Das Vertrautenband
Bei „Variant Lost“ dem Beginn der Evelyn-Maynard-Trilogie handelt es sich um eine paranormale Liebesgeschichte. Man trifft auf eine magische Akademie, eine verzwickte Reserve Harem mit Haters to Lovers, ...
Bei „Variant Lost“ dem Beginn der Evelyn-Maynard-Trilogie handelt es sich um eine paranormale Liebesgeschichte. Man trifft auf eine magische Akademie, eine verzwickte Reserve Harem mit Haters to Lovers, einer gefundenen Familie und das alles im Slow Burn Rhythmus.
Es geht direkt in die Story hinein zu Eve und ihrem 17. Geburtstag und einer Flucht vor etwas Unbekanntem. Eve ist zwar das umherreisen mit ihrer Mutter gewohnt, dennoch hatten sie es nun länger an einem Ort ausgehalten. Doch durch einen Schicksalsschlag geht die Handlung dann erst ein Jahr später weiter und Eve wird 18 Jahre alt. Die Welt in der wir uns befinden besteht aus Menschen (Dime) und aus Variants. Meiste haben Variants eine besondere Fähigkeit und wenn sie ihren Seelenverwandten ein Vital noch finden, stärken sich beide ungemein. Doch wie es überall so ist, muss man vorsichtig sein, man kann nicht jedem trauen und es gibt immer jemanden, der sich diese Fähigkeiten zur Macht aneignen möchte. Durch ihre wissenschaftliche Interessen schafft es Eve ein Stipendium an einer renommierten Akademie zu erlangen. Für sie ist es ein kompletter Neuanfang von allem und auch das Alte endlich zurückzulassen. Eve zieht in eine Wohngemeinschaft mit zwei anderen jungen Frau und sehr schnell fühlt sie sich wohl und kann sich endlich wieder auf so etwas wie Freunde einlassen. Auch die Männerwelt wird interessant und dann findet sie endlich den einen, dem sie einst viel zu verdanken hatte, doch dieser weißt sie entschieden ab. In dem ganzen Gewusel dauert es aber nicht lange, dass es eine Anziehung zu mehr als nur einem Mann gibt und sie ein ganz besonderes Band zu verbinden scheint. Letztlich endet es in einem erleuchtenden und dennoch immer verwirrenden Epilog und man muss auf die baldige Fortsetzung warten.
Das Setting und die Story ist wirklich außergewöhnlich gut und bringt deutlich Abwechslung in den Romancebereich. Man begibt sich in eine spannende, dramatische und mystische Handlung hinein, die absolut lebendig ist und mit interessanten Charakteren besetzt ist. Auch wenn sich die Story langsam steigert und nicht überrant wird, bleibt der Spannungsgrad durchweg hoch. Es ist mystisch, geheimnisvoll, mit einer verborgenen Wahrheit und man weiß nicht so wirklich, auf welcher Seite nun die Guten stehen. Tiefgründig geht es um die Familie, die nicht immer aus blutsverwandten bestehen muss, neue und alte Freundschaften, Verluste, Ängste und vor allem um die Rettung vor einen nahen Gefahr. Die Liebe spielt hier eine verrückte Rolle. Ist es nur Anziehung, erzwungene Bindung oder doch voll mit echten Gefühlen? Dazu gibt es süße und neckische Momente.
Die männlichen Rollen werden besetzt durch Ethan Paul (Kid), Josh Mason, Tyler Gabriel und den Master of Pain namens Alec Zacaria. Alle vier leben zusammen und kennen sich durch ihre Familien von klein auf. Alle sind sehr unterschiedlich, stehen aber immer füreinander ein.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, fesselnd sowie spannungsgeladen, aber auch mit sehr gefühlvollen und emotionalen Passagen besetzt. Man liest sich sehr leicht, mitfiebernd durch die ungefähr gleichbleibenden Kapitellängen. Die bildliche Darstellung ist teils imposant und aufregend. Die Charaktere untereinander pflegen eine gewisse Leichtigkeit, manchmal etwas mehr mit Biss, mit Charme und auch humorvolle Szenen liegen in der Luft. Eve erzählt ihre Story allein in der Ich-Perspektive. Zwar kommen die 4 Männer durch ihre Einsätze mit zum Zug, aber manchmal fehlt mir einfach ihre ganz persönliche Denkweise, ganz speziell bei Alec.
Die einzelnen Charakteren waren wirklich sehr gut und individuell herausgearbeitet und man spürt ihren Zusammenhalt, auch außerhalb dieser speziellen Blase. Handlungsorte sind kurz Australien, danach Hawai und überwiegend in der Näge von New York. Das Buchcover hat bereits etwas geheimnisvolles und mystisches an sich. Es gefällt mir und symbolisiert auch das Verschlossene und Verborgene. Das Hardcover der englischen Ausgabe hat ein etwas anderes Cover, aber von der Thematik her sehr ähnlich und mit der gleichen Kernaussage. Die Taschenbuchausgabe hingegen finde ich etwas übertrieben.
Mein Fazit: Was mich hier erwarten würde konnte ich vorher noch nicht im entferntesten erahnen. Es beginnt eindrucksvoll und nimmt immer mehr an Fahrt auf. Die Welt und die Kulisse sowie die verschiedenen Fähigkeiten sind einfach eindrucksvoll und macht alles zusammen zu einem wundervollen Leseerlebnis. Freue mich sehr auf die Fortsetzung.