Gute Autorin
Vielen Dank an Lesejury und den LYX-Verlag, dass ich dieses Buch vorab mit lesen durfte.
Dies hier war das erste Buch der Autorin Kennedy Fox und ich muss sagen, dass sie mich mit ihrem Schreibstil ...
Vielen Dank an Lesejury und den LYX-Verlag, dass ich dieses Buch vorab mit lesen durfte.
Dies hier war das erste Buch der Autorin Kennedy Fox und ich muss sagen, dass sie mich mit ihrem Schreibstil voll in ihren Bann gezogen hat. Sie schreibt locker, leicht, romantisch und teilweise außerordentlich sexy.
Die Geschichte rund um Travis und Viola hat mich schon seit dem Klappentext interessiert, nachdem ich es jetzt gelesen habe, muss ich sagen, dass sie durchaus ihre Höhen und Tiefen hatte.
Wir starten relativ unspektakulär. Viola möchte ihre Ferien bei ihrem Bruder Drew verbringen, doch in letzter Sekunde erfährt sie, dass er selbst gar nicht zuhause sein wird. Stattdessen ist sie nun gezwungen zwei Wochen mit Drews Mitbewohner und bestem Freund Travis zu verbringen. Viola und Travis kennen sich schon seit vielen Jahren, doch mittlerweile halten sie es nicht mehr gemeinsam in einem Raum aus, ohne sich gegenseitig umzubringen. Ein tiefer Hass ist zwischen ihnen entbrannt und herauszufinden, wo dieser seinen Ursprung hat, das ist es, worum es letztendlich geht.
Der Grundgedanke zu dieser Story ist echt gut, doch an der Umsetzung hat es ein wenig gehapert. Viola nimmt absolut kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, Travis ihre Meinung zu sagen und ihm zu zeigen, wie wenig sie von ihm hält. Anfangs fand ich Violas Art sich nicht unterkriegen zu lassen wirklich super und habe sie gedanklich immer angefeuert, doch irgendwann ging sie mir einfach nur noch auf die Nerven. Die Art, wie sie dargestellt wurde und wie sie sich am Ende verhalten hat, haben für mich einfach nicht zusammengepasst.
Travis hingegen wird uns gleich als Aufreißer und Arschloch vorgestellt und ich muss sagen, dass das hundertprozentig zutrifft. Er schafft es bei keiner einzigen Frau, sich zurück zu halten. Außer bei Viola. Sein Verhalten war mir irgendwann einfach zu viel, es fiel mir wirklich schwer zu glauben, dass alle Frauen, die ihm über den Weg laufen, gleich ein nasses Höschen bekamen. Das war mir dann doch ein wenig zu drüber.
Die Art und Weise, wie Travis und Viola miteinander umgegangen sind, hat bei mir gemischte Gefühle hervorgerufen. Wir begleiten die Beiden in ihrer ersten gemeinsamen Woche in ihrer neuen Wohnsituation. Anfangs spielen sie sich Streiche und haben mich damit immer wieder zum Lachen gebracht. Doch manche Provokationen gingen mir einfach zu sehr unter die Gürtellinie. Für mich hat etwas mit dem zeitlichen Ablauf nicht gepasst. Denn in dieser kurzen Zeit, die hier behandelt wird, machen die Charaktere keine nennenswerte Entwicklung durch. Sie sind einerseits genauso, wie sie uns zu Beginn vorgestellt wurden, andererseits sind sie zum Ende hin, doch ganz anders. Und mich stört es, das die Geschichte sich teilweise zieht wie Kaugummi und teilweise einfach zu schnell voran geht. Es gibt ja immerhin noch einen zweiten Band!
Es gab so gut wie keine ruhigen Momente, in denen mir die Charaktere gezeigt haben, was unter ihrer Oberfläche steckt und sie haben mir auch keinen Grund gegeben, mit zu fiebern und zu beten, dass sie endlich zusammenkommen. In meinen Augen, wäre das zwischen den Beiden nämlich eine ziemlich toxische Verbindung. Die Geschichte hat mir gezeigt, dass die Beiden sich überhaupt nicht kennen und sich anscheinend auch niemand Gedanken über sein jeweiliges Verhalten macht. In jeder Aussage, in jeder Bitte und jeder Geste wird provoziert was das Zeug hält. Als die verbalen Attacken nicht mehr reichen, geht es ziemlich heiß her zwischen den Beiden.
Die Sexszenen waren mir zu viel und viel zu unrealistisch. Ich war teilweise echt geschockt, dieses Buch wird als Liebesroman beworben, doch während des Lesens, hatte ich immer wieder das Gefühl in einem Erotikroman gelandet zu sein. Was an sich nicht schlimm wäre. Doch der Sex in diesem Buch, ist wie die restliche Geschichte auch: brutal, wenig einfühlsam und einfach nur viel zu dominant. Sei es was die Geschichte betrifft, als auch die Charaktere.
Travis macht seiner Charakterbeschreibung alle Ehre und Viola habe ich irgendwann einfach nicht mehr verstanden.
Fazit:
Bis jetzt reizt mich der zweite Band überhaupt nicht. Dies hier hätte eine schöne locker leicht, romantisch-heiße Story werden können. Stattdessen wurde es eher peinlich, brutal und zum Fremdschämen. Dramen wurden künstlich hervorgerufen und viel zu sehr ausgeweitet, als dass man es interessiert verfolgen würde. Stattdessen ist man eher am Hoffen, dass sie sich bald mal zusammenreißen und sich wie erwachsene benehmen. Doch weit gefehlt. Der erste Band endet mit einem Cliffhanger, was zu erwarten war. Dennoch befinden wir uns am Ende an einem Punkt, an dem das Ende keinen Sinn zu machen scheint. Es gab keinerlei Hinweise darauf und so wird alles ins zweite Buch gelegt. Was an sich nicht schlimm ist. Ich denke eher, dass unsere Charaktere all ihre Probleme mitnehmen und genau da anfangen, wo wir zu Beginn ihrer Reise bereits waren. Niemand der Beiden scheint gewillt zu sein, mal den ersten Schritt zu tun. So denke ich, dass wir im Grunde dieselbe Story und vor allem denselben Ansatz erwarten können.
Vielleicht greife ich irgendwann mal zum Nachfolger, allerdings fiebere ich jetzt nicht dem September entgegen, um Travis und Viola weiterhin begleiten zu können.
Dennoch gilt, jeder der Liebesromane mit starken Charakteren mag, der ist hier genau richtig. Man sollte vieles nicht zu ernst nehmen und über manches einfach hinwegsehen, dann macht vor allem die Erzählweise von Kennedy Fox richtig spaß.