Schnelles Lesefutter
Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich diesen Thriller einordnen soll. Alles ist so überzogen, dass es an eine Parodie grenzt, gleichzeitig ist der Ton bierernst, so dass es sich anscheinend nicht um eine ...
Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich diesen Thriller einordnen soll. Alles ist so überzogen, dass es an eine Parodie grenzt, gleichzeitig ist der Ton bierernst, so dass es sich anscheinend nicht um eine Parodie handelt.
Zwar spielt "Eighteen" im Auftragskiller-Milieu, dass der Protagonist namens Seventeen aber so ziemlich alles überlebt - selbst die Explosion eines Hubschraubers und einer Mega-Yacht - lässt an James Bond erinnern (insbesondere die Roger-Moore- und Pierce-Brosnan-Bonds, die aber immerhin mit einem Augenzwinkern aufwarteten, worauf man bei "Eighteen" aber vergebens wartet). Auch dass Seventeen mal eben um die ganze Welt jettet, um ebenjene zu retten, lässt an James Bond denken.
Kleine Brötchen werden in "Eighteen" nicht gebacken und Logik steht an letzter Stelle, die Charaktere sind schablonenhaft gezeichnet. Das Tempo ist teilweise irrwitzig, was ich persönlich gut fand, weil man gar nicht großartig zum Nachdenken kommt. Käme man zum Nachdenken, wäre der Thriller deutlich weniger erträglich. Es gibt nur wenige Längen und die sind zum Glück zu vernachlässigen.
Leider ist es irgendwann (weil es ernst gemeint ist und nicht als Parodie - so zumindest mein Eindruck) zu viel des Guten, so dass letztlich die Spannung leidet. Es ist ziemlich klar, wie die Geschichte enden wird.
Ich hatte oft den Eindruck, dass Autor John Brownlow mehr für etwaige Filmstudios als für ein lesendes Publikum geschrieben hat. Tatsächlich beschreibt er viele Szenen so gut, dass sie wie ein Film vor den Augen der LeserInnen ablaufen. Allerdings hätte er - wenn er auf einen Filmdeal aus ist - lieber gleich ein Drehbuch abliefern können, das wäre wenigstens ehrlich gewesen.
Fazit:
Rasant, komplett übertrieben und total anspruchslos, aber immerhin schnelles Lesefutter für zwischendurch. Etwas mehr Augenzwinkern hätte dem Thriller nicht geschadet.