Auf dem Land
Die Protagonistin Dora flieht während der Pandemie aus Berlin in einen kleinen Ort in Brandenburg. ein herunter gewirtschaftetes Haus wird zu ihrem Domizil, wo sie fast ohne Möbel ihre Tage verbringt.Ihr ...
Die Protagonistin Dora flieht während der Pandemie aus Berlin in einen kleinen Ort in Brandenburg. ein herunter gewirtschaftetes Haus wird zu ihrem Domizil, wo sie fast ohne Möbel ihre Tage verbringt.Ihr wortkarger Nachbar ist ein Außenseiter im Dorf,über ihn kursieren einigermaßen schockierende Gerüchte, außerdem ist er mit dem Nazi Gedankengut infiziert, was er auch bei Feiern mit seinen Kumpels lautstark kundtut.Seine Tochter Franziska,die vorübergehend bei ihm wohnt,sucht den Kontakt zu Dora,was in erster Linie ihrem Hund,der auf den Namen „Jochen der Rochen “hört,zu verdanken ist .Dadurch entsteht nach und nach auch zu Gote ,ihrem Nachbarn,ein Kontakt,der sich immer mehr intensiviert.
Meine Meinung:
Schon in dem Buch“Unter Leuten“ hat mir der Schreibstil von Juli Zeh sehr gefallen,so ging ich voller Vorfreude an dieses Buch. Sie kratzt mit ihrer Beschreibung nicht an der Oberfläche, sondern legt den Finger ganz tief in die Wunde und hält einem den Spiegel vor. Die Atmosphäre in den kleinen, brandenburgischen Dorf, der Kontakt der Nachbarn untereinander. (Hilfsbereitschaft hält sich die Waage mit Klatsch und Tratsch)wurde punktgenau dargestellt.Doras Gedanken nehmen einen breiten Raum ein und man kann sich gut damit identifizieren.Das Buch spielt zu Zeiten der Corona Pandemie und so nimmt diese auch einen angemessenen Teil der Geschichte ein. Beim Lesen merkte ich, wie weit ich mich davon schon entfernt habe, obwohl es noch gar nicht so lange zurückliegt. viele wichtige Themen wurden scheinbar mühelos in die Geschichte integriert, die mich immer mehr gefangen genommen hat. Das sehr bewegende Ende hat mich dann restlos geflasht, das Buch wird noch eine längere Zeit in mir nachhallen.