Der ruhige Teil hat mich begeistert während der actionlastige Teil nur beliebig war
Buchmeinung zu Karl Eidem – Der Schwede
„Der Schwede“ ist ein Kriminalroman von Karl Eidem, der 2021 bei SAGA Edmont in der Übersetzung von Alina Becker erschienen ist. Der Titel der schwedischen Originalausgabe ...
Buchmeinung zu Karl Eidem – Der Schwede
„Der Schwede“ ist ein Kriminalroman von Karl Eidem, der 2021 bei SAGA Edmont in der Übersetzung von Alina Becker erschienen ist. Der Titel der schwedischen Originalausgabe lautet „Svensken“ und ist 2015 erschienen. Das ungekürzte Hörbuch wird von Matthias Hinz vorgetragen und ist 2021 bei steinbach sprechende bücher erschienen.
Zum Autor:
Der schwedische Finanzanalyst Karl Eidem lebt mit seiner Familie in Stockholm und hat zahlreiche Nordic-Noir-Romane verfasst. Neben der erfolgreichen Serie um David Karlén und Hans Edelman gehört auch der Thriller „Die Kinderklinik“ zu Eidems Werken, den er gemeinsam mit Jale Poljarevius, Polizeichef aus Uppsala, verfasste.
Sprecher:
Matthias Hinz, gebürtiger Berliner, ist Theaterschauspieler (u. a. Schauspielhaus Salzburg) und Hörbuchsprecher.
Klappentext:
Ein schwedischer Staatsbürger wird in Moskau gefangen gehalten, so teilt es der israelische Geheimdienst dem schwedischen Nachrichtendienst mit. Der Fall landet auf dem Schreibtisch des erfahrenen Ermittlers Hans Edelman und entpuppt sich schnell als der kniffligsten Fall seiner bisherigen Karriere. Edelman und sein junger Kollege David Karlén beginnen mit ihren Nachforschungen, ohne zu wissen, wer „der Schwede“ ist und warum er festgehalten wird. Ihre Suche nach der Wahrheit wird zu einem gefährlichen Wettlauf gegen die Zeit. Und die beiden Ermittler müssen sich die Frage stellen, wie viel sie zu opfern bereit sind, um ein Leben zu retten.
Meine Meinung:
Dieses Buch zerfällt in zwei Teile. Im ersten Teil geht es eher ruhig zu und die Schweden sollen überzeugt werden, einen bewachten Mann aus Moskau zu befreien. Im zweiten Teil steht die actionreiche Befreiung mit ihren typischen Merkmalen im Mittelpunkt. Der ruhige Teil hat mir sehr gut gefallen, weil er eine eigene Geschichte für mich glaubhaft schildert. Den zweiten Teil fand ich klischeehaft mit einem mächtigen Mossad in der Hinterhand. Über die meisten Figuren erfährt man relativ wenig und dennoch war mir Hans Edelman jederzeit sympathisch und sein Handeln nachvollziehbar. Dies gilt ebenso für seinen jungen Kollegen David Karlen. Für beide Figuren ist die Arbeit für den Nachrichtendienst vorwiegend ein Bürojob, der mehr oder weniger folgenreiche Entscheidungen vorbereitet. Auf der Gegenseite agieren Oberst Petrow, ein altgedienter Geheimdienstler, und seine Frau Svetlana, eine angesehene Herzchirurgin. Die Nennung bekannter russischer Politiker im Zusammenhang mit dem Geheimdienst fand ich unnötig und vermute Verkaufszahlen als Hintergrund. Dies gilt auch für die Szenen mit bekannten westlichen Politikern gegen Ende des Buches. Aber auch die Petrows arbeiten nachvollziehbar und konsequent. Diesen ruhigen Teil fand ich spannend und unterhaltsam. Mit Beginn der Befreiungsaktion fiel mein Lesevergnügen deutlich ab, weil die Handlung nun bekannten Mustern folgte und wenig glaubwürdig und realistisch wirkte, auch wenn mir einige Details gut gefallen haben.
Der Sprecher Matthias Hinz machte einen guten Job und war jederzeit gut verständlich und die Figuren waren gut unterscheidbar.
Fazit:
Der ruhige erste Teil hat mir sehr gut gefallen, während der actionlastige zweite Teil auswechselbar war. Die unmotivierte Einbindung diverser Politikernamen gab den Ausschlagfür meine Bewertung mit drei von fünf Sternen (65 von 100 Punkten). Für den ruhigen ersten Teil kann ich aber eine klare Leseempfehlung aussprechen.