Cover-Bild Hiob
Band 20648 der Reihe "Reclam Taschenbuch"
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8,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Reclam, Philipp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 206
  • Ersterscheinung: 27.08.2021
  • ISBN: 9783150206485
Joseph Roth

Hiob

Roman eines einfachen Mannes
Hans Wagener (Herausgeber)

Das Leben beschert dem Tora-Lehrer Mendel Singer in seinem Schtetl harte Schicksalsschläge. Auch nachdem er mit seiner Familie nach New York emigriert ist, begleiten ihn unerträgliches Leid und Verlust. Mendel verliert jede Hoffnung und seinen Glauben an Gott. Nur ein Wunder kann ihm noch helfen.
»Hiob«, veröffentlicht im Jahr 1930, war Joseph Roths erster durchschlagender Erfolg als Autor – und bildet zusammen mit dem ein Jahr später erschienenen »Radetzkymarsch« auch den künstlerischen Höhepunkt seines Schaffens. Sein »Roman eines einfachen Mannes« erzählt nicht nur ein exemplarisches Schicksal, sondern ist gleichzeitig ein Denkmal für die vernichtete Kultur des ostjüdischen Schtetls. – Mit einer kompakten Biographie des Autors.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2022

Wie viel Leid erträgt ein Mensch?

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Als Bibellehrer im russischen Zuchnow bestreitet der fromme Jude Mendel Singer den kargen Lebensunterhalt für seine Familie - eine bigotte zänkische Frau, zwei Söhne, eine Tochter und ein spätgeborener ...

Als Bibellehrer im russischen Zuchnow bestreitet der fromme Jude Mendel Singer den kargen Lebensunterhalt für seine Familie - eine bigotte zänkische Frau, zwei Söhne, eine Tochter und ein spätgeborener zurückgebliebener behinderter Junge. Seine Behandlung im Krankenhaus lehnen sie ab, sie vertrauen lieber auf Gott und ihre Gebete. Jahre in Armut vergehen, die Kinder wachsen heran. Dann bricht Jonas, der älteste Sohn, mit den jüdischen Gesetzen und meldet sich zum Militär, während Schemarjah, der Zweitgeborene, die Familie verlässt und nach Amerika auswandert. Als Tochter Mirjam beginnt sich mit den dort stationierten Kosaken einzulassen, entschließt sich Mendel, mit Frau und Tochter seinem Sohn Schemarjah nach Amerika zu folgen - den immer noch schwer behinderten Jüngsten Menuchim müssen sie zurücklassen. Auch in Amerika ist die Familie weiter vom Pech verfolgt. Es sollen Jahrzehnte vergehen, Mendel ist inzwischen vom Glauben abgekommen, bis ihm das große Wunder widerfährt und er endlich Ruhe und Frieden findet …

Joseph Roth war ein österreichischer Schriftsteller und Jounalist, der 1894 im galizischen Brody bei Lemberg (Lwow) geboren wurde. Er studierte zunächst in Lemberg, dann in Wien Germanistik und Philosophie und war danach als Journalist tätig. Sein erster Roman erschien 1923, weitere folgten. „Hiob“ erschien erstmals 1930 und handelt in der Zeit um 1900 bis nach dem I. Weltkrieg. Die Machtergreifung durch die Nazis zwang den Juden ins französische Exil, seine Bücher wurden in Deutschland verbrannt. Roth starb 1939 in Paris an den Folgen einer schweren Alkoholsucht.

Wie schon der Titel des Buches vermuten lässt, greift der Autor hier die Geschichte von Hiob aus dem Alten Testament auf, der vielen harten Prüfungen unterzogen wird, an Gott verzweifelt und seinen Glauben beinahe verliert, bis dann das Wunder geschieht. Entgegen der Dramatik und Tragik der Handlung ist die Sprache Roths eher als einfach und erfassbar zu bezeichnen. Es gelingt ihm dadurch, den Leser zu packen und das Geschehen bildhaft entstehen zu lassen, sodass es sich fest im Gedächtnis zu verankert.

Fazit: Ein beeindruckender Roman voller Dynamik, ein Klassiker der deutschen Literatur, den man gelesen haben sollte und den ich gerne empfehle.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Ein Klassiker

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Klappentext:

„Das Leben beschert dem Tora-Lehrer Mendel Singer in seinem Schtetl harte Schicksalsschläge. Auch nachdem er mit seiner Familie nach New York emigriert ist, begleiten ihn unerträgliches Leid ...

Klappentext:

„Das Leben beschert dem Tora-Lehrer Mendel Singer in seinem Schtetl harte Schicksalsschläge. Auch nachdem er mit seiner Familie nach New York emigriert ist, begleiten ihn unerträgliches Leid und Verlust. Mendel verliert jede Hoffnung und seinen Glauben an Gott. Nur ein Wunder kann ihm noch helfen….“



Autor Joseph Roth hat diese Geschichte im Jahr 1930 veröffentlicht und sie beweist auch heute noch, wie aktuell und treffend sie ist, auch noch nach über 90 Jahren.

Hauptprotagonist Mendel Singer hat seinen festen Glauben und ist mit Leib und Seele diesem verschrieben. Seine Arbeit als Tora-Lehrer ist Passion und Geschenk zugleich für ihn. Genau wie Hiob, eine biblische Person. Nur kann der Glaube einen vor allem schützen? Ist immer die schützende Hand über einem? Nein. Mendel erleidet hier schwere und tiefgreifende Schicksalsschläge und der Zweifel an seinen Glauben ist die Folge. Joseph Roth legte in diesen Roman sehr viele persönliche Gedanken und verarbeitete selber eine Menge Geschehnisse. Seine Figur wird zum Sinnbild für die große Frage aller Fragen: „Warum ich, obwohl ich dir doch immer treu gedient habe! Warum legst du mir diese Bürde auf, warum strafst du mich damit?“ Man muss nicht gläubig sein um diese Gedanken auch selbst zu denken aber hier geht es um das Judentum und ihre Gedanken dazu und die vernichtenden Folgen durch kriegerische Handlungen. Roth ist bei seiner Wortwahl immer treffend und stilsicher geblieben. Er hat nicht um den heißen Brei geredet, sondern alles punktgenau fallen gelassen. Dem Leser begegnet hier eine klassische und so zeitlose Geschichte voller Kraft und Sinnsuche, ohne dabei wertend zu sein. Oder doch? Seine Geschichte rund um Mendel und seine Heimat in den Schtetls in Osteuropa.