Cover-Bild Die Seherin von Troja
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 19.07.2021
  • ISBN: 9783442491582
Jo Graham

Die Seherin von Troja

Historischer Roman
Marie-Luise Bezzenberger (Übersetzer)

Mit sieben Jahren kommt Möwe, Tochter einer trojanischen Sklavin, in die Obhut der Priesterin Pythia. Diese erkennt die Gabe ihres Schützlings, ihr einst als Orakel nachzufolgen. Von nun an ist Möwe dazu ausersehen, Könige zu beraten und der Herrin der Toten zu dienen. Nach dem Tod der Priesterin wird aus Möwe, der Seherin mit den außergewöhnlichen Fähigkeiten, die neue Pythia. Als sie neun schwarze Schiffe erblickt, die auf Pylos zuhalten, nimmt ihr Leben eine dramatische Wende: Es sind der trojanische Prinz Äneas und die letzten überlebenden Männer von Troja, die die entführten Frauen ihres Volkes retten wollen. Phythia schließt sich ihnen an, denn nur sie kann das Schicksal ihres Volkes voraussagen …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2021

Anstrengender Schreibstil und nur wenig Spannung

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Vielen lieben Dank an den Goldmann-Verlag und das Penguin Randomhouse-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Also, ...

Vielen lieben Dank an den Goldmann-Verlag und das Penguin Randomhouse-Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Also, es gibt zugegebenermaßen schönere Cover, aber ich finde trotzdem, dass es gut zum Inhalt passt und trotz der Person darauf nicht zu aufdringlich ist. Es ist auf Anhieb als historischer Roman erkennbar, und der Lorbeerkranz aus Metall, den die Person als Kopfschmuck trägt, erinnert einen sofort an das antike Rom und man weiß, in welche Epoche man das Buch einordnen muss.
„Die Seherin von Troja“ ist zwar kein besonders einfallsreicher Titel (da finde ich den Originaltitel „Black Ships“ ein bisschen spannender), aber er passt ebenfalls gut zum Inhalt und man weiß, was einen erwartet.

Meine Meinung:
Ich kann leider schon von Anfang an sagen, dass ich für den Inhalt leider ähnlich wenig Begeisterung aufbringe. Das finde ich ganz besonders ärgerlich, da ich eigentlich ein großer Fan griechischer Mythologie und auch von Erzählungen rund um den trojanischen Krieg bin. Die Idee, Vergils Aeneis hier aus Pythias Sicht zu erzählen, finde ich spitze und dementsprechend habe ich mich auf das Buch gefreut.

Direkt im ersten Kapitel habe ich dann aber schon gemerkt, dass das Buch meinen Erwartungen nicht gerecht werden kann. Das liegt hauptsächlich am Schreibstil, der wirklich sehr anstrengend zu lesen ist. Ich würde von mir behaupten, dass ich angesichts der Tatsache, dass ich einige historische Romane lese und auch viel High Fantasy, die beide ja eher für komplexere Schreibstile bekannt sind, mich in der Regel gut auf anspruchsvollere Schreibstile und auch solche, die eher „altertümlich“ anmuten sollen, einlassen kann.
Die Umsetzung Grahams fand ich hier allerdings recht unelegant. Zwar bedient sie sich durchaus „antiker“ Sprache (wenn man mal von der Verwendung von dem Wort „Baby“ absieht), aber auf mich wirkte das sehr gezwungen, so als wollte sie unbedingt, dass ihr Buch „alt“ klingt, ohne dass ihr das auf natürliche Weise gelingen will. Dadurch liest sich das Buch sehr stockend und man kann sich gar nicht gut auf die Geschichte einlassen. Manche Passagen musste ich sogar mehrfach lesen, damit ich sie verstehen konnte. Da lässt sich das lateinische Original der Aeneis tatsächlich leichter lesen!

Dass ich einige Abschnitte daraus im Lateinunterricht in der Schule übersetzt habe, hat mir hier beim Lesen sehr geholfen. So wusste ich ungefähr, was ich zu erwarten habe, und konnte mich auch hier darauf einstellen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass jemand, der die Aeneis nicht kennt, große Schwierigkeiten haben wird, der Handlung zu folgen, eben wegen des komplizierten Schreibstils.


Wenig hilfreich ist dabei auch, dass vor allem in der ersten Hälfte überhaupt keine Spannung aufkommt. Zwar passiert den Protagonisten hier bereits einiges, aber das Ganze liest sich eher wie ein trockener Bericht, in dem man von einem Geschehen zum anderen kommt. Man kann sich nicht in die Szenen hineinversetzen und muss sich teilweise überwinden, weiterzulesen, weil man so wenig gefesselt ist.
Erst ab der Hälfte des Buches wird es zwischendurch durchaus mal spannender und das Lesen macht wieder ein bisschen Spaß (wenn man den Schreibstil außer Acht lässt).


Ebenso wenig konnte ich mit Möwe/ Pythia und auch den anderen Figuren anfangen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es wirklich an fehlender Charakterisierung liegt, oder ob mir auch in diesem Aspekt der Schreibstil das Leben schwergemacht hat, aber tatsächlich war für mich keine der Figuren auch nur ansatzweise greifbar, geschweige denn sympathisch. Ich hatte stets eine gewisse Distanz zur Protagonistin und zu allen, denen sie begegnet. Das hat dann vermutlich auch noch dazu beigetragen, dass „Die Seherin von Troja“ mich nicht so sehr fesseln konnte.


Fazit:
„Die Seherin von Troja“ hätte wirklich interessant werden können! In der Schule hatte ich bei der Übersetzung einzelner Passagen der Aeneis viel Spaß, dementsprechend habe ich mich natürlich sehr gefreut, Aeneas´ Reisen einmal aus Pythias Sicht zu lesen.
Während die erste Hälfte des Buches allerdings noch sehr langweilig ist, kommt in der zweiten Hälfte dann aber durchaus Spannung auf. Leider konnte auch das meine anfängliche Begeisterung für das Buch nicht wieder zurückbringen, da Jo Grahams Schreibstil wirklich anstrengend ist – ein anderes Wort gibt es dafür gar nicht. Obwohl ich das Original kenne, konnte ich der Handlung aufgrund des Schreibstils nur sehr schwer folgen, manche Textstellen musste ich sogar mehrfach lesen, um sie zu verstehen. Auch die Distanz zu den Figuren konnte ich dadurch nicht überbrücken.
Wegen der tollen Idee, die durchaus hätte interessant werden können, und der paar mitreißenden Stellen in der zweiten Hälfte des Buches kann ich also der „Seherin von Troja“ noch 2,5/5 Lesehasen geben, aber ein großes Lesevergnügen war es vor allem wegen des Schreibstils insgesamt nicht.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Enttäuschend, blass, anstrengend und oberflächlich erzählt...

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🆁🅴🆉🅴🅽🆂🅸🅾🅽
🌟 2 / 5 Sternen
۰
"Die Seherin von Troja" aus der Feder von Jo Graham, veröffentlicht bei Goldmann, ist ein historischer Roman und erzählt die Geschichte von Möwe, Tochter einer trojanischen ...

🆁🅴🆉🅴🅽🆂🅸🅾🅽
🌟 2 / 5 Sternen
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"Die Seherin von Troja" aus der Feder von Jo Graham, veröffentlicht bei Goldmann, ist ein historischer Roman und erzählt die Geschichte von Möwe, Tochter einer trojanischen Sklavin, die in weiterer Folge die neue Priesterin aka Pythia wird. Sie ist dazu auserkoren der Herrin der Toten zu dienen, den Menschen zu helfen und kein Leid zu "tolerieren". Als neun schwarze Schiffe Pylos anvisieren, nimmt ihr Leben eine unerwartete Wendung.
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ᴄᴏᴠᴇʀ:
Die Gestaltung ist richtig schön und passend zum Buch gewählt worden. Möwe ist am Umschlag zu sehen, bemalt mit schwarzer Tinte, ihrem wunderschönen dichten schwarzen Haaren und einen metallischen Lorbeerkranz. 💜
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ꜱᴄʜʀᴇɪʙꜱᴛɪʟ/ᴍᴇɪɴᴜɴɢ:
Wie sehr ich mich auf diese griechisch angetatschte Geschichte gefreut habe, vorallem der Einfall Vergils Aeneis hier aus Pythias Perspektive zu erzählen, nur leider hat das Buch mich NICHT erreichen können! 😔
Der Roman ist mit mehr als 500 Seiten bestückt, da sind meine Erwartungen schon ziemlich hoch gewesen, mit dem Handlungsverlauf, des Settings, der Charaktere; nur hatten Thematik & die letzten 100 Seiten eine gewisse Bedeutung, alles andere ist leider gesagt für die Fisch. 😵 Es ist nicht einnehmend, eher blass, anstrengend und oberflächlich, vieles wird einfach dazugedichtet und führt einfach zu sinnlosen gelesenen Seiten... Die interessanten Passagen wurden kurz und knackig behandelt und schwups war das Trockene und die Langeweile wieder dominierend.
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ꜰᴀᴢɪᴛ:
"Die Seherin von Troja" konnte einzig mit der Grundidee und den letzten 100 Seiten punkten...

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Veröffentlicht am 24.08.2021

Dem Schicksal ergeben

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Als Möwe, die Tochter einer aus dem brennenden Troja verschleppten und versklavten Frau, mit sieben Jahren einen Unfall hat, taug sie nichts mehr zur Feldarbeit. Aus Verzweiflung bringt ihre Mutter sie ...

Als Möwe, die Tochter einer aus dem brennenden Troja verschleppten und versklavten Frau, mit sieben Jahren einen Unfall hat, taug sie nichts mehr zur Feldarbeit. Aus Verzweiflung bringt ihre Mutter sie zum Tempel der Pythia, die deren Gabe spürt. So wird Möwe erst deren Schülerin und nach dem Tod der Alten, zur neuen Pythia. Durch göttliche Fügung kann Möwe eines Morgens die Stadt vor schlimmerem bewahren. Die Männer der neun schwarzen Schiffe, die sie für Piraten hält erweisen sich jedoch als Prinz Äneas und einen Teil der überlebenden aus Troja, die gekommen waren um die Frauen ihres Volkes zu befreien. Frauen wie Möwe und deren Kinder. Sie kann nicht anders als sich ihnen anzuschließen. So wird sie zu Äneas Seherin. Doch das Schicksal und die Götter haben stürmische Zeiten für das heimatlose Volk vorgesehen.
Jo Graham ist US Amerikanische Autorin und verfasst vor allem historische Romane, mit einem leichten Fantasy Touch. Genau zwei Fallstricke haben mich bei diesem Buch arg ins straucheln gebracht. Der erste, war ihr wandeln wirklich weit ab von Vergils Äneis, womit sie mich im Nachwort zumindest zum Teil besänftigen konnte. Denn sie hatte durch aus ihre, historisch nachvollziehbaren, Gründe davon abzuweichen. Wer also denkt, aufgrund des Kommentars unter dem Klappentext „Erzählung der Äneis aus Sicht der Seherin“ einen perspektiven Wechsel, nahe gehalten am Ursprungswerkes von Vergil lesen zu können, könnte ebenfalls stolpern. Leider mussten wir auch auf die, für die griechische Mythologie sonst so üblichen, Sagenumwobenen Kreaturen gänzlich verzichten. Zum zweiten und viel gravierenderem Fallstrick wurde leider die Gestaltung der Story. Die wirklich interessanten Passagen, die auch für Tiefe in diesem Buch hätten sorgen können, wurden nebenbei in zwei Sätzen abgehandelt. Stattdessen ergingen wir uns in endlosen, zum Teil sinnlosen Dialogen, die geschwollener hätten oft nicht sein können und nicht im Geringsten zum restlichen Niveau des Werkes passten. Zu dem, überschwemmten Tändeleien, das anschmachten untereinander und Versuche dem zu widerstehen ständig die Erzählung. Der Einstieg war interessant, wirklich einehmend waren aber nur noch die letzten 100 Seiten, leider hätte man den Rest davor getrost weglassen können. Eine gefühlt endlose Reise, durch oberflächliche Handlung und nicht enden wollenden Dialogen, von diesem Buch habe ich leider deutlich mehr erwartet.
Fazit: ein wirklich enttäuschender historischer Roman, der leider außer einem wunderschönen Cover und den letzten 100 mitreißenden Seiten so gar nichts zu bieten hatte.

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