Serienmörder in Lüneburg
Das Autorinnenduo Kathrin Hanke und Claudia Kröger hat mit Blutheide den Serienauftakt für eine Regionalkrimireihe aus Lüneburg vorgelegt.
Kommissarin Katharina von Hagemann ist aus München nach Lüneburg ...
Das Autorinnenduo Kathrin Hanke und Claudia Kröger hat mit Blutheide den Serienauftakt für eine Regionalkrimireihe aus Lüneburg vorgelegt.
Kommissarin Katharina von Hagemann ist aus München nach Lüneburg gekommen, um ihre belastende Vergangenheit hinter sich zu lassen. Sie arbeitet nun im Team von Kommissar Benjamin Rehder als Profilerin und stolpert in dem beschaulichen Städtchen direkt in die Ermittlung zu einem Serientäter. Eine überfahrene Studentin, eine Wasserleiche, eine tote Frau im Heiligenthaler Forst und schließlich ein entführtes Mädchen beschäftigen die Polizisten.
Die Enge der Kleinstadt wird Katharina schnell vor Augen geführt, im Laufe der Ermittlungen kennt irgendwie jeder jeden, oder ist dies kein Zufall und der Täter hat dies beabsichtigt und Opfer und Zeugen genau kalkuliert?
Der Fall wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, von Katharina, ihrem Chef Ben und seinem Zwilling Bene, mit dem sie eine Beziehung beginnt, sowie aus der des Täters. Der Roman erhält dadurch eine gewisse Lebhaftigkeit. Beate Rysopp liest gewohnt sicher und auch die Kinderstimmen sind überzeugend gesprochen.
Einzelne Kapitel beginnen mit einem Gedicht, diese inspirierten den Täter und spielen auch bei den einzelnen Leichenfunden eine Rolle. Die Kapitel enden teilweise mit kleinen Ciffhangern, so dass man neugierig auf den Fortgang der Geschichte wird. Wenn man Lüneburg kennt, fühlt man sich bei einigen Ortsbeschreibungen direkt dorthin versetzt. Einzelne Charaktere (Katharina, Täter, Ben) sind gut angelegt und wenn die Geschichte gerade aus ihrer Sicht erzählt wird, kann man die Handlungen gut nachvollziehen; andere blieben mir zu flach.
Einige Kritikpunkte hatte ich leider: Den Täter konnte man leider sehr frühzeitig erraten. Das Handeln der Kommissarin Katharina erschien mir teilweise zu dilettantisch, dies sollte wohl dem Trauma geschuldet sein. Das Ende kam mir zu abrupt, so als fehlten hier ein paar Seiten. Insgesamt bleiben einige losen Enden, die sicher in den Folgebänden aufgegriffen werden.