Cover-Bild Marilyn und ich
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 27.10.2020
  • ISBN: 9783959675499
Ji-min Lee

Marilyn und ich

Ki-Hyang Lee (Übersetzer)

Reichen vier Tage, um ein Leben zu retten?

Korea 1954: Bereits seit einem Jahr herrscht eine fragile Waffenruhe in dem zerrütteten Land. Doch das Leben der Menschen ist nach wie vor überschattet von den Kriegswirren. Da wird Alice, eine junge Übersetzerin, die für die Amerikaner arbeitet, als Dolmetscherin für einen illustren Gast auserkoren: Marilyn Monroe wird vier Tage lang durch Korea reisen, um die amerikanischen Truppen zu unterhalten. Vier Tage, in denen sich der Hollywood-Star und die vom Krieg gezeichnete Übersetzerin kennen und verstehen lernen. Vier Tage, in denen Alice sich an der Seite der lebenshungrigen Schauspielerin ihren traumatischen Erinnerungen stellt. Doch wie soll Alice nach allem, was passiert ist, wieder in eine Normalität zurückkehren?

»Lees berührende Untersuchung des langen Schattens, den ein Krieg auf das Leben einer Frau wirft, bewegt beim Lesen zutiefst.«
Publishers Weekly

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2021

Die Generation nach dem Koreakrieg

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Korea im Jahr 1954. Alice, eine Übersetzerin, kämpft noch immer mit den Geschehnissen aus dem Koreakrieg, das Leben meint es nicht gut mit ihr, auch setzen ihr Ängste und Sorgen stark zu. Dann erhält sie ...

Korea im Jahr 1954. Alice, eine Übersetzerin, kämpft noch immer mit den Geschehnissen aus dem Koreakrieg, das Leben meint es nicht gut mit ihr, auch setzen ihr Ängste und Sorgen stark zu. Dann erhält sie den Auftrag für Marilyn Monroe zu dolmetschen und sie zu begleiten, denn Frau Monroe wird vier Tage durch Korea reisen um die Truppen der Amerikaner zu besuchen, sie zu ermutigen, eine Lichtfigur zu sein. Und auch Alice wird auf dieser Reise wieder andere Ecken und Menschen kennenlernen und mit ihrer Vergangenheit konfrontiert werden.

"Zum ersten Mal überwältigte mich das unbeschreibliche Gefühl, überlebt zu haben. Trotz meines Elends war das Leben schön. So schlimm das alles auch war, es war nur ein Teil meiner Existenz. Der Krieg hatte nicht alles zerstören können. Er hatte die Liebe, die Hoffnung und die Wärme in mir zerstört, aber mein Leben hatte er verschont." (Seite 146)

"Marilyn und ich" hat mich sehr neugierig gestimmt. Erstmal finde ich den Mythos um Marilyn Monroe weiterhin ungebrochen und es ist sicherlich kein Fehler auch über andere Länder und ihre Auswirkungen nach einem langen Krieg zu lesen. Denn man weiss dass es bis heute, bei vielen nächsten Generationen, anhält.

Ich kam mit dem Schreibstil sehr gut zurecht, die Autorin beschreibt vieles sehr bildhaft, bringt einem Korea näher, die Unterschiede, den Aufbau und die Möglichkeiten nach diesem verheerenden Krieg. Wie lebt es sich unter den Besatzungstruppen? Wie fragil ist der Frieden? Kann man sich ein neues Leben aufbauen, überhaupt vorstellen?

Mit der Hauptprotagonistin Alice die eigentlich Aesun heisst, hadert mit ihrem Leben. Dies wird hier fast schon perfekt in Szene gesetzt, zeigt es doch ein Bild auf was für viele Frauen zu dieser damaligen Zeit stand, wie es sich heute noch hier und da abzeichnet. Alice lebt mit Schuld, mit Dreck, mit Ängsten, mit Blut. Vieles wird zu Beginn angedeutet, lässt den Lesern neugierig werden, auch zieht die Autorin es nicht unnötig in die Länge, mit der Zeit offenbart sich Alice, erzählt von ihrem Leben vor dem Krieg und was sie in dieser Zeit erlebt hat.

Und diese ist wahrlich kein leichtes Unterfangen, hier und da ging es, für mich, an die Schmerzgrenze und zeigt pur auf wie grausam dieser Krieg war.

Natürlich kommt Marilyn Monroe auch vor, schließlich beruht es auf wahren Begebenheiten dass sie die vier Tage durch Korea reiste. Ich fand dass sie geschickt diese berühmte Persönlichkeit eingefügt hat, es brachte etwas Glamour in Alice ihr Leben. Zeigte ihr aber auch auf dass nicht alles so schöner Sonnenschein ist wenn man als Star unterwegs ist, auch Marilyn hat mit einigen gleichen Dingen zu kämpfen wie Alice.

Ich mochte die kleinen Vergleiche zwischenden den Damen und doch legt die Autorin eben ihr Augenmerk auf die Frauen in Korea zur Zeit des Friedens, zur Zeit als der Krieg gerade vorbei ist. Man sieht die Gleichheiten hier und da zwischen den zwei Frauen, aber auch die großen Unterschiede.

Es ist "nur" ein kleines Büchlein, mit kaum mehr als 220 Seiten und doch hat es, für mich, ein perfekte Momentaufnahme geschaffen. Ich kann es nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Marylin Monroe und der Krieg

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Mal nicht die deutsche Kriegsgeschichte, sondern der Koreakrieg 1954. Um die Truppen zu unterhalten wird die berühmte Marylin Monroe für 4 Tage durch Korea reisen und mit Ihr Alice als Dolmetscherin. 4 ...

Mal nicht die deutsche Kriegsgeschichte, sondern der Koreakrieg 1954. Um die Truppen zu unterhalten wird die berühmte Marylin Monroe für 4 Tage durch Korea reisen und mit Ihr Alice als Dolmetscherin. 4 Tage voller Schicksal, Kriegsgeschehen und eine faszinierende Nähe zu einem Hollywood Star. Sehr aufreibend und wortstark. Diese Erzählung ist nichts für schwache Nerven, dafür aber sehr interessant.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Alice bekommt graue Haare

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Die koreanische Schriftstellerin Ji-min Lee schreibt in ihrem Roman „Marilyn und ich“ über die Zeit mitte der 1950er Jahre in Korea. Das Buch wurde von Ki Hyang Lee übersetzt.
Die Autorin hat ein Foto ...


Die koreanische Schriftstellerin Ji-min Lee schreibt in ihrem Roman „Marilyn und ich“ über die Zeit mitte der 1950er Jahre in Korea. Das Buch wurde von Ki Hyang Lee übersetzt.
Die Autorin hat ein Foto von Marilyn und eines von einer Dolmetscherin gesehen. Sie fing an zu recherchieren und spann diese gute Geschichte.

1954 ist bereits seit einem Jahr Waffenruhe, aber die Amerikaner sind noch da. Für die Soldaten ist Marilyn Monroe eine Ikone. Deshalb soll sie für 4 Tage die Soldaten besuchen.

Alice arbeitet als Übersetzerin und Dolmetscherin für die Amerikaner und soll Marilyn begleiten.

Am meisten wird über Alices Probleme und Ängste geschrieben.
Denn deren Erlebnisse im Koreakrieg sind erschreckend. Die Geschichte warum sie jung graue Haare bekam ist hart.
Der Roman liest sich fesselnd und ist empfehlenswert.


Veröffentlicht am 16.12.2020

Interessant, unterhaltsam und originell.

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Mit Aufklappen des Buches reisen wir ins Jahr 1954 nach Korea.
Der Krieg ist gerade mal überstanden, dem Frieden ist noch nicht zu trauen und von Alltag und Normalität kann noch keine Rede sein.

Vor diesem ...

Mit Aufklappen des Buches reisen wir ins Jahr 1954 nach Korea.
Der Krieg ist gerade mal überstanden, dem Frieden ist noch nicht zu trauen und von Alltag und Normalität kann noch keine Rede sein.

Vor diesem düsteren Hintergrund ereignet sich eine gleichermaßen eindrucksvolle wie ergreifende Geschichte:
Die junge Übersetzerin Alice, die sehr zurückgezogen lebt, soll bzw. darf Marilyn Monroe vier Tage lang als Dolmetscherin auf ihrer Rundreise durch Korea begleiten.

In diesen vier Tagen, in denen der Hollywoodstar die amerikanischen Soldaten in den Kasernen durch ihre Auftritte bei Laune halten soll, kommen sich Alice und Marilyn näher. Sie lernen sich kennen und verstehen und entdecken hinter ihren Fassaden Parallelen.

Diese vier Tage stellen aber auch einen Wendepunkt im Leben von Alice dar, weil sie sich mit den vergangenen Kriegsjahren und mit bis jetzt verdrängten traumatischen Erfahrungen und schlimmen Erinnerungen auseinandersetzt und dadurch mit der Frage konfrontiert wird, wie es weitergehen soll und kann.

Im Mittelpunkt steht, entgegen sich zunächst aufdrängenden Erwartungen, nicht Marilyn, sondern Alice.
Für einen Kunstgriff halte ich, dass dieser Weltstar zwar eine Nebenrolle hat, aber m. E. aus gutem Grund eingeführt wurde.
Der Kontrast zwischen der schillernden und vor Lebensfreude sprühenden Schauspielerin und dem vom Krieg gebeutelten Korea, sowie der traumatisierten Alice verdeutlicht die große Not und die schwierige Situation des Landes und seiner Bewohner. Der Glanz hebt Drama, Tragik und Not hervor.

Ich habe mich bisher nicht mit dem Koreakrieg (1950 - 1953) auseinandergesetzt und fand es interessant und wichtig, durch diesen Roman etwas über diesen militärischen Konflikt zu erfahren. Auch der Kontakt mit dieser fremden Kultur und mit deren gesellschaftlichen und individuellen Problemen fand ich bereichernd.

Die Autorin vermittelt Atmosphäre und Stimmungen spürbar und glaubhaft. Sie beschreibt ungeschönt, bildhaft und sprachlich brillant und fesselt den Leser sowohl mit dem Plot ihrer mitreißenden und ergreifenden Geschichte, als auch mit ihren anschaulichen Metaphern.

Alice, eine Repräsentantin dieser vom Krieg gezeichneten Generation, wird als vielschichtige Person dargestellt, die sowohl eine selbstbewusste und starke, als auch eine fragile und verletzte Seite hat.

Ich empfehle diesen interessanten und unterhaltsamen Roman der koreanischen Autorin Ji-Min Lee gerne weiter! Ein wichtiges Thema wird aufgegriffen und ich finde die Kombination aus realen Geschehnissen (Koreakrieg, Marilyns Auftritte vor Tausenden begeisterten US-Soldaten) originell.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

informativ und interssant

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Auch wenn der Rahmen eine viertägige Reise der berühmten Marilyn Monroe im Korea des Jahres 1954 ist, so ist doch Alice (koreanisch Aesun) die Hauptdarstellerin. Es fällt der jungen Frau schwer, die traumatischen ...

Auch wenn der Rahmen eine viertägige Reise der berühmten Marilyn Monroe im Korea des Jahres 1954 ist, so ist doch Alice (koreanisch Aesun) die Hauptdarstellerin. Es fällt der jungen Frau schwer, die traumatischen Erlebnisse während des Krieges zu verarbeiten. Sie ist privat vereinsamt und sprachlos. Beruflich ist sie aber Übersetzerin und nun dafür engagiert, auf der Reise der Amerikanerin den Dialog zu führen.

Man erfährt einiges über Korea vor und nach dem Krieg, über die Menschen, das menschliche Leiden, die Traumata, die gesellschaftlichen Probleme, über eine fremde Kultur und ganz im Kleinen auch über Alice und die Frauen in ihrem Umfeld. Marilyn Monroe ist dabei eine exotische und durchweg positive Figur. Ihr Erscheinen ist wie der Auftritt eines funkelnden Kometen in einem Land, welches versucht einen grausamen Krieg zu verarbeiten.

Ein interessantes Buch mit viel Input für den Leser. Kein einfacher Unterhaltungsroman aber mir hat er gefallen.