Ich bin begeistert ...
Ich gebe zu, dieses Buch hat mich zunächst ein wenig eingeschüchtert, denn es ist ziemlich groß und schwer und scheint aus einer unendlichen Flut von Charakteren mit nicht immer leichten Namen zu bestehen. ...
Ich gebe zu, dieses Buch hat mich zunächst ein wenig eingeschüchtert, denn es ist ziemlich groß und schwer und scheint aus einer unendlichen Flut von Charakteren mit nicht immer leichten Namen zu bestehen. Doch „wer nicht, der nicht gewinnt“ dachte ich, und hatte mich dann überraschenderweise recht rasch eingelesen. Schnell wurde ich mit der Familie der Montignacs vertraut, die in der Tat ein recht eigenartiges Verhältnis zueinander zu haben schienen. Nach dem Tod des Erblassers bestand sie lediglich noch aus Owen, dem Cousin, der Tochter Stella, sowie einer ältlichen Haushälterin, die um ihre Stelle bangte. Noch nie wurde bisher in dieser Familie ein Testament zugunsten einer weiblichen Person ausgestellt, Stella sollte hier die Ausnahme bilden.
Parallel zu diesem Erzählstrang lernen wir Richter und Anwalt seiner Majestät Roderick Bentley, seine Frau Jane und ihren Sohn Gareth kennen, der etwa in Owens Alter ist und dessen einziges Laster darin besteht, ein wenig arbeitsscheu zu sein. Hier kommt Owen „to the rescue“ und schafft mit einer äußerst eigennützigen Täuschung Abhilfe. Wird Gareth das zum Verhängnis werden?
Spannend, spannend, spannend verknüpft der irische Autor John Boyne die einzelnen Erzählstränge so geschickt miteinander, dass man als Leser der Geschichte mit stetem Herzklopfen folgt. Der Roman erinnerte mich an eines meiner Lieblingsbücher „Der talentierte Mr. Ripley“, das übrigens 1999 auch ganz wundervoll mit Jude Law und Matt Damon in den Hauptrollen neu verfilmt wurde. Ich konnte nur staunen, mit welcher Kaltblütigkeit Owen Montignac seinen perfiden Plan verfolgt und wurde von dem wunderbaren Autor mal wieder restlos überzeugt.