Inhalt::
„»Meine Gegenwart besteht aus drei einfachen Worten: Ich. Bin. Allein.«
Madiha muss aus ihrem syrischen Heimatdorf fliehen und landet in einem deutschen Flüchtlingsheim. Die strapaziöse Flucht überlebt die gehbehinderte Frau nur durch die Hilfe eines fremden Mannes, Harun. Eines Morgens ist Harun verschwunden. Auf Drängen ihrer deutschen Betreuerin gibt Madiha eine Vermisstenanzeige auf. Noch in derselben Nacht fliegt ein Molotow- Cocktail in das Zimmer, und Haruns Kleidung wird gestohlen. Die sicher geglaubte neue Welt jagt Madiha immer mehr Angst ein. Doch das Schicksal Haruns lässt ihr keine Ruhe, und sie beschließt, sich selbst auf die Suche nach ihm zu machen. Kurz darauf bemerkt Madiha, dass sie verfolgt wird.“
Meine Meinung:
Die Syrerin Madiha hat es nach Deutschland geschafft – mit Hilfe Haruns. Doch auch hier ist sie nicht mehr sicher. Denn als Harun eines Tages spurlos verschwindet, möchte sie ihn selbst suchen, da sie der deutschen Polizei nicht vertraut. Dabei passieren viele Dinge, die man nicht hat kommen sieht. Auch das Ende war unerwartet.
Das Thema in diesem Buch ist aktueller wie noch nie. Es handelt sich um Flüchtlinge. Zu Beginn wird Madiha vorgestellt. Neben den Gedanken und Gefühlen der Hauptprotagonistin gewährt die Autorin den Lesern auch einen Einblick in die Fluchtgeschichte. Bei den Erlebnissen ist es kein Wunder, dass Madiha traumatisiert ist. Noch dazu die Reaktionen vieler Einheimischen führen dazu, dass sie Heimweh hat.
Vieles hat mich in diesem Buch schockiert, angefangen von den Gedanken der Flüchtlinge bishin zu den verschiedenen Reaktionen der Einheimischen (z.B. einen Flüchtling anzuspucken ist einfach nur niveaulos…). Ich muss zugeben, dass ich nicht immer zu 100% die Taten von Madiha verstehen konnte. Sie ist in einem fremden Land, hat Angst, aber vertraut der Polizei aus welchen Gründen auch immer nicht. Spätestens ab Mitte bzw. fast Ende des Buches, als es schlimmer wurde, hätte sie alles beichten sollen. Und zwar der Polizei, nicht irgendwem anders.
„Unter Fremden“ ist ein gut gelungener und spannend geschriebener Krimi mit einem aktuellen Thema. Es lässt sich leicht lesen und enthält viele anschauliche Beschreibungen. Der Leser kann sich so in die schlimme Lage der Flüchtlinge hineinversetzen und wird auch zum Nachdenken angeregt. Auch das Cover des Buches wurde passend ausgewählt.
Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen. Egal, ob man Krimis mag oder nicht. Denn so bekommt man auch etwas von den Umständen in Flüchtlingsheimen, aber auch Gedanken der Flüchtlinge mit. Viele der Flüchtlinge wollen ja nicht für immer hier bleiben.
Für mich war dieses Buch eine sehr gute Unterhaltung und ich danke Dir, liebe Jutta, dass ich bei der Leserunde mit dabei sein durfte!
Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung und ich vergebe 4,5/5 Sterne