Kummer schwimmt immer oben auf....
In diesem schon etwas älteren Werk aus der Feder des Geschichtenerzählers John Irving geht es um die ereignisreiche und bisweilen skurrile Familiengeschichte der Berrys. Mit von der Partie sind "motorradfahrende ...
In diesem schon etwas älteren Werk aus der Feder des Geschichtenerzählers John Irving geht es um die ereignisreiche und bisweilen skurrile Familiengeschichte der Berrys. Mit von der Partie sind "motorradfahrende und feministische Bären, weiße Vergewaltiger und schwarze Rächer, ein Wiener Hotel voller Huren und Anarchisten, ein Familienhund mit Flatulenz im Endstadium, Arthur Schnitzler, Moby Dick, der große Gatsby, Gewichtheber, Geschwisterliebe und Freud – nicht ›der‹ Freud, sondern Freud der Bärenführer."(so der Klappentext).
Über allem schwebt der Traum vom familieneigenen Hotel.
Dieses Buch ist ein wahres Füllhorn an Kuriositäten, von den Charakteren bis zu den zahlreichen unvorhersehbaren Wendungen. Doch trotz aller Eigenarten wächst einem die Familie Berry und ihr Schicksal unwiderbringlich ans Herz. Der Leser begleitet sie durch Höhen und (wie es scheint) noch mehr Tiefen und ein ums andere Mal demonstriert Irving, wie fließend die Übergänge zwischen Tragödie und Komödie doch eigentlich sein können. Denn entgegen aller Widrigkeiten und Rückschläge, die die Familie über die Jahre erlebt, verliert sie nie die Hoffnung, den Glauben an sich selbst und an den Traum vom Hotel.
"Das Hotel New Hampshire" ist eine von diesen Geschichten, bei der man niemals müde wird, zuzuhören. Die Odyssee der Berrys könnte für immer weiter gehen und man würde trotzdem an den Seiten kleben bleiben.
Dieses Buch ist herausfordernd, besonders, tabulos, rebellisch, mit einem scharfen Humor und voller Gefühl. Kurz um, es ist herausragend. Wer sich an die Werke Irvings herantraut, sollte unbedingt auch einen Halt im "Hotel New Hampshire" einlegen.