Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen

Kathinka Engel hat es mal wieder geschafft. Mit ihrem locker leichten Schreibstil hat sie emotionsgeladenen Bilder des Camdens der Gegenwart und aus den 70er Jahren geschaffen.
Gillian oder auch Gilly genannt, hat mich von Seite Eins in ihren Bann gezogen. Sie ist liebenswert, ein wenig verplant und wäre einfach eine grandiose Freundin. Sie verkörpert den Teil unserer Gesellschaft der nicht auf Anhieb das "perfekte" durchgeplante Leben führt, sondern im Moment lebt und öfter nicht weiß wo ihr der Kopf steht. Das ist okay! Man muss nicht immer für alles einen Plan haben und dafür bin ich Gilly dankbar, denn auch ich vergesse das manchmal.
Owen. Oh, Owen laut seiner eigenen Aussage ist er nicht unbedingt ein Menschenmensch und auch das ist okay. Er wirkt auf den ersten Blick sehr distanziert, ein wenig wie ein Eigenbrötler, aber schon nach kurzer Zeit bricht Gilly seine Schale auf und zeigt den Kern.
Die beiden sind wirklich ein tolles Team und es war schön zu sehen, wie sie zusammen diesen Dokumentarfilm gestaltet haben, um dieses Haus zu retten an das Gilly ihr Herz gehangen hat.
So viel zur Gegenwart.
Die 70er Jahre, die Londoner Punk-Bewegung. Kathinka Engel hat diese auf wundervolle Art und Weise illustriert, so dass ich mich durchaus so gefühlt habe als hätte ich eine Zeitreise angetreten.
Pippa, eine Mädchen aus gutem Haus triff auf Oz den Frontsänger einer Punk Band. Zwei Welten, die nicht unterschiedlicher hätten sein können, prallen aufeinander. Es war ein wenig Hass und gleichzeitig Liebe auf den ersten Blick bei beiden. Sie geraten aneinander, diskutieren, aber irgendwie stimmt die Chemie trotzdem.
Pippas und Oz' Geschichte ist die herzzereißendste in diesem Buch und Kathinka Engel hat die Vergangenheit und Gegenwart grandios miteinander verwoben.
Allerdings habe ich entgegen meiner Erwartungen nicht Rotz und Wasser geheult. Trotzdem war es eine emotionale Achterbahn.

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I N H A L T

London, 1974:
Pippa St. George ist aus gutem Haus und weiß, wie ihr Leben auszusehen hat, solange bis sie auf einem Punkkonzert auf den Sänger Oz trifft. Er bringt ihr ganzes Weltbild durcheinander und steht für alles, was ihre Familie verabscheut.
London, Gegenwart:
Online-Redakteurin Gilly kann nicht glücklicher sein, als sie endlich von der Couch ihres Ex Freundes, in eine kleine Wohnung in einem viktorianischen Miethaus ziehen kann. Doch das Haus soll verkauft werden. Gilly tut sich mit ihrem Nachbarn und den Dokumentarfilmer Owen zusammen, um das zu verhindern.
Dabei stoßen sie auf eine Geschichte aus der Vergangenheit...

M E I N U N G

Das Buch hat mich sehr berührt. Nicht nur, dass es emotional ist, sondern es regt auch dazu an, über wichtige Themen nachzudenken. Es ist nicht einfach nur eine Liebesgeschichte. Die damalige Punkbewegung nimmt in Pippa und Oz's Geschichte eine tragende Rolle ein. Ihre Welten könnten nicht unterschiedlicher sein. Oz stellt die gegebenen gesellschaftlichen Strukturen infrage und spricht mit seiner Band politisch kritische Themen an. Eine Sache, die Pippa, eine Politikertochter, überhaupt nicht verstehen kann. Die Autorin hat diesen Gegensatz und die Art und Weise, wie sich die beiden trotz ihrer Differenzen verlieben, ausdrucksvoll dargestellt. Kathinka Engel spielt mit Worten und bringt uns die Charaktere auf eine wundervolle Art näher. Auch, wenn ich sagen muss, dass sich das Buch für mich in der Mitte etwas gezogen hat, war es gut.

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Der Schreibstil ist super flüssig und gefühlvoll geschrieben. Ich bin super gut in die Geschichte eingestiegen und was von Anfang an dabei.
Die Geschichte spielt in zwei Verschiedenen Zeitepochen was ich super spannend finde. Oft muss man sich selber nur bewusst werden wie schön wir es zu der jetzigen Zeit haben.
Ich fand es sehr interessant etwas mehr über die Punkzene zu erfahren, da ich mich damit noch nie beschäftigt habe.
Alles in Allem ein sehr gelungenes Buch in dem aber auch alles ziemlich vorhersehbar ist.

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Kurz und knapp: Kathinka Engel hat es mit Leichtigkeit geschafft mich mit ihrem neuen Buch ‚Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen’ mich in die Londoner Gegenwart sowie das Camden der 70er eintauchen zu lassen. Die sehr bildhafte und leicht zugängliche Erzählweise, die mich auch persönlich ansprechenden Themen (London, Musik, zeitlich überdauernde Verknüpfungen …) und die sich zuspitzende Spannung mit einer unerwarteten Aufklärung konnten mich überzeugen. Meine anfänglichen Befürchtungen die Liebesgeschichten könnten zu sehr ins Kitschige abrutschen konnten relativ rasch ausgeräumt werden. Etwas schwer war es für mich allerdings mich aus heutiger Sicht in die ‚prüderen‘ Gedanken und Emotionswelten der 70er hineinzuversetzen. Mein persönliches Highlight waren die vielen Beschreibungen Londons, des Hauses etc. vor allem zu Beginn des Romans, die aber im Verlauf der Handlung den sich entwickelnden Liebesgeschichten Platz einräumen mussten. Ich hätte gern noch mehr davon gelesen ☺️

Alles in allem hat Kathinka Engels Roman mich durch viele schöne Details, unvorhersehbare Wendungen und Auflösungen überzeugt und ich würde es jedem empfehlen der gerne spannende, sehr liebevoll und bildhaft beschriebene und in den Bann ziehende Liebesgeschichten liest.

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Der Roman ist vorhersehbar und für die Länge wirkt es dann mitunter recht zäh. Denn der Roman ist sehr ausführlich. Wer sich für Musik und Rebellion der 70er in Großbritannien interessiert, dem empfehle ich den Roman, allerdings konnte er mich nicht besonders berühren. Eine der beiden Lovestorys konnte ich noch ein bisschen nachvollziehen, da die beiden Protagonisten immerhin tiefgründige Gespräche geführt hatten und die Beziehung sich langsam aufgebaut hat. Bei der anderen Lovestory konnte ich die plötzliche Nähe und Gefühle nicht verstehen und wurde geradzu davon überrumpelt. Da gab es nichts Romantisches zwischen ihnen und plötzlich ein Kuss und sie verhält sich wie ein Teenager statt wie eine 30-Jährige. Dafür fand ich aber bei der glaubwürdigeren Lovestory eine sogenannte "romantische" Gesre absolut over the top und rückgradlos. Insgesamt bin ich daher enttäuscht. Ich hatte mir mehr Romantik, Tiefgang und Witz erhoffft.

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