Toller Regionalkrimi mit Oldtimerflair
Inhalt:
Beim alljährlichen Jochpass-Memorial, einem spektakulären Bergrennen für Oldtimer-Liebhaber, kommt es zu einem folgenschweren Unfall. Der Vorjahressieger und Favorit verliert die Kontrolle über ...
Inhalt:
Beim alljährlichen Jochpass-Memorial, einem spektakulären Bergrennen für Oldtimer-Liebhaber, kommt es zu einem folgenschweren Unfall. Der Vorjahressieger und Favorit verliert die Kontrolle über seinen Wagen und verunglückt. Schnell finden Kommissar Eike Hansen und sein Team heraus, dass das Auto manipuliert wurde. Hat der Unfall etwas mit der Erpressung des Veranstalters zu tun? Oder ist der Täter im Kreise der anderen Oldtimer-Fans zu finden, bei denen das Opfer alles andere als beliebt war?
Meine Meinung:
In Landpartie ermitteln Eike Hansen und seine Kollegen Willy Haffmeyer und Hanna Fischer bereits zum dritten Mal gemeinsam. Die drei sind ein unterhaltsames (Dream-)Team. Jeder ist auf seine Weise sehr speziell und schräg, aber doch sehr liebenswert und einfach authentisch.
Vor allem Eike Hansen, der sich nach seinem kleinen Fehltritt im zweiten Teil der Reihe wieder gefangen hat, ist mir sehr sympathisch. Man erfährt viel über sein Privatleben, wodurch man ihn gut kennen lernt. Er ist ein charakterstarker, zuverlässiger Mensch und ein fähiger Ermittler, der nicht auf den Kopf gefallen ist, und sich wohl gerade deshalb trotz Anfangsschwierigkeiten als Neuling bei der Kripo Kempten schon recht gut eingelebt hat.
Ein wichtige Rolle spielt auch Kater Ignaz, mit dem Hansen sein Haus und regelmäßig auch – ungefragt – sein Essen oder Bett teilen muss. Die beiden werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr und die Streiche, die Ignaz Hansen regelmäßig spielt, und ihr Kräftemessen untereinander sorgen für eine lustige Abwechslung zwischendurch.
Das Thema Auto bzw. Oldtimer spielt eine große Rolle. Probefahrten, das Bergrennen, die Liebe zu den Autos. Der Autor hat gut recherchiert und wartet mit fundiertem Fachwissen auf, dennoch wird der Leser nicht gelangweilt oder von zu vielen Informationen erschlagen.
Das Rennen und der damit verbundene Unfall findet erst in der Mitte des Buches statt. Vorher lernt der Leser Hansen und seine Kollegen, die Oldtimer und Rennteilnehmer und auch deren Umfeld kennen. Dadurch bekommt man einen guten Eindruck, auch vom späteren Opfer. Es ist einerseits schön, dass zur Abwechslung mal nicht auf den ersten Seiten der erste Tote auftaucht und es macht Spaß, hinter die Kulissen des Rennens zu schauen und die privaten Geheimnisse und Abgründe mancher Charaktere zu blicken. Andererseits geht das an manchen Stellen ein bisschen zu Lasten der Spannung.
Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Es wird nochmal richtig spannend. Ein paar Sachen konnte man sich während des Lesens bereits selber erschließen, doch die gesamte Auflösung ist nur schwer vorhersehbar. Ein überzeugender und gutdurchdachter Schluss, bei dem einem der Täter zur Abwechslung mal sympathisch ist als das eigentliche Opfer.
Fazit:
Spannender und unterhaltsamer Regional-Krimi mit Oldtimerflair, bei dem man als Leser man einen Blick hinter die Kulissen erhaschen kann. Ich freu mich schon jetzt auf den nächsten Teil des Dreamteams. Und natürlich auf die Streiche, die sich Kater Ignaz wieder für seinen ungeliebten Mitbewohner ausdenkt.