Cover-Bild Mr. Wilder und ich
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 12.06.2024
  • ISBN: 9783453428690
Jonathan Coe

Mr. Wilder und ich

Roman
Cathrine Hornung (Übersetzer)

Los Angeles, Sommer 1976: Durch einen verrückten Zufall lernt die junge Athenerin Calista einen witzigen Herrn mit österreichischem Akzent kennen, ohne zu ahnen, dass es sich um das Kino-Genie Billy Wilder handelt, Schöpfer unsterblicher Filme wie »Manche mögen’s heiß«. Die Begegnung wird ihr Leben verändern. Als Dolmetscherin begleitet sie den Regisseur und seine glamouröse Filmcrew auf die verschlafene griechische Insel Madouri, wo er seinen vorletzten Film »Fedora« dreht, dann weiter nach München und Paris. Während es für sie eine traumwandlerische Reise ist, sieht sich der jüdische Exilant Wilder mit seiner eigenen Lebensgeschichte konfrontiert.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2024

Ein der letzten Großen bevor die "Milchbärte" kamen ...

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Mit dem Roman „Mr. Wilder und ich“ habe ich mir einen wirklich schönen Monatsabschluss beschert. Ich habe das Buch eben sehr zufrieden zusammengeklappt.

Mr. Wilders Geschichte wird immer wieder in Rückblicken ...

Mit dem Roman „Mr. Wilder und ich“ habe ich mir einen wirklich schönen Monatsabschluss beschert. Ich habe das Buch eben sehr zufrieden zusammengeklappt.

Mr. Wilders Geschichte wird immer wieder in Rückblicken erzählt, bei dem der Dreh seines vorletzten Films „Fedora“ eine sehr große Rolle spielt. Hier kommt auch die junge Griechin Calista zum Einsatz, die zu ihrem Dolmetscherjob wie die Jungfrau zu dem Kinde kam. Das schüchterne junge Mädchen nimmt mit 18 Jahren all ihren Mut zusammen und begibt sich auf eine Rundreise durch die USA. Dort lernt sie durch Zufall eine gleichaltrige Engländerin kennen, die sie mehr oder weniger unfreiwilligerweise mit dem berühmten Regisseur Wilder und seinem Sidekick Iz Diamond bekannt macht. Calista, völlig naiv und weltfremd, steigt bei dem arrangierten Dinner der Alkohol zu Kopf und so verbringt sie eine Nacht im Hause Wilder. Noch ahnt sie nicht, dass sie damit den Grundstein für ihre Zukunft legt …

Der Autor Jonathan Coe, der mir schon durch seinen Roman „Das Haus des Schlafes“ ein Begriff war, hat dem berühmten Billy Wilder mit seinem biografisch angehauchten Buch posthum ein wunderschönes Denkmal gesetzt. Während das erste und letzte Drittel desselben in ganz normaler Romanform geschrieben ist, findet der Leser im Mittelteil des Buchs eine Art Drehbuch, das, ohne mit Informationen zu erschlagen, einen ganz großartigen Einblick in Wilders Leben gibt. Die Geschichte rund um Calista in der Vergangenheit wie in der Gegenwart verschafft dem Roman die nötige Leichtigkeit, um einen runden Lesefluss zu ermöglichen. Alles in allem fühlte ich mich nach dem Lesen wieder um viele Informationen klüger und zudem bestens unterhalten. Ich vergebe hier sehr gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl und habe das Buch auch schon an eine liebe Kollegin und Lesefreundin weitergeben. Ich bin sehr gespannt, wie es ihr gefallen wird.

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Veröffentlicht am 30.11.2023

Menschlicher Blick auf Billy Wilder

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„Manche mögen‘s heiß“ ist der einzige Berührungspunkt, den ich bisher mit Billy Wilder hatte. Umso mehr war ich auf den Roman von Jonathan Coe gespannt, in dem er Fiktion und Wirklichkeit gekonnt kombiniert ...

„Manche mögen‘s heiß“ ist der einzige Berührungspunkt, den ich bisher mit Billy Wilder hatte. Umso mehr war ich auf den Roman von Jonathan Coe gespannt, in dem er Fiktion und Wirklichkeit gekonnt kombiniert hat.
Calista, eine junge Griechin, lernt durch einen Zufall im Jahr 1976 den Regisseur bei einem zwanglosen Dinner kennen und wird kurz darauf seine Dolmetscherin bei den Dreharbeiten zu „Fedora“. Einer seiner letzten Filme, zu einer Zeit, als Wilder seinen Zenit in Hollywood bereits überschritten hatte.
Das ist ihm und seinem Freund und Partner Iz Diamond bewusst, sie hadern damit und wollen mit Fedora noch einmal einen Film schaffen, der bleibt.
Erzählt wird die gesamte Handlung in Rückblenden durch die Ich-Erzählerin Calista. Parallel dazu erfahren wir einiges über das Leben und Schaffen der Protagonistin, denn in der Gegenwart ist auch sie bereits in ihren 50gern. Ihre beiden Töchter sind quasi erwachsen und Calista beruflich nicht so erfolgreich, wie sie es gerne wäre. Sie hat einen respektvollen und bewundernden Blick auf den großen Regisseur. Teilweise schwingt eine gewisse Wehmut in ihren Erinnerungen mit, die ganz wunderbar den Vibe der 1970ger heraufbeschwören. Es wird deutlich wie sehr sie die Zusammenarbeit und diese Chance mit den beiden Männern arbeiten zu dürfen, genossen hat.
Coes Schreibstil liest sich flüssig und angenehm. Er beschreibt seine Figuren sehr menschlich mit ihren Charaktereigenschaften und Marotten. Durch den gewählten Zeitpunkt des Romans, nutzt der Autor die Möglichkeit Wilder nicht nur als gefeierten Autor zu zeigen, sondern auch die Person dahinter sichtbar zu machen. Wie wichtig ihm „Fedora“ war, wie sehr ihn seine jüdischen Wurzeln beeinflusst haben und wie eng er mit Iz Diamond war.
Es ist keine Biografie über Billy Wilder, aber es steckt sehr viel Recherche in diesem Roman, auf die Jonathan Coe auch im Nachwort eingeht.
Für mich war es ein gelungenes Leseerlebnis, eine runde Geschichte mit genügend Tiefgang und doch mit einer gewissen Leichtigkeit. Es macht Spaß sie zu lesen und nebenbei die Person Billy Wilder (besser) kennenzulernen.

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