Cover-Bild Wisting und der Tag der Vermissten
Band 1 der Reihe "Wistings Cold Cases"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 02.11.2020
  • ISBN: 9783492316712
Jørn Lier Horst

Wisting und der Tag der Vermissten

Kriminalroman | Die Fälle zur norwegischen TV-Krimiserie
Andreas Brunstermann (Übersetzer)

Seit 24 Jahren hat Kommissar William Wisting ein Ritual: Am Jahrestag des Verschwindens von Katharina Haugen nimmt er sich die Fallakten erneut vor. Dieser Cold Case lässt ihm einfach keine Ruhe. Jedes Jahr trifft er zudem Martin Haugen, den Ehemann der Vermissten und damaligen Hauptverdächtigen, dem nie eine Schuld nachgewiesen werden konnte. Doch dieses Jahr sind zwei Dinge anders: Aus Oslo reist Adrian Stiller an, der in einem anderen Fall über die Fingerabdrücke von Martin Haugen gestolpert ist. Und als Wisting Haugen wie immer treffen will, ist dieser spurlos verschwunden.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2020

Cold case aus Norwegen

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Es war wieder einmal Zeit für einen skandinavischen Krimi/Thriller. "Wisting und der Tag der Vermissten" ist mir auf einigen Blogs aufgefallen und deswegen habe ich das Buch aus meiner Bücherei mitgenommen. ...

Es war wieder einmal Zeit für einen skandinavischen Krimi/Thriller. "Wisting und der Tag der Vermissten" ist mir auf einigen Blogs aufgefallen und deswegen habe ich das Buch aus meiner Bücherei mitgenommen. Das war schon vor der Coronakrise...aber manchmal dauert es eben bis die Rezension auf meinem Blog auch dazu geschrieben ist.

Cold Cases werden in diesem Genre immer beliebter seit Jussi Adler-Olssen seine Bestseller rund um das Dezernat Q zu schreiben begonnen hat. Hier haben wir es aber mit keinem richtigen Team zu tun, sondern mit einem Kommissar, der seit 24 Jahren versucht einen seiner alten Fälle doch noch aufzuklären.

Damals verschwand die gebürtige Österreicherin Katharina Haugen spurlos. Hinterlassen hat sie einen gepackten Koffer, einen verblühten Rosenstrauß und einen Zettel mit komischen Zeichen und Zahlencodes.

Jedes Jahr fährt William Wisting am Jahrestag des Verschwindens Richtung Norden, um Martin Haugen zu treffen, dem Ehemann der damaligen Vermissten. Dieses Jahr bekommt Wisting Hilfe, denn der aus Oslo angereiste junge Ermittler Adrian Stiller ist bei einem weiteren Vermisstenfall über die DNA-Spuren von Martin Haugen gestolpert und setzt Wisting auf den Mann an. Wie jedes Mal fährt er am Jahrestag zu ihm, doch diesmal ist Haugen nicht anwesend und auch telefonisch nicht erreichbar. Gleichzeitig versucht Stiller, ohne Wissen von Wisting, dessen Tochter Line ebenfalls auf die beiden Kriminalfälle anzusetzen. Die Journalistin, die sich in Karenz befindet und gerne wieder arbeiten möchte, greift sofort zu. Die Polizei versucht mit Hilfe von neuen Zeitungsartikeln und Podcasts die Menschen an die Fälle zu erinnern und eventuell neue Spuren zu finden. Line, Wisting und Stiller versuchen Ähnlichkeiten in den beiden Mordfällen zu finden und dem Täter auf die Spur zu kommen...

Die ersten hundert Seiten fand ich sehr interessant. Wisting ist ein authentischer und eher ruhiger Ermittler, der immer zum Kern der Sache kommt. Die Polizeiarbeit wird realistisch dargestellt und nimmt viel Platz ein. Seine Tochter Line blieb mir fast ein bisschen zu blass und Stiller hatte etwas geheimnisvolles, undurchschaubares. Er kam mir sehr ehrgeizig und auch mediengeil vor. Obwohl es auch viele private Einblicke in Wistings Familie gibt, fehlte mir trotzdem ein bisschen die Nähe zu den Figuren.

Die Geschichte fand ich eher gemächlich. Sie wird aus der Sicht von Wisting, aber auch aus der Perspektive seiner Tochter Line erzählt. Als Leser rätselt man von Anfang an mit und leider habe ich sehr bald durchschaut, wer der Täter ist. Ich habe wohl wirklich einfach schon zu viele Thriller gelesen.

Für mich war die Spannung nur teilweise vorhanden....zu Beginn und dann am Ende, als die Geschichte richtig Fahrt aufnimmt. Ob ich weiter lesen werde, kann ich noch nicht sagen, denke aber eher nicht...da gibt es wesentlich spannendere Thriller-Reihen, die ich noch weiterlesen möchte.

Schreibstil:
Jørn Lier Horst schreibt ruhig und anschaulich, oftmals detailliert und bildhaft. Die Kapitel sind kurz gehalten, das Tempo eher gemächlich. Die Beschreibung der norwegischen Landschaft im Herbst wird sehr lebendig und bildhaft dargestellt. Man spürt bereits die nahende Ankunft des Winters und der nebeligen Tage, die der Geschichte eine tolle Atmosphäre geben.

Fazit:
Ein Thrillerauftakt, der mich nicht ganz überzeugen konnte. Sehr ruhig und atmosphärisch, aber leider zu schnell durchschaubar. Ein interessanter Cold Case, den ich gern gelesen habe. Trotzdem werde ich wahrscheinlich die Reihe nicht weiter verfolgen.

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