Der Freund des Bayerischen Ministerpräsidenten, der Landtagsabgeordnete Roland Mai, liegt mit einem Dönermesser masakriert in seiner Blutlache in der Münchner Schillerstraße. Der Fall wird durch den Innenminister zur Chefsache erklärt und LKA-Präsident Karl Zimmerschied mischt neuerdings fleißig in der Polizeiarbeit mit. Was den Kommisaren Barbara Veltroni und Hannes Södlinger gar nicht passt. Denn der Chef kann ganz schön nerven.
So fängt die Geschichte an. Dabei hat der Polizeipräsident gerade sowieso alle Hände voll zutun. Seine Gattin hat auf Bali eine Oben-Ohne-Bar aufgemacht; zuhause auf dem Land soll er sich auf dem kleinen Bauernhof um seine Tiere kümmern; sein Freund der Pfarrer übergibt ihm eine Tasche mit Kriegswaffen, die jemand im Beichtstuhl hinterlassen hat und beruft sich auf das Beichtgeheimnis; mystiöse Drohungen an den LKA-Chef machen die Sache auch nicht leichter. Und als wäre das alles nicht schon genug, kündigt sich auch noch der amerikanische Präsident an und will bespaßt werden. Zimmerschied raucht der Kopf. Aber er wäre nicht der Präsident, wenn er nicht auch diese Herausforderung meistern würde.
Die Ermittlungen, egal in welchem der vielen anstehenden Fälle, gestalten sich schwierig. Aber ganz langsam, manchesmal mit nicht ganz legalen Methoden, lichten sich die Schatten und die Ergebnisse stellen sich ein.
Im Laufe der Ermittlungen treffe ich auf interessante, teils aussergewöhnliche Personen, die in ihren Eigenarten sehr lebendig und vorstellbar beschrieben sind. Am allerbesten, neben dem Präsidenten, gefällt mir der junge Tommy Hensch, ein blinder Computernerd mit seinem Hund Benno Berghammer, den sich Zimmerschied in sein Team holt. Aber auch die Präsidentengattin auf Bali und das Reichsbürger-Ehepaar passen perfekt ins Bild. Schmunzeln musste ich immer dann, wenn der amerikanische Präsident, dessen Bild ich genau im Kopf habe, auftaucht. Einfach herrlich.
Jörg Steinleitner schafft es mit seinem leichten, spannenden, aber auch humorigen Schreibstil grandios alle Fälle nacheinander aufzudröseln, miteinander zu verbinden und schließlich aufzulösen. Ich hatte bis zum Schluss keinen Schimmer, wer hinter den ganzen Machenschaften stecken könnte. So hat mich der eigentliche Täter gut überraschen können.
Trotz der bierernsten Kriminalfälle bleibt Raum zum Schmunzeln, was der Spannung keinen Abbruch tut. Aber es gibt auch einige Szenen, die mir zu überdreht und einfach unrealistisch erscheinen. Trotzdem hat mir die Lektüre einige spannende und humorvolle Stunden geschenkt.
Da am Schluss einige Fragen offen bleiben, hoffe ich auf weitere Fälle für den rührigen LKA-Präsidenten und seine Truppe.