Lina, die Entdeckerin

Ein ganz besonderes Aufklärungsbuch für Kinder aus dem Achse Verlag. Toll finde ich die Kombi, Geschichte und Sachwissen mit einer Lupe gekennzeichnet, in einem Buch. Katharina Schönborn-Hotter,Lisa Charlotte Sonnberger und Flo Staffelmayr erzählen liebevoll die Geschichte von der kleinen Entdeckerin Lina , die auf Forschungsreise geht und ihren Körper entdeckt... Ganz spannend ist ihre Entdeckungsreise zu einem Körperteil das unbedingt näher erforscht werden muss , der Vulva.

Lina ist sehr wissensdurstig und neugierig. Sie sieht gerne hin , wenn andere nackt sind und fragt nach. Mama ist schwanger und ihr Bauch wird immer dicker , doch wie kommt das Baby raus ? Hier beginnt Linas Entdeckungsreise in das Innere der Scheide...Linas Reise ,ist mir in diesem Fall als Geschichte etwas zu abenteuerlustig aufgebaut , kann mir aber gut vorstellen das ihre Abenteuerreise für Kinder sehr humorvoll und locker rüberkommt. Das surfen auf einer Binde und das erklimmen eines Tampons, ist nichts für Kinder ab 3 Jahre , diese Seite sollte man getrost überspringen. Eine Altersempfehlung ab 3 Jahren, würde ich nicht empfehlen... Kindergartenkinder sind dafür einfach noch zu klein und man sollte sich noch Zeit lassen über solche Details aufzuklären. Ich persönlich würde das Buch für Grundschulkinder , frühstens ab 6 Jahren empfehlen....

Linas Geschichte ist in Reimform geschrieben , hier kommt der Text natürlich, locker und humorvoll daher ... Das Sachwissen mit der Lupe wird gut , kompakt und kindgerecht erklärt. Die vielen farbenfrohen Illustrationen mit viel Liebe zum Detail , stammen von der Illustratorin Anna Horak. Die kleine Lina schließt man mit ihrer forschen und wissensdurstigen Art sofort in sein Herz.Lina ist einfach klasse und überzeugt den Leser mit ihrem positiven Körpergefühl und Selbstbewusstsein. Ich wünsche mir ganz viele Linas , die Spaß haben ihren Körper zu Entdecken, ohne Scham... Perfekt wäre noch ein Aufklärungsbuch mit Linus, dem Entdecker:)

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Aufklärung fängt mit dem Benennen der Körperteile an, oder? Manchen Eltern fällt dies nicht leicht und da könnte diese Buch Abhilfe schaffen.

Titel: Lina die Entdeckerin
Autor: Katharina Schönborn-Hotter, Lisa Charlotte Sonnberger, Flo Staffelmayr
Illustrationen: @mitzimachtbilder
Verlag: @achse.verlag
Seitenanzahl: 32
Preis: 22€
ISBN: 978-3950483154

Inhalt: Die wissendurstige Lina hat eine ganz spezielle Forschungsreise im Sinn: die Vulva. Sie ist fasziniert von den unterschiedlichen Formen und Farben dieses besonderen Körperteils, erfährt erstaunliche Dinge und ist sich sicher: die Vulva ist etwas ganz Tolles!

Meine Meinung: Beim Betrachten des Covers weiss man direkt, welches Körperteil in diesem Buch im Mittelpunkt steht. Oft noch ein Tabuthema, wird mit der Geschichte ein lockerer, unverkrampfter Umgang zum eigenen Körpergefühl geschafft und mit vielen Informationen rundum Körperpflege, Regelblutung etc. unterstützt. Teilweise sind die Reime etwas holprig, aber wen das nicht stört, kann sich mit Lina auf eine interessante Reise begeben, die natürlich auch mit eigenen Erklärungen weiter ergänzt werden kann.

Fazit: Ein aufklärendes Bilderbuch, das Hemmungen nimmt und die Tür zu mehr Selbstbewusstsein und Selbstakzeptanz öffnet.

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, denn den Wissensdurst einer 3-Jährigen zu stillen, fällt mir mit anschaulichen Bildern bedeutend leichter.

Leider bin ich recht schnell über die holprigen Reime gestolpert, sodass ich diese direkt beim ersten "Vorlesen" nicht verwendet habe. (ich habe vorher alleine das Buch angeschaut, was ich bei Kinderbüchern grundsätzlich tue)

Dann geht es weiter mit den Bildern. Es wird alles sehr offen gezeigt: behaart, unbehaart, Vulva, Penis, Brust, Schamlippen, ... - alles vollkommen ok. Aber: In diesem Buch soll es um Lina und ihre Vulva gehen. Da gehören Penisse für mich nicht dazu. Es wird ja nirgends thematisiert - außer auf 1 Doppelseite.

Auch das Innere ist uns zu abstrakt dargestellt. Sie kann sich das mit ihren 3 Jahren natürlich noch nicht vorstellen. Aber sie weiß mit Sicherheit, dass man eine Binde nicht einführt und diese dann dort herum schwimmt. Diese Seite hat sie jedes Mal überblättert.

Irritiert hat meine Kleine ebenfalls die Seite mit den verschiedenen Bezeichnungen der Vulva. Mit Recht fragt sie, warum andere Menschen es zum Beispiel als "Schmuckkästchen" bezeichnen?! Sie versteht das Wort Synonym noch nicht. Wenn man etwas sagt, dann ist es so für sie. Da hilft eine Zeichnung mit einer Kuh und darunter die Bezeichnung "Mumu" sehr wenig.

Einen Pluspunkt bekommt die Geschichte von mir an der Stelle, als Lina ihrem schambehafteten Papa sagt, dass es nicht "da unten" sondern Vulva heißt. Ich finde es wichtig, Kinder ohne Scham für die Benennung der Körperteile aufwachsen zu lassen.

Meine Tochter entspricht genau der vom Verlag angegebenen Zielgruppe (ab drei), doch sie interessiert es so gar nicht. Vielleicht ist es in 1, 2 Jahren besser. Ich denke jedoch, dass es eher ab 6, 7 Jahren geeignet ist.

Obwohl ich sehr gespannt auf diese Lektüre war, muss ich leider sagen: Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.

Kleine Anmerkung am Rande: Zwar ist das Werk binär geschrieben, aber versucht wenigstens ein wenig auf Diversität einzugehen.

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