„Du und ich könnten gar nicht anders als uns zu lieben, so wie die Erde nicht aufhören könnte, die Sonne zu umkreisen.“
(S. 193)
Inhalt: 1960. Jennifer Stirling müsste eigentlich glücklich sein: Sie führt ein sorgloses Leben an der Seite ihres wohlhabenden Mannes. Doch ihr Herz gehört einem anderen – und er bittet sie, alles für ihn aufzugeben.
2003. Ellie Haworth hat ihren Traumjob gefunden: Sie ist Journalistin bei einer der führenden Zeitungen Londons. Eigentlich müsste sie glücklich sein. Doch der Mann, den sie liebt, gehört einer anderen.
Eines Tages fällt Ellie im Archiv ein jahrzehntealter Brief in die Hände: Der unbekannte Verfasser bittet seine Geliebte, ihren Ehemann zu verlassen und mit ihm nach New York zu gehen. Als Ellie diese Zeilen liest, ist sie erschüttert. Was ist aus den beiden und ihrer Liebe geworden? Sie stellt Nachforschungen an und stößt auf Jennifer: eine Frau, die alles verloren hat: Alles, außer einer Handvoll kostbarer Worte.
Ich habe sehr lange überlegt, ob ich eine Rezension zu diesem Buch schreiben soll oder nicht, weil ich einfach zu begeistert von dem Buch bin und es schwer finde alles in Worte zu fassen. Ich muss gestehen, ich habe „Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes noch nicht gelesen, denn grade als ich es mir kaufen wollte, fiel mir dieses Buch in die Hände und hat mich verzaubert.
Ich bin erst sehr kritisch an das Buch gegangen. Ich lese Bücher wie dieses nicht sehr oft, weil man leider viel zu selten Spannung findet. Hier war es anders. Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen und war so gebannt von der Geschichte, dass ich das Buch nur aus der Hand gelegt habe, wenn es unbedingt sein musste.
Das Buch spielt in drei unterschiedlichen Zeiten, was mich anfangs sehr verwirrt und auch gestört hat.
Einmal erfahren wir Ellies Geschichte. Sie ist Journalistin bei einer führenden Zeitung aber seit sie eine Affäre mit einem verheirateten Mann hat, die wenn es nach ihr ginge deutlich mehr wäre als nur eine Affäre, kann sie sich nicht mehr wirklich auf ihren Job konzentrieren und ihre Leistung sinkt. Man gibt ihr eine letzte Chance anlässlich des Jubiläums der Zeitung und bittet sie einen Artikel zu schreiben, der zeigt, wie sich die Auffassung zu einem bestimmten Thema im Laufe der Jahre geändert hat. Beim Stöbern im Archiv findet Ellie Briefe, die ein unbekannter Verfasser geschrieben hat. Bei Nachforschungen findet sie heraus, dass die Briefe an Jennifer Stirling adressiert waren.
Die zweite Zeit spielt in der Vergangenheit. Jennifer Stirling wacht nach einem schweren Unfall auf und kann sich an nichts mehr erinnern. Sie erfährt, dass sie einen Mann hat, der sehr wohlhabend ist, eine Menge Freunde und dass sie ein Leben mit vielen Vorzügen in London genießt. Doch immer wenn Jennifer mehr von dem Unfall wissen will, wird das Gespräch von ihren Mitmenschen immer ein wenig abgelenkt und Jennifer fragt sich, was passiert ist. Bis sie Briefe findet, die sie vermuten lassen, dass sie einen Geliebten hatte, an den sie sich nun jedoch nicht mehr erinnern kann.
Die dritte Zeit liegt noch ein bisschen mehr in der Vergangenheit und erzählt wieder die Geschichte einer jüngeren Jennifer, die in ihrem Sommerhaus in Südfrankreich den Journalisten Anthony O’Hare kennenlernt und sich nach anfänglichen Schwierigkeiten in ihn verliebt, obwohl sie mit einem anderen Mann verheiratet ist.
Ich finde es wunderschön zu lesen, wie die Liebe von Anthony und Jennifer sich entwickelt hat und wie sie um ihre Liebe kämpfen mussten. Auch Jennifer hatte es nicht leicht in der damaligen Zeit, in der man ganz andere Vorstellungen von Liebe, Ehe, Familie und auch von Affären und Scheidungen hatte. So ist es auch sehr interessant, dass Ellie ein ähnliches Problem hat und man sieht, wie in der heutigen Zeit mit denselben Themen umgegangen wird.
Ein persönliches Highlight für mich war auch, dass Jojo Moyes an den Anfang jedes Kapitels die letzten Worte einer Beziehung gesetzt hat. Das sind zum Teil sehr neue Trennungen, teilweise aber auch ältere und man sieht sehr schön, welchen Charakter so etwas früher gehabt hat und wie kurz und wenig einfühlsam Trennungen heute sind.
„Es ist aus.“ – Mann an Frau per SMS (S.361 – Nachricht vor Kapitel 16)
Ich gebe Eine Handvoll Worte 5 von 5 Sternen, weil mich die Geschichte fasziniert hat, mich Jojo Moyes mit ihrem Schreibstil vollkommen gefesselt hat und ich die Thematik hinter der Geschichte auch sehr interessant finde!