Völlig kaputt
Anmerkung: Dieses Buch ist der zweite Teil einer Trilogie und sollte möglichst nach dem ersten gelesen werden, da es viele Verweise auf den Vorgänger gibt (inklusive Erwähnung von verantwortlichen Personen)
Zum ...
Anmerkung: Dieses Buch ist der zweite Teil einer Trilogie und sollte möglichst nach dem ersten gelesen werden, da es viele Verweise auf den Vorgänger gibt (inklusive Erwähnung von verantwortlichen Personen)
Zum Inhalt:
Julia muss sich eingestehen, dass sie mehr von Kim erhofft, als der zu geben bereit zu sein scheint. Dabei hat er nur ganz spezielle Sorgen, da er einerseits den Arzt entführt hat, der ihn als Kind gefoltert hat und sich gleichzeitig um Astrid kümmert, die in "Refugium" ihre Eltern verloren hat. Wie das mit dem Jonglieren so ist, fällt irgendwann ein Ball und löst eine Kettenreaktion aus, die irgendwann auch bei Julias Exmann die Alarmglocken klingeln lässt. Und dieser ist bei der Polizei...
Mein Eindruck:
War das erste Buch noch ein spannender Krimi, bei dem man über Motiv und Täter grübeln konnte, sieht man hier viele sehr spezielle Typen mit sehr speziellen Macken, die sich mit einem sehr speziellen Problem herumärgern müssen. Die Glaubwürdigkeit bleibt dabei dermaßen auf der Strecke, dass man sich die Augen verwundert reibt, aber nicht aus dem Albtraum erwacht. Eine vierzehnjährige (in Worten VIERZEHN!!), die - wohlbehütet aufgezogen - jetzt völlig abgebrüht und ohne Gewissensbisse manipuliert, abzockt und über Leichen geht; von diversen unglaublichen sonstigen Fähigkeiten ganz zu schweigen. Eine davor gesetzestreue Ex-Polizistin, die sich - wahrscheinlich im Überschwang der Hormone - nicht nur mit Kleinigkeiten wie Drogenmissbrauch abgibt, sondern ihr Wissen nutzt, um sehr viel schlimmere Delikte straffrei zu begehen. Und - last but not least - der Quotenpolitiker von rechts (momentan in Schwedenkrimis scheinbar unabdingbar), der in einem Nebenstrang das abgrundtief Böse verkörpert. Die einzigen Lichtblicke bilden die leichten Sprengsel von schwarzem Humor in Gestalt einer alten Freundin Julias und dem, der durch eine Form von Autismus (ähnlich wie bei Saga Norén in der Serie "Die Brücke") bei Kim zu Tage tritt.
Vielleicht sollte man dieses Buch als Sandwich zwischen einem guten ersten und hoffentlich guten dritten Teil betrachten. So lässt es einen relativ sprachlos zurück.
Mein Fazit:
Eine absolut unerwartete Enttäuschung