11. Band der illustrierten Lieblingsbücher, aber eigentlich die Fortsetzung der Gereon Rath Reihe
Die Reihe „Illustrierte Lieblingsbücher“ von Kat Menschik erscheint seit fünf Jahren im Galiani Verlag und kann mich immer wieder mit gelungenen Illustrationen und einer ganz besodneren Aufmachung begeistern. ...
Die Reihe „Illustrierte Lieblingsbücher“ von Kat Menschik erscheint seit fünf Jahren im Galiani Verlag und kann mich immer wieder mit gelungenen Illustrationen und einer ganz besodneren Aufmachung begeistern. Inhaltlich sind die Bücher der Reihe sehr unterschiedlich und ich habe hier schon einige Texte gelesen, die ohne meine Begeisterung für die Reihe an sich wohl nie in meinen Händen gelandet wären.
Volker Kutscher ist in der Lieblingsbücher-Reihe ein alter Bekannter, denn auch der vierte Band „Moabit“ wurde von ihm geschrieben. Damals handelte es sich um die Vorgeschichte zur Reihe rund um Gereon Rath, nach der ich interessiert auch den ersten Band der Reihe las. Weiter bin ich bislang jedoch nie gekommen, und genau hier liegt das Problem.
Ich bin davon ausgegangen, dass sich dieser 11. Band der Reihe wieder ohne Vorkenntnisse lesen lässt, doch das gestaltet sich schwierig. Nach kurzer Recherche fand ich heraus, dass das Buch kurz nach dem 8. Band der Gereon Rath Reihe spielt. Wer diese Bände alle gelesen hat, der ist vermutlich mehr als gespannt, wie es Friedrich ergeht, der hier in Form von Briefen zu Wort kommt, die er an Charly und Hannah schickt.
Für mich ergab sich beim Lesen ein ungefähres Bild der bisherigen Ereignisse, mir fehlte jedoch der Bezug zu den Charakteren. Erst auf der Hälfte kommt es zu einem dramatischen Vorfall, der für Spannung sorgte und dafür, dass ich die 120 Seiten zu Ende lesen wollte. Dieses fühlte sich jedoch nicht richtig abgeschlossen an, sondern soll wohl eher neugierig auf den 9. Band von Volker Kutscher machen.
Die Illustrationen von Kat Menschik haben mir wieder sehr gefallen. Diesmal sind sie in orange, gelb und lila gehalten und zeigen Briefe, Skizzen des Senders und der Empfängerinnen sowie Orte und Dinge, die in den Briefen erwähnt werden. Von der Aufmachung her passt es mit seinem Leineneinband und dem orangen Buchschnitt zu „Moabit“, dass dieselben Eigenschaften aufweist. Da sich die beiden weiteren Farben unterscheiden (hellblau/dunkelblau vs. gelb/lila) sehen sich die Bücher trotzdem nicht zu ähnlich und fügen sich gut in die bunte Reihe ein.
Optisch ist das Buch also wieder ein Highlight, dennoch bin ich diesmal enttäuscht, dass man die Geschichte nur in vollen Zügen genießen kann, wenn man die gesamte Reihe rund um Gereon Rath kennt. Vielleicht hätte man das Buch besser außerhalb der Reihe veröffentlicht, sowie der Verlag es schon mit einigen anderen von Kat Menschik illustrierten Texten getan hat. Ich hoffe, dass man das nächste illustrierte Lieblingsbuch wieder ohne Vorkenntnisse lesen kann.