Sechs Monate hatten Louisa Clark und Will Traynor zusammen. Ein ganzes halbes Jahr. Und diese sechs Monate haben beide verändert. Lou ist nicht mehr das Mädchen aus der Kleinstadt, das Angst vor seinen eigenen Träumen hat. Aber sie führt auch nicht das unerschrockene Leben, das Will sich für sie gewünscht hat. Denn wie lebt man weiter, wenn man den Menschen verliert, den man am meisten liebt? Eine Welt ohne Will, das ist für Lou immer noch schwer zu ertragen. Ein einsames Apartment, ein trister Job am Flughafen – Lou existiert, aber ein Leben ist das nicht. Bis es eines Tages an der Tür klingelt – und sich eine Verbindung zu Will auftut, von der niemand geahnt hat. Endlich schöpft Lou wieder Hoffnung. Hoffnung auf ein ganz neues Leben. (Klappentext)
Auch mit „Ein ganz neues Leben“ gelingt Jojo Moyes wieder eine wunderbare Geschichte. Ihr hervorragender Schreibstil lässt einen nur so durch die Geschichte fliegen. Louisa Clarke versucht wieder in ein Leben zurückzufinden, denn der Verlust von Will nimmt sie heftig mit. Sie hat allerdings ihre eigenen Wege, man meint fast, sie lässt sich treiben, bis eben zu dem Tag, an dem sie eine Verbindung zu Will aufnehmen kann, von der sie nie geahnt hätte. Erst dann fängt Lou wieder an zu leben. Dabei schafft es die Autorin wunderbar herauszuarbeiten, dass es nach dem Verlust eines geliebten Menschen nicht immer leicht ist, wieder Teil eines, gar seines eigenen, Lebens zu sein, zu werden und zu bleiben. Denn irgendwie geht immer ein Teil von einem selbst, wenn man jemanden verliert.
Was mir allerdings im ersten Teil so sehr gefallen hat, war das Louisa die Hoffnung bis zum Schluss nicht verliert, hier fehlt sie allerdings am Anfang und muss erst wiederaufgebaut werden. Auch aus der Tatsache heraus, dass „Ein ganzes halbes Jahr“ so überragend war, macht es für „Ein ganz neues Leben“ schwer, diese hohe Messlatte wieder zu erreichen. Denn auch wenn die Geschichte ganz wunderbar ist, so steht sie doch im Schatten vom ersten Teil und kann damit nicht recht mithalten. Vielleicht wäre die Geschichte als ein eigenständiges Werk besser aufgehoben gewesen statt als Fortsetzung. Vermutlich würde das Buch sich nämlich auch recht gut ohne Vorkenntnisse lesen lassen.
Das Hörbuch wird hier auch wieder von Luise Helm gelesen, die auch bereits Lous Geschichte in „Ein ganzes halbes Jahr“ ihre Stimme geliehen hat. Sehr einfühlsam und gefühlsbetont schafft es die Vorleserin wieder, den Hörer Teil der Geschichte werden lassen.
„Ein ganz neues Leben“ von Jojo Moyes ist ein tolles (Hör-)Buch, dass mich gut unterhalten hat, aber leider nicht mit dem Vorgänger mithalten kann.