Beeindruckend und bedrückend
Klappentext:
Dieses Buch ist kein Bilderbuch für Kinder, obwohl Kinder darin vorkommen. Die Kinder waren im Konzentrationslager Neuengamme zu medizinischen Experimenten missbraucht worden und sind am ...
Klappentext:
Dieses Buch ist kein Bilderbuch für Kinder, obwohl Kinder darin vorkommen. Die Kinder waren im Konzentrationslager Neuengamme zu medizinischen Experimenten missbraucht worden und sind am 20. April 1945 von der SS in der ehemaligen Schule am Bullenhuser Damm in Hamburg ermordet worden. Die Geschichte ist ein Beispiel dafür, wozu Menschen fähig sind. Ganz gewöhnliche Menschen.
Fazit:
Als ich das Buch zum ersten Mal in der Hand hielt, war ich erstaunt, hatte ich angesichts der Thematik doch mit einem viel umfangreicheren Buch gerechnet.
Kaum hatte ich das Buch aufgeschlagen wurde ich von den Bildern regelrecht erschlagen. In ihrer Düsternis zeigten sie mir, welch grausames Verbrechen damals an den Kindern und ihren Pflegern begangen wurde. Die Kinder wurden zu medizinischen Experimenten missbraucht und dann grausam ermordet.
Aus der Sicht des Arztes Alfred Trebinski, eine historisch belegte Figur, werden die Vorgänge in der Nacht des 20. April 1945 berichtet. Er sieht sich selbst als unschuldig, da er ja nur die Befehle befolgte.
Nach dem Krieg teilt er sich die behelfsmäßige Unterkunft und das Bett mit der Jüdin Carmen, eine fiktive Figur. Sie hat den Krieg gerade so überlebt und konfrontiert Alfred mit seiner Tat.
Für mich wurde der Schrecken dieser Tat weniger durch die Worte, sondern viel mehr durch die Bilder vermittelt. Sie sind sehr düster und verschwommen und ich denke, dass damit auch die Gedanken und die Gefühle der Beteiligten einfließen, die wir bis heute nicht nachvollziehen können.
Alfred scheint auf der Welle von Selbstmitleid zu schwimmen und deshalb zieht es ihn zurück zu diesem Ort. Mir ist es sehr schwergefallen, dieses Selbstmitleid auszuhalten.
Ziemlich am Anfang gab es einen Dialog mit dem Hausmeister, der klar macht, wie wenig Aufarbeitung der Verbrechen es gab. „Das ist alles vorbei. Es gab Befehle…Ich mache mir auch keine Gedanken mehr.“ Solche Worte können auch heute keine Rechtfertigung sein.
Bis heute bleibt die Frage: Wie können Menschen nur so grausam sein?
Ich bin immer noch sprachlos und empfehle dieses Buch selbst zu lesen und anzuschauen.