht mehr reiten, so kann und will sie nicht länger mit ihrem Pony umgehen! Bei einem Besuch auf Gut Aubenhausen trifft Emilia auf die Dressurreiterin Jessica von Bredow-Werndl, die ihr anbietet, sie und Valentin zu trainieren. Und tatsächlich scheint sie mit Hilfe der erfolgreichen Reiterin das Vertrauen in sich und ihr Pony allmählich wiederzuerlangen.
Die dreizehnjährige Emilia reitet ihren Ponywallach Valentin für ihr Leben gern. Doch ihr Trainer geht nicht sehr sanft mit ihnen um und als es dann noch zu einem dramatischen Reitunfall kommt, wird ihr ...
Die dreizehnjährige Emilia reitet ihren Ponywallach Valentin für ihr Leben gern. Doch ihr Trainer geht nicht sehr sanft mit ihnen um und als es dann noch zu einem dramatischen Reitunfall kommt, wird ihr klar, dass sie nicht dort bleiben kann. So will sie nicht mehr reiten. Als Valentin nach Gut Aubenhausen kommt, um dann verkauft zu werden, lernt sie Jessica von Bredow-Werndl, der erfolgreichen Reiterin, kennen. Sie nimmt sich Valentin und Emilia an und allmählich erlangt sie das Vertrauen zu sich und Valentin wieder.
Emilia liebt Pferde und ist sehr glücklich, dass Valentin ihres ist, doch spätestens nach dem Unfall ist er wie ausgewechselt und sie kommt nicht mehr mit ihm zurecht. Der Trainer sagt immer wieder, dass es an ihrer Inkonsequenz liegt und er das Training übernehmen würde. Doch schafft sie es nicht mehr länger zuzuschauen und landet so auf dem Gut Aubenhausen. Dort ist das Training ganz anders, doch darf sie sich Valentin nicht mehr zu sehr annähern, da er verkauft werden soll.
Jessica sieht mehr in Valentin und Emilia und möchte sie nicht aufgeben und so ändert sich einiges bei den Zweien.
Es war ein wirklich schönes Pferdebuch, dass die verschiedenen Arten im Umgang mit Pferd und Mensch aufzeigt. Emilia ist für ihr Alter sehr mutig, denn etwas gegen einen Trainer zu sagen, der das Zepter schwingt und sich unangreifbar fühlt ist nicht einfach. Sie hat aber auch ihre Freundin verloren und steht noch vor dem Verkauf von Valentin.
Alles scheint aussichtslos, bis Jessica in ihr Leben tritt.
Im Buch sind einige Reiterbegriffe verbaut, doch werden viele im Glossar am Ende des Buchs, zusammen mit Fotos von Jessica von Bredow-Werndl, erklärt.
Die Story beinhaltet viele wichtigen Themen, denn neben den Trainingsmethoden kommt Freundschaft, Mut und Vertrauen in sich selbst. Die Weisheiten von Jessica finde ich super, denn zum einen sind sie wahr und kommen hoffentlich bei unsicheren Mädchen an. Es ist schön, wie Emilia mit jedem Kapitel wächst und am Ende auch noch über ihren Schatten springt.
So gibt es hier ein schönes Paket aus Pferdeliebe, Familienstory und der Suche nach sich selbst. Ein schöner Start in diese Buchreihe, die Lust auf mehr macht, da man gerne wissen möchte, wie es mit den Beiden weitergeht.
Die zurückhaltende, sensible Emilia (13) reitet schon ein paar Jahre in einer Reitschule vor Ort, als ihre Eltern ihr ihren größten Wunsch erfüllen: ein eigenes Pony! Allerdings entflammt ihr Herz auf ...
Die zurückhaltende, sensible Emilia (13) reitet schon ein paar Jahre in einer Reitschule vor Ort, als ihre Eltern ihr ihren größten Wunsch erfüllen: ein eigenes Pony! Allerdings entflammt ihr Herz auf den ersten Blick für den erst fünfjährigen temperamentvollen Fuchs Valentin. Beide Eltern haben Zweifel, ob so eine unerfahrene Reiterin auf einem so unerfahrenen Pferd eine gute Kombination sei, doch als ihnen der besonders erfolgreiche und erfahrene Trainer Florian Hogrefe empfohlen wird, sind sie einverstanden. Zuerst scheint alles wunderbar zu sein und Emilia findet auch schnell in Leonie eine Pferdefreundin. Doch nach und nach kommen ihr immer mehr Zweifel an Florians Methoden, der ihre Bedenken nie ernstnimmt, sondern herrisch abtut. Als es zu einem Unfall kommt, will Emilia so nicht mehr weiter machen. Es scheint jedoch niemand sie und ihre Bedenken zu verstehen, weshalb sie beschließt lieber nie wieder zu reiten, als Valentin zu gefährden. Somit soll Valentin verkauft werden, vorher allerdings soll die erfahrene Bereiterin Lisa von Gut Aubenhausen Valentins Verhaltensauffälligkeiten beheben. Lisa ist von Valentin begeistert und schließt Emilia in ihr Herz. Sie bittet ihre Chefin Dressurreiterin Jessica von Bredow-Werndl um Hilfe. Behutsam nimmt diese sich Emilias an, um ihr wieder Mut und Selbstvertrauen im Umgang mit Valentin zurückzugeben.
Mit der Unterstützung der erfahrenen Autorin und Reiterin Antje Szillat gibt hier die Doppelolympiasiegerin im Dressurreiten in Emilias Geschichte gebettet wertvolle Tipps und Ratschläge zu einem vertrauensvollen und behutsamen Umgang mit Ponys und Pferden. Die jungen Leserinnen sollen lernen Zweifel in sich zu erkennen, daraus zu lernen und Stärken zu entwickeln. Fehler sind normal, in allen Bereichen des Lebens, auch beim Reiten. Aber Fehler sind nicht unbedingt dramatisch, solange man mit Bedacht reagiert und das Beste daraus macht. Emilia ist ein sympathisches Mädchen, dass die Bedürfnisse ihres geliebten Ponys über ihre eigenen stellt. Doch wie sie das am Besten umsetzen soll, begreift sie noch nicht. Hier wird gerade der sportliche Ehrgeiz nicht über das Tierwohl gestellt. Das war den Autorinnen nach den Skandalen im Dressurreitsport bei den letzten olympischen Spielen offensichtlich ganz wichtig. Dabei räumt die Doppel-Olympiasiegerin durchaus freimütig als fiktives Buch-Ich ein, dass es Zeiten in ihrem Leben gab, in welchem aus Ehrgeiz bisweilen den optimalen Umgang mit den Pferden aus dem Augen verloren hat. Eine perfekte Einheit werden Tier und Reiterin allerdings nur, gemeinsam. Daher ist es der Buch-Jessica ganz wichtig, dass nicht nur Valentin sich wohl und entspannt fühlt, sondern auch Emilia wieder das Vertrauen in sich und in ihre Tierliebe zurückgewinnt. Die Geschichte ist nicht autobiografisch, allerdings hat die Gutsherrin durchaus auch Anleihen von ihrer Namensvetterin, wie die Hofhunde oder das Bedürfnis auch noch Zeit mit ihrem Kind (damals war es noch nur eins) zu verbringen. Sprachlich finde ich den Kunstgriff, dass die Geschichte wie aus einer Beobachter Perspektive wirkt, nicht immer optimal, da es etwas auf Distanz hält. Ich finde es aber ungewöhnlich, dass es hier wirklich um das Verhältnis von Emilia und ihrem Pony geht, die nach einem verstörenden Erlebnis, nicht mehr miteinander harmonieren. Es ist nicht wie andere Geschichte eine Freundschafts- oder Liebesgeschichte. Die Freundschaft zu Leonie von ihrem alten Hof kommt eher am Rande vor und bietet Emilia die Möglichkeit der Selbstreflexion. Ist sie ihr böse? Kann sie ihr Verzeihen? War es nicht eher ihre eigene Schuld? Warum hat sie sich dazu hinreißen lassen? Emilia ist nicht nur sehr fair zu ihrem Pony Valentin, sondern auch gegenüber Leonie und dabei ernsthaft selbstkritisch. Das finde ich sehr reif für eine Dreizehnjährige.
Ein Glossar mit Fotos des wahren Gutes Aubenhausen und der Olympiasiegerin mit ihren Pferden runden diese einfühlsame Geschichte ab 10 Jahren ab.
... das ist das Wort, welches mir durch den Kopf geisterte, nachdem ich das Buch "Gut Aubenhausen – Emilia und das Glück der Pferde" zu Ende gelesen hatte. Die Geschichte an sich und vor allem die Thematik ...
... das ist das Wort, welches mir durch den Kopf geisterte, nachdem ich das Buch "Gut Aubenhausen – Emilia und das Glück der Pferde" zu Ende gelesen hatte. Die Geschichte an sich und vor allem die Thematik des behutsamen und empathischen Umgangs mit Pferden haben mir gut gefallen. Der Sprachstil konnte mich leider nicht wirklich überzeugen und einige der Fotografien im Anhang haben mich regelrecht entsetzt, da hier der achtsame Umgang mit dem Pferd einfach nicht mit dem Turniersport und was dort den Tieren abverlangt wird, in Einklang gebracht werden kann. Deshalb fällt mir eine Empfehlung für das Buch auch etwas schwer.
Die Autorinnen:
Jessica von Bredow-Werndl ist eine erfolgreiche Dressurreiterin und lehrt auf dem eigenen Hof den achtsamen Umgang mit Pferden. Hier bildet sie außerdem gemeinsam mit ihrem Bruder talentierte Pferde aus.
Antje Szillat schreibt Kinder- und Jugendbücher sowie Erwachsenenliteratur. Die Spiegel-Bestseller-Serie "Flätscher" ist beispielsweise ihrer Feder entsprungen. Mit ihrer Familie lebt sie in Hannover.
Inhalt:
„Spannende Pferdegeschichte mit Profi-Tipps der Doppel-Olympiasiegerin
Die dreizehnjährige Emilia reitet bereits seit einigen Jahren und ist überglücklich, als ihre Eltern den Ponywallach Valentin kaufen. Doch ihre Begeisterung erhält bald einen Dämpfer, denn ihr Trainer geht alles andere als sanft mit ihr und Valentin um. Als es deshalb zu einem dramatischen Reitunfall kommt, steht für Emilia fest: So kann und will sie nicht länger mit ihrem Pony umgehen! Bei einem Besuch auf Gut Aubenhausen trifft Emilia auf die weltbekannte Dressurreiterin Jessica von Bredow-Werndl, die ihr anbietet, sie und Valentin zu trainieren. Schafft sie es, mithilfe der erfolgreichen Reiterin das Vertrauen in sich und ihr Pony wiederzuerlangen?“
(Klappentext)
Kritik und Fazit:
Das Cover hat mir sehr gut gefallen, da es mit leuchtenden Farben und einer einrahmenden Schnörkelei versehen ist. Im Zentrum steht ein ruhig grasendes Pferd (Valentin) auf dessen Rücken ganz entspannt ein junges Mädchen (Emilia) liegt und das einfache Zusammensein mit ihrem Pferd in freier Natur genießt. Auch sie ist völlig entspannt.
Auch das Innere ist schön gestaltet. Die Kapitelangaben sind mit einem floralen Muster unterstrichen und bei den Seitenzahlen ist ein kleines Pferd abgedruckt. Außerdem befinden sich kleine Hufeisen im Text, die meist auf einen Wechsel des Handlungsortes oder einen Zeitsprung hinweisen.
Die Geschichte ist auf ihren gut 200 Seiten in 18 Kapitel unterteilt und die Schrift ein wenig größer, sodass man sich recht schnell durch die Seiten liest, aber gleichfalls durch die nicht zu langen Kapiteln auch gut Pausen einlegen kann. Was den Stil der Autoren anbelangt, so empfand ich ihn als eher ungeschliffen. Da gibt es immer wieder einige Wortwiederholungen, bei denen sich definitiv auch Synonyme angeboten hätten. Die Geschichte ist in der dritten Person Singular verfasst und die Sprache eher kindlich gehalten, manchmal wirkte das schon fast etwas gestellt und nicht ganz authentisch. Beispielsweise rollen hier „Tränen aus blauen Augen“, in der beschriebenen Situation ist die Augenfarbe aber nun wirklich nicht wichtig. Das machte in einer späteren Szene schon mehr Sinn, sorgte dann aber im Grund für eine unnötige Wiederholung des Details. Auch ist der Text hin und wieder etwas holprig formuliert und es werden zu viele Füllwörter genannt. Emilia wird beispielsweise von ihrer Mutter in einer schweren Situation „liebevoll in den Arm genommen“. Dass die Mutter dies liebevoll und nicht grob macht, ist selbstverständlich.
Auch in der Handlung gibt es ein paar stilistische Schnitzer und erzählerische Ungenauigkeiten, die mich hin und wieder haben zurückblättern lassen, um der Sache nachzugehen. Außerdem kommt es zu Verschiebungen der Perspektive. Zum Großteil nimmt der Erzähler die Perspektive von Emilia ein. Hin und wieder rutscht diese aber (mitten im Textfluss) hinüber zu Jessica, was für leichte Irritationen sorgt. Diese Wechsel in der Perspektive hätten eher vermieden werden sollen oder durch eigene Kapitel gekennzeichnet, um einen besseren Lesefluss zu ermöglichen.
Was mir gut gefallen hat, ist die jedem Kapitel vorangestellte These oder Aussage der Dressurreiterin Jessica von Bredow-Werndl. Sie spricht hier über das Leben und den richtigen Umgang mit Tieren, und lässt dabei immer wieder ihre Sicht als Trainerin durchblicken. Außerdem bekommt Emilia in der Geschichte eine sympathische Rolle, da ihr Instinkt ihr ganz genau verrät, was richtig und was falsch ist und so fand ich es auch toll, dass sie für ihre Meinung und Ansicht einsteht und ihren Eltern die Stirn bietet
So wird die Hauptthese des Buches durch Emilia ganz natürlich in den Mittelpunkt gesetzt. Der behutsamer Umgang mit Pferden wird gelehrt und wie wichtig es ist, sich auf seine Intuition zu verlassen, wenn einem etwas als falsch, zu hart oder gar brutal vorkommt . Emilia trifft außerdem eine sehr reife und gleichzeitig schwere Entscheidung. Lieber reitet sie nicht mehr, als ihr Pony weiter quälen zu lassen und selbst unsanft mit ihm umzugehen. Ganz nebenbei werden so in der Geschichte einige Tipps für den behutsamen Umgang mit Pferden vermittelt. Hin und wieder finden sich dabei zwar Fachbegriffe, die man wohl nur als Reiter versteht, aber das war gar nicht störend, da sie für das allgemeine Verständnis nicht so wichtig waren.
Im Anhang des Buches befindet sich ein Glossar, ein theoretischer Teil mit Schwerpunkt auf Dressur. Dem Text sind einigen Fotos zur Seite gestellt. Wie bereits oben erwähnt, erschreckte mich das ein oder andere Bild aber sehr. Jessica von Bredow-Werndl ist auf zwei der Bilder mit jeweils unterschiedlichen Pferden beim Dressurreiten zu sehen. Die Fesseln der Pferde sehen stark beansprucht und nicht gesund aus: „durchtrittig“ nennt man das wohl. Wenn ich als Laie so etwas sehe, möchte ich ehrlich gesagt gar nicht wissen, was ein Profi noch alles an ungesunden Merkmalen finden wird. Ich bin hin- und hergerissen, ob solch ein Foto in ein Kinderbuch bzw. Jugendbuch gehört, da es mich als Erwachsenen bereits verstörte. Gleichzeitig kann es aber, bei kritischem Umgang damit, auch eine aufklärende Wirkung haben. Allerdings wird das im gesamten Buch überhaupt nicht thematisiert. Hier hätte ich mir einen differenzierteren Umgang mit dem Thema Leistungssport und Turnierreiten gewünscht. Die Protagonistin Jessica erwähnt zwar immer mal wieder, dass sie in ihrer Karriere den ein oder anderen Fehler begangen hat, ins Detail geht sie hier aber nicht.
Es fällt mir daher unheimlich schwer das Buch "Gut Aubenhausen – Emilia und das Glück der Pferde" zu bewerten. Einerseits ist die eigentliche Grundthematik – nämlich der achtsame und empathische Umgang mit Tieren – durchaus positiv zu bewerten, gleichzeitig Bedarf es beim Schreibstil einiger Verbesserungen und das Loben des Turniersports sehe ich eher kritisch, vor allem wenn man bei den Bildern in Anhang mal genauer hinschaut. Im Sommer 2023 erscheint Band 2 der Reihe und ich bin noch nicht ganz sicher, ob ich sie weiter verfolgen werde.