Cover-Bild Supermarkt
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 04.01.2024
  • ISBN: 9783455016635
José Falero

Supermarkt

Roman
Nicolai von Schweder-Schreiner (Übersetzer)

 Eine stimmgewaltige, elektrisierende Geschichte über soziale Ungerechtigkeit und städtische Gewalt,  ein moderner Schelmenroman über den  Aufstieg und Fall zweier Männer und ihrer Familien aus dem Nichts. 
 Porto Alegre, heute: Das Leben ist hart. Tag für Tag schleppen sich Pedro und Marques in den Supermarkt in den rauen Favelas. Sie schuften und rackern und leben trotzdem nur von der Hand in den Mund. Sie haben die Schnauze voll. Warum geht es so vielen Leuten besser als ihnen? 
 Weil sie ein paar Dealer kennen und die Möglichkeit sehen, sich etwas dazuzuverdienen, verticken sie bald kleine Mengen Gras.  Fast  unmerklich  bauen sie ein florierendes Unternehmen auf.  Aber mit den steigenden Umsätzen werden der Witz und der Charme, mit denen sie anfingen, zu Gewalt und Einschüchterung. Die sorgfältig organisierte Welt bekommt Risse, bevor sie in einem letzten, tödlichen Showdown untergeht. 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2024

Gesellschaft

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Pedro und Marques sind mit ihrem Leben unzufrieden und auch mit dem Supermarkt, in dem sie arbeiten. Da ergibt sich eine Möglichkeit, als Dealer zu arbeiten. Erst ganz klein, dann immer größer und zum ...

Pedro und Marques sind mit ihrem Leben unzufrieden und auch mit dem Supermarkt, in dem sie arbeiten. Da ergibt sich eine Möglichkeit, als Dealer zu arbeiten. Erst ganz klein, dann immer größer und zum Schluss kommt es zum Knall. Die Geschichte selbst in ein Abbild der Gesellschaft. Sie spiegelt sich im Leben und in der Karriere der beiden Hauptfiguren und ihrer Familien. Das Buch ist gesellschaftskritisch und stimmt nachdenklich, dennoch ist es auch unterhaltsam und kurzweilig mit einem tollen Cover. Ich vergebe deshalb fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Regalauffüller

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"Supermarkt" von José Falero ist ein grandios erzählter Roman, der in vielerlei Hinsicht ein herausragendes Werk darstellt. Thematisch dreht es sich hier um die vorherrschende soziale Ungerechtigkeit und ...

"Supermarkt" von José Falero ist ein grandios erzählter Roman, der in vielerlei Hinsicht ein herausragendes Werk darstellt. Thematisch dreht es sich hier um die vorherrschende soziale Ungerechtigkeit und die allgegenwärtige Gewalt, welche in den Favelas zum Erscheinungsbild gehören.
"Zu arm, um in Erinnerung zu bleiben, zu schwarz, um überhaupt Beachtung zu finden." [186]
Der Schreibstil ist perfekt und auch der Einstieg in diese fesselnde Geschichte begeistert. Vor allem der einführende Blick des Supermarktleiters hin zu Pedro und Marques, ist sehr gelungen. Man ist hautnah im Geschehen und lernt die Charaktere im Verlauf immer besser kennen. Auch die philosophischen Anklänge, die Diskussionen und die authentischen und lebendigen Dialoge kommen in einer Intensität, die einen fokussiert abtauchen lassen.
"Das Problem ist, der Lebensstandard, den wir jetzt haben, der ist für Leute wie uns nicht vorgesehen, Wir haben gegen die Spielregeln verstoßen." [136]
Die Protogonisten Pedro und Marques arbeiten in einem Supermarkt in den rauen Favelas und träumen davon, ihr Leben zu verbessern. Mit dem Verkauf von Gras gelingt das relativ schnell. Je weiter die Geschichte voran schreitet, desto dunkler wird die Stimmung. Die Gewalt hält zunehmend Einzug und mündet in einem grandiosen Finale, welches sehr stimmig ist. Besonders die letzte Seite hatte mich gefühlstechnisch sehr mitgenommen und begeistert.
"Supermarkt" ist eine fesselnde, spannende und toll erzählte Geschichte, welche mich in jeglicher Hinsicht begeistert hat.

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Wenn Träume zu Albträumen werden

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In seinem Debütroman erzählt der brasilianische Autor José Falero wie aus dem Traum, „viel Geld zu machen“ ein veritabler Albtraum wird.

Die beiden jungen Männer Pedro und Marques arbeiten in einem Supermarkt ...

In seinem Debütroman erzählt der brasilianische Autor José Falero wie aus dem Traum, „viel Geld zu machen“ ein veritabler Albtraum wird.

Die beiden jungen Männer Pedro und Marques arbeiten in einem Supermarkt in den rauen Favelas von Porto Alegre und träumen davon, ihr Leben zu verbessern. Dass dies nicht ausschließlich durch der Hände Arbeit geschehen kann, ist von vornherein klar. Die Gewinnmargen sind lediglich beim Rauschgifthandel recht hoch. Doch der Handel mit harten Drogen ist bereits durch diverse Gangs besetzt, so dass nur der Verkauf von Marihuana übrigbleibt. Der Coup gelingt und fast unbemerkt von den anderen Dealern und der Polizei bauen sie ein florierendes Unternehmen auf, das ihnen zunächst ihre Träume erfüllt.

"Das Problem ist, der Lebensstandard, den wir jetzt haben, der ist für Leute wie uns nicht vorgesehen, Wir haben gegen die Spielregeln verstoßen."

Dann aber, mit steigenden Umsätzen, kippt die Euphorie über das Erreichte und eine depressive Stimmung greift um sich. Statt Witz und Charme hält nach und nach Gewalt Einzug in ihre Geschäfte. Man unterscheidet sich kaum mehr von den anderen Gangs. Die Spirale der Gewalt dreht sich immer schneller und mündet in einem dramatischen Finale.

Meine Meinung:

José Falero beschreibt das Leben in einem der Elendsvierteln Brasilien eindringlich. Kaum jemand hat die Möglichkeit der Armut und Kleinkriminalität zu entfliehen. Der Autor weiß, worüber er schreibt, ist er doch selbst in Porto Alegre aufgewachsen.

Pedro und Marques philosophieren wie einst Karl Marx & Co. über ungleich verteilten Vermögen und die Ungerechtigkeit, dass Reiche auf Kosten der Armen immer reicher werden. Diese philosophischen Diskurse zu Beginn des Romans geben einen guten Einblick, dass Pedro und Marques unter anderen Lebensbedingungen ganz andere Laufbahnen einschlagen hätten können. Allerdings hemmen diese sozialkritischen Betrachtungen den Fortgang der Geschichte ein wenig.

Die Sprache ist dem Milieu angepasst - einfach, schroff und testosterongesteuert.

Der Roman kann in die Reihe der modernen Arbeiterliteratur, in der es oft um die prekären Arbeitsverhältnisse, die kaum zum Leben reichen, eingeordnet werden. Er greift auch die Bedrohung, die das gewaltsame Streben nach gesellschaftlichen Aufstieg mit sich bringt, auf. Wie weit darf oder soll man gehen, um für sich und seine Familie ein besseres Leben zu schaffen?

Fazit:

Diesem Roman, der erzählt, wie aus einem Traum schnell ein Albtraum werden kann, gebe ich gerne 4 Sterne.