Cover-Bild Böse Absichten
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14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 255
  • Ersterscheinung: 15.05.2015
  • ISBN: 9783608980271
Keigo Higashino

Böse Absichten

Kriminalroman
Ursula Gräfe (Übersetzer)

Der gefeierte Bestsellerautor Kunihiko Hidaka wird in seinem Haus brutal ermordet, kurz bevor er nach Kanada auswandern will. Seine Ehefrau und sein erfolgloser Kollege Osamu Nonoguchi finden die Leiche, aber beide haben wasserdichte Alibis und kein Motiv. So scheint es zumindest.

Am Tatort erkennt Kommissar Kyochiro Kaga den besten Freund des Ermordeten wieder. Vor vielen Jahren unterrichteten er und Nonoguchi gemeinsam an einer öffentlichen Schule. Kaga ging in den Polizeidienst, während Nonoguchi den Lehrerberuf an den Nagel hängte, um sich mit mäßigem Erfolg dem Schreiben zu widmen. Im Laufe der Ermittlungen findet Kaga Hinweise, dass die Beziehung der beiden Schriftsteller alles andere als freundschaftlich war. Doch die eigentliche Frage ist nicht wer oder wie, sondern warum. Wenn Kaga kein Motiv für den Mord nachweisen kann, wird die Wahrheit nie ans Licht kommen. In einem brillanten Katz-und-Maus-Spiel kämpfen der Kommissar und der Killer um die Vergangenheit und den tatsächlichen Tathergang.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

ein raffiniertes Verwirrspiel

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„Böse Absichten“ von Keigo Higashio ist ein Krimi der besonderen Art, hier steckt die Tücke quasi im Detail. Aufgrund des reduzierten Schauplätze und dem Stil der Geschichte, erinnert es in vielem an ein ...

„Böse Absichten“ von Keigo Higashio ist ein Krimi der besonderen Art, hier steckt die Tücke quasi im Detail. Aufgrund des reduzierten Schauplätze und dem Stil der Geschichte, erinnert es in vielem an ein Kammerspiel.
Der Krimi spielt in Japan, die übertrieben höfliche und zurückhaltende Art, in der die Protagonisten miteinander umgehen, schafft beim Leser eine gewisse Distanz, lässt die Geschichte sehr fremdartig erscheinen. In Westeuropa würde man beispielsweise nicht von Herrn Nonoguchi und Herrn Hidaka sprechen.
Der Mordfall, um den es sich in der Geschichte dreht, geschieht bereits am Anfang des Buches und erscheint unspektakulär. Der Schriftsteller Kunihiko Hidaki wird in seinem Haus erdrosselt und erschlagen aufgefunden, einen Tag bevor er gemeinsam mit seiner Frau nach Kanada auswandern will. Entdeckt wird der Tote von seiner Frau sowie von seinem Freund und Schriftsteller-Kollegen Nonoguchi. Nonoguchi ist es auch, aus dessen Sicht das Auffinden der Leiche sowie die Ereignisse am Tag der Tat geschildert werden.
Seine Aufzeichnungen zu den Tatumständen dienen auch der Polizei als Ermittlungsgrundlage. Der ermittelnde Kommissar Kaga, der Nonoguchi von früher kennt, als beide als gleichzeitig als Lehrer an einer Schule tätig waren, stößt sich jedoch bald an Details und kann den Täter schnell entlarven.
Im weiteren Verlauf geht es dann in erster Linie darum, nicht nur den Tathergang zu rekonstruieren, sondern vor allem dem Motiv auf die Spur zu kommen. Es wechseln Abschnitte mit Nonoguchis Aufzeichnungen sowie Kagas Ermittlungsprotokollen und seinen Schlüssen dazu.
Spannend ist weniger die Handlung, der Leser wird dadurch bei der Stange gehalten, dass er gedanklich mitermittelt und mehrfach in die Irre geführt wird. Die Sprache wirkt genau gewählt, der Leser muss genau lesen, um alle Feinheiten aufzunehmen.
Das Buch hat mich sehr gefesselt und manchmal zum Schmunzeln gebracht, gegen Ende kamen dann jedoch Längen auf, weil zu viele Details von zu vielen Seiten beleuchtet wurden. Zudem erscheint mir die Auflösung am Ende nicht wirklich schlüssig, das Motiv erklärt in meinen Augen nicht die Komplexität, mit der die Tat geplant und begangen wurde.

Veröffentlicht am 16.08.2020

Krimi in Japan!

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Der bekannte und berühmte Schriftsteller Kunihiko Hidaka will mit seiner Ehefrau Rie nach Vancouver auswandern. Am Abend des Wegzuges übernachtet Hidaka noch einmal in seinem Haus in Japan. Seine Frau ...

Der bekannte und berühmte Schriftsteller Kunihiko Hidaka will mit seiner Ehefrau Rie nach Vancouver auswandern. Am Abend des Wegzuges übernachtet Hidaka noch einmal in seinem Haus in Japan. Seine Frau und sein Freund aus Kindertagen, Osamu Nonoguchi, finden ihn am nächsten Tag tot im Wohnzimmer. Kommissar Kyochiro Kaya ermittelt und macht schon bald den Mörder dingfest. Nur das Motiv liegt lange noch im Dunkeln. Doch Kaya gibt keine Ruhe, bis er herausfindet, weshalb der Bestsellerautor sterben musste.

Diese Geschichte spielt in Yokohama in Japan. So tragen natürlich alle Figuren japanische Namen und ich musste sehr konzentriert lesen, damit ich die mir nicht geläufigen Namen nicht durcheinander bringe. Nur schon bei einem Geschwisterpaar, das Massaya Fujio und Myako Fujjia heisst, musste ich ständig überlegen, wer denn nun männlich und wer weiblich ist. So kam es vor, dass ich zurück blättern musste um nachzusehen, wer denn nun aktuell gemeint ist.

Die Geschichte ist natürlich auch japanisch geprägt, da der Autor, Keigo Higashino in Japan lebt und arbeitet. Allerdings bekommt man die japanische Kultur nur am Rande mit, wie eine japanische Beerdigung oder Masseinheiten in Japan. Was immerzu durchdrückt ist die Hierarchie in der Ehe, sowie auch die Unterwerfung der Frau in Japan. So denkt Nonogouchi zum Beispiel Seite 17: " Ich hatte keine Gefährtin wie Rie und musste selbst die Türe öffnen, wenn es klingelte."
Durch den Schreibstil, der behäbig und umständlich ist, werden Dialoge leicht schleppend.

Zum kriminalistischen Seite: Blut oder brutale Beschreibungen findet man in dieser Story nicht. Der Start ins Buch ist grundsolide. Mord - Ermittlungen - Verdächtige. Ein paar falsche Spuren werden eher halbherzig gestreut. So richtig ernst nehmen konnte ich diese nicht.

Überraschenderweise ist der Mörder Mitte Buch verhaftet und von nun an, wird nur noch das Motiv gesucht. Denn der Ermittler will unbedingt wissen, weshalb der Schriftsteller ermordet wurde. Ab da wurde es leicht langatmig, denn vieles dreht sich um die Schriftstellerei, was den Krimi aufs Abstellgleis beförderte. Allerdings wartet die Story auch mit einer überraschenden Wendung auf, deren Thematik mir gefallen hat. So fiel es trotz Langatmigkeit leicht, an dem Buch dran zu bleiben und es zu beenden.

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