Cover-Bild Das Leben meines besten Freundes
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14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Knesebeck
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 242
  • Ersterscheinung: 21.09.2017
  • ISBN: 9783957280633
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Judith Gridl

Das Leben meines besten Freundes

Samir und Jacob sehen sich zum Verwechseln ähnlich – stammen aber aus ganz unterschiedlichen Welten. In Samirs rauem Umfeld zählt allein das Faustrecht, während Jacob überbehütet aufwächst. Als Jacob auf ein Elite-Internat geschickt werden soll, aber viel lieber bei seiner ersten Liebe Fine bleiben will, bietet sich für beide die Gelegenheit, ihre Welten zu tauschen. Während Samir vom Internat aus seinen von einem arabischen Clan verschleppten Vater sucht, nimmt Jacob endlich sein Leben in die Hand und kommt auch selbst der Lösung des Falls näher.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2017

Was Freundschaft vermag

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„...Elternbesuch war in seinem Plan nicht vorgesehen...“

Jacob steht auf dem 10 – Meter – Brett. Er will umkehren. Springen stellt für ihn eine Unmöglichkeit dar. Doch hinter ihm wartet Henri mit seinen ...

„...Elternbesuch war in seinem Plan nicht vorgesehen...“

Jacob steht auf dem 10 – Meter – Brett. Er will umkehren. Springen stellt für ihn eine Unmöglichkeit dar. Doch hinter ihm wartet Henri mit seinen Freunden. Wird Jacob nicht springen, so werden sie nachhelfen. Plötzlich ertönt eine Warnung. Henri ist abgelenkt. In der kurzen Zeit haben Samir und Jacob den Platz getauscht. Gelassen springt Samir vom Turm.
Die Autorin hat einen spannenden Jugendroman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell gefesselt.
Im Mittelpunkt stehen die Freunde Jacob und Samir. Die einleitende Worte weisen darauf hin, dass die beiden kaum zu unterscheiden sind, wenn sie die gleichen Sachen anhaben. Ihre Lebenswirklichkeiten aber könnten nicht unterschiedlicher sein.Jacob stammt aus einem wohlhabenden Elternhaus. Vor allem sein Vater erwartet von ihm, dass er etwas aus seinem Leben macht. Jacobs schulische Leistungen aber stehen dem diametral entgegen.
Deshalb soll er in wenigen Tagen auf ein Eliteinternat wechseln. Das kommt für ihn aber nicht infrage, denn das würde eine Trennung von seiner Freundin Fine bedeuten.
Samirs Eltern sind Flüchtlinge aus Syrien,. Sie leben schon länger in Deutschland und haben sich mit einer Schneiderei einen bescheidenen Lebensstandard erarbeitet. Seit drei Monaten aber ist Samirs Vater verschwunden. Seitdem muss seine Mutter jeden Cent umdrehen, denn die Schneiderei wird nun von den Cousins betrieben. Die Polizei fällt eher durch Inaktivität auf. Als Samir eine Spur zu seinen Vater findet, ist sein Leben plötzlich in Gefahr. Jacob und Samir beschließen, ihre Identitäten zu tauschen. Samir geht aufs Internat, Jacob zieht bei Samirs Mutter ein.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er passt für die jugendliche Zielgruppe. Als besonderes Stilmittel verwendet die Autorin Mitschnitte von Mailgesprächen. Auf diesem Weg unterhalten sich Jacob und Samir, aber auch Jacob mit seiner Cousine, die zur Zeit in England ein Praktikum macht und ihm häufig von seinem Vater als Vorbild vor Augen gestellt wird.
Als Jacob von seinem Vater im Internat abgeliefert wird, verspricht der ihm für das kommende Wochenende einen Besuch, damit man in Ruhe miteinander sprechen könne. Obiges Zitat ist Jacobs stille Reaktion darauf.
Samirs Internatsleben steckt trotz allen Ernstes voller feinen Humor. Er muss sich in einer Welt zurecht finden, die nicht seine ist. Dabei tritt er natürlich in manches Fettnäpfchen. Allerdings geht es Jacob nicht viel besser. Bei Samirs Mutter ist Mitarbeit gefragt. Auch die Beaufsichtigung von Samirs zwei jüngeren Geschwistern sorgt für manche Überraschung.
Für beide bringt die Zeit neue Erfahrungen. Sie wachsen mit ihren Aufgaben und erkennen, was ihnen wirklich wichtig ist.
Doch auch die Schattenseiten Berlins werden von der Autorin thematisiert. Schutzgelderpressung und Kontrolle durch arabische Clans spielen im Samirs Kiez eine wichtige Rolle. Widerstand wird rigoros geahndet. Und doch siegt ab und an die Menschlichkeit.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Das lag nicht nur an dem hohen Spannungsbogen, sondern vor allem an der komplexen Geschichte, die an vielen Stellen zeigt, wie wichtig Freundschaft ist, denn es geht nicht nur um die Freundschaft von Samir und Jacob.

Veröffentlicht am 27.11.2020

Ein wertvolles Jugendbuch

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Eine moderne Version von "Der Prinz und der Bettelknabe", die einem neue Perspektiven aufzeigt und mit einer Prise Moral gewürzt ist.
Judith Gridl hat mit ihrem ersten Jugendroman eine Welt gezeigt die ...

Eine moderne Version von "Der Prinz und der Bettelknabe", die einem neue Perspektiven aufzeigt und mit einer Prise Moral gewürzt ist.
Judith Gridl hat mit ihrem ersten Jugendroman eine Welt gezeigt die vielen nicht so ganz bewusst ist und die, durch dieses Buch mehr Verständnis und Anerkennung erlangen könnte.Dass Gridl vor diesem Buch noch nicht für Jugendliche geschrieben hat merkt man nicht, denn der Schreibstil ist perfekt auf das Zielpublikum abgestimmt. Man kommt schnell in das Buch hinein und kann dem Handlungsverlauf sehr gut folgen, trotzdem wird das Buch nicht langweilig.Die zwei Hauptcharaktere, Jacob und Samir, stecken mitten in der Pubertät und so ähnlich sie sich auch schauen, so unterschiedlicher könnten ihre Leben nicht sein. Das wirkt sich natürlich auch auf den Charakter aus, was in diesem Buch sehr gut dargestellt wird. Auch die Entwicklung und Veränderung im Verhalten der beiden Jungs ist für einen Jugendroman passend geschildert.
Für Jugendliche ist dieses Buch sicher sehr spannend und es zeigt ihnen Welten die sie so sicher noch nicht kennen. Das Buch lehrt ihnen dabei auch noch, dass man, wenn man sich nur ein bisschen bemüht, auch in einer völlig fremden Welt Anschluss und Anerkennung gewinnen kann. Deshalb ist es für mich ein wertvolles Buch, das den Jugendlichen nicht nur Freude am Lesen, sondern auch Toleranz und Verständnis beibringen kann.

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Veröffentlicht am 01.10.2017

Samir und Jacob, 2 Freunde, 2 Welten

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Das Buch, "Das Leben meines besten Freundes", geschrieben von Judith Gridl, handelt von den beiden Jungen Jacob und Samir.
Das Cover zeigt zwei identisch aussende Jungenportraids. Im Hintergrund den Berliner ...

Das Buch, "Das Leben meines besten Freundes", geschrieben von Judith Gridl, handelt von den beiden Jungen Jacob und Samir.
Das Cover zeigt zwei identisch aussende Jungenportraids. Im Hintergrund den Berliner Fernsehturm, da sich die Geschichte in Berlin abspielt. Daher finde ich das Buchcover passend zur Geschichte gewählt und auch sehr ansprechend.
Auch wenn sich beide Jungen sehr ähnlich sehen, kommen sie aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten.
Samirs Familie hat Geldprobleme. Er hat noch zwei Geschwister ,sowie seine Mutter. Sein Vater war plötzlich spurlos verschwunden. Samir gibt jedoch die Hoffnung nicht auf und führt daher Nachforschungen. Diese bringen ihn jedoch in brenzlige Situationen.
Jacob kommt hingegen aus einer wohlbehüteten Familie. Seine Eltern wollen aus ihm den besten machen und stopfen seinen Tagesablauf mit Tennis- und Klavierstunden zu. Dazu kommt noch der Nachhilfeunterricht, auf welche er keine Lust hat. Da seine schulischen Leitungen immer schlechter werden, haben seine Eltern ihn auf ein Internat angemeldet. Jacob möchte jedoch nicht nach Brandenburg, da er in Berlin ein Mädchen kennengelernt hat .
Jacob kommt daher eine Idee. Samir soll für ihn aufs Internat gehen, es ist nur eine Zwischenlösung, denn er hofft, seine Eltern melden ihn schnell wieder ab. Da Samir weiter nach seinen Vater suchen möchte, jedoch den brenzligen Situationen in Berlin entkommen muss willigt er ein.
Beide müssen sich vorsehen, dass ihr tausch nicht auffällt . Immer wieder taucht die eine oder andere schwierige Situation auf. Wie die beiden ihren Tausch bewältigen und wer hinter dem Verschwinden von Mohammad steht, lest selbst :)
Zum Schreibstil: Ab der ersten Seite ist man gleich im geschehen drin. Das Buch ist in der Erzählperspektive geschrieben und handelt von Samirs und Jacobs leben. Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig.
Zwischendrin sind auch Chatverläufe zu finden.

Fazit: Ich persönlich fand das Buch sehr spannend. Die Story riss mich mit und ich wollte mehr über die Charaktere erfahren. Samir und Jacob entwickeln sich in der fortlaufenden Geschichte weiter. Dieser Sprung ist spannend zu verfolgen. Jedoch lief mir einiges doch zu sehr reibungslos ab und zwei Jungen schaffen das was die Polizei nicht hinbekommt. Daher ein kleiner Abzugsstern.

Veröffentlicht am 26.09.2017

eine schöne Geschichte über Freundschaft und Veränderung

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Ich durfte das Buch im Zuge einer Leserunde lesen und möchte mich dafür erstmal sehr herzlich bedanken.

Samir und Jakob sind durch Ihre Erziehung und aufgrund des Umfeldes in denen Sie verkehren grundverschieden.
Jakob ...

Ich durfte das Buch im Zuge einer Leserunde lesen und möchte mich dafür erstmal sehr herzlich bedanken.

Samir und Jakob sind durch Ihre Erziehung und aufgrund des Umfeldes in denen Sie verkehren grundverschieden.
Jakob ist zurückhaltend, ruhig und eher ängstlich. Samir dagegen risikofreudig und mutig bis aufbrausend. Diese beiden Charakteren lernten sich bei einem Schulprojekt kennen und merken schnell welche Vorteile Ihre optische Ähnlichkeit hat. Daraus entsteht eine innige Freundschaft die vorallendingen für Samir nicht immer einfach scheint. Vorallen als sich Jakob anfängt für Fine aus seiner Klasse zu interessieren.
Samir sucht verzeifelt nach seinem Papa der plötzlich verschwand wodurch die Familie in Armut leben muss da das Geld des eigenen Ladens vorne und hinten nicht mehr reicht. Samir vermutet das alles mit dem Arafat Clan zusammenhängt der sein Viertel in Angst und Schrecken versetzt wenn nicht getan wird was der Clan billigt. Er kommt den Machenschaften des Clans immer näher. Die Warnung an Samir folgt auf dem Fuß als seine kleine Schwester auf offener Straße in ein Auto gezerrt und verschleppt wird. Samir begreift wie sehr er seine Familie und sich und Gefahr gebracht hat und möchte untertauchen um diese zu beschützen.
Jacob ist schlecht in der Schule und seine Eltern vorallen sein Vater ist Leistung sehr wichtig und er setzt seinen Sohn sehr unter Druck. Als die Möglichkeiten erschöpft zu seinen scheinen den Sohn zur Zielstrebigkeit zu zwingen wird er kurzerhand für ein Internat angemeldet wo Jakob natürlich nicht hin will. Zumal sich mit Fine gerade was zu ergeben scheint.
Die Freunde fassen einen Plan und tauschen für das Internat die Rollen.

Das Cover hat mir von Anfang an sehr gut gefallen mit seinen Farben und den in sich verschwimmenden Jungengeschicht. Der Hintergrund zeigt das Wahrzeichen Berlins wodurch man sofort weiß wo der Schauplatz dieser Geschichte ist.
Der Schreibstil ist flüssig und die Sprache die die Autorin benutz sehr jugendorientiert. Nicht zu bildlich aber bildlich genug um Berlin und seine unterschiedlichen Fassetten schön zu beschreiben. Die Sätze sind nicht zu lang und ich flog quasi mit Jaskob und Samir durch die Geschichte. Die Handlung ist sehr spannend und ich konnte viele Male mit den Protaginsten mitfühlen vor allem mit Samir natürlich, dessen Geschichte für mich Interessanter ist als die von Jakob. Die Entwicklungen der Figuren fand ich sehr interessant.
Jakobs verstockter Vater wird weich
Jakob mutig und risikofreudig
Samir einsichtig und alle gekönt von einem schönen Ende.

Für mich ein tolles Buch was ich gerne weiter empfehle