Gelassen altern
„...Jedes Lebensalter hat seine Vor- und Nachteile. Man muss die Vorteile nach Kräften nutzen und die Nachteile in Gottes Namen in Kauf nehmen...“
Als man ihm im Bus einen Sitzplatz anbot, hat sich der ...
„...Jedes Lebensalter hat seine Vor- und Nachteile. Man muss die Vorteile nach Kräften nutzen und die Nachteile in Gottes Namen in Kauf nehmen...“
Als man ihm im Bus einen Sitzplatz anbot, hat sich der Autor erstmals mit dem Thema Alter auseinandergesetzt, obwohl er schon ein paar Jahre in Rente ist. Auf amüsante Art lässt er mich als Leser an seinen Gedanken teilnehmen.
Nach drei kurzen einführenden Kapiteln gliedert er seine weiteren Ausführungen in 9 Abschnitte.
Er setzt mich mit der Frage auseinander: Wohin mit der Zeit? Danach wendet er sich der Gelassenheit des Alters, der äußeren Erscheinung, den Altersbeschwerden, Glück im Alter, Fitness, sozialen Kontakten, Familie und Tod zu. Zum Abschluss beantwortet er aus seiner Sicht die Frage, warum er nicht noch einmal 20 sein möchte.
Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Er ist eine gute Mischung aus Faktenwissen, persönlichen Erfahrungen, Beispielen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis und humorvollen Einblendungen.
Auf das Eingangszitat nimmt er ab und an Bezug. Den durchaus trockenen Humor beweist das folgende Zitat:
„...Warum habe ich im Gesicht so viele Falten, wo doch am Hintern so viel Platz wäre?...“
Dem Autor geht es darum, in seinen Beispielen zu belegen, wie man das Alter genießen kann. Das folgende Zitat sollte man sich in aller Ruhe durch den Kopf gehen lassen.
„..Alt werden ist eine großartige Freiheit...“
Auf vielfältige Art und Weise zeigt der Autor, woraus diese Freiheit resultiert. Zwei Punkte arbeitet er heraus: Wenn man nicht will, muss man sich nicht mehr unterordnen, weder einem Vorgesetzten noch einem strikten Zeitplan. Zum anderen sind die wichtigsten Entscheidungen des Lebens gefallen.
Gut gefallen hat mir, dass der Autor zwar seine Sicht der Dinge dargelegt hat, aber auch andere Lebensgestaltungen in Spiel bringt. Dabei macht er deutlich, dass sie zwar nichts für ihn sind, jeder aber seinen eigenen persönlichen Weg finden muss, um im Alter glücklich zu bleiben.
Gut gestaltete Dialoge, die mich häufig zum Schmunzeln brachten, lockern die Geschichte auf.
Der Autor scheut sich auch nicht, zu erzählen, dass er Verhaltensweisen, die ihn bei anderen gestört haben, plötzlich bei sich selbst feststellen musste.
Eines ist in jeder Zeile des Buches zu spüren. Der Autor schreibt nicht nur über ein zufriedenes Altern trotz auftretender Probleme, er strahlt mit seine Worten diese Gelassenheit aus. Er vermittelt den Eindruck, dass er mit sich im Reinen ist.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der darin enthaltene Optimismus wirkt belebend.