Die Macht der Medizin gegen das geheime Wissen der Hebamme
Marburg, 1799: Seit Ärzte die Geburtshilfe zum akademischen Fach erheben, finden Entbindungen im Gebärhaus statt – unter menschenunwürdigen Bedingungen, wie die Hebammenschülerin Gesa bald herausfindet. Deshalb vertrauen sich die Marburgerinnen lieber der geheimnisvollen Elgin an, auch wenn die Obrigkeiten das Wirken der erfahrenen Hebamme als Pfuscherei abtun. Als die selbstbewusste Elgin sich weigert, mit dem Gebärhaus zusammenzuarbeiten, kommt es zu einem folgenschweren Machtkampf …
Ein spannungsgeladener historischer Roman mit kriminalistischen Elementen.
Ich habe zuerst den Film im fernsehen gesehen und fand ihn sehr beeindruckend. Danach habe ich erfahren, das es ein Buch gibt und es stand für mich fest, das muss ich lesen. Total klasse geschrieben.
Ich habe zuerst den Film im fernsehen gesehen und fand ihn sehr beeindruckend. Danach habe ich erfahren, das es ein Buch gibt und es stand für mich fest, das muss ich lesen. Total klasse geschrieben.
Nach dem Tode ihrer Tante Bele, die eine Dorfhebamme war, macht sich die junge Gesa auf nach Marburg, denn sie will dort, wie es erst seit kurzer Zeit vorgeschrieben ist, eine Art Prüfung als Hebamme absolvieren, ...
Nach dem Tode ihrer Tante Bele, die eine Dorfhebamme war, macht sich die junge Gesa auf nach Marburg, denn sie will dort, wie es erst seit kurzer Zeit vorgeschrieben ist, eine Art Prüfung als Hebamme absolvieren, um anschließend diesen Beruf auch ausüben zu dürfen. Doch als sie dort ankommt, ist sie entsetzt darüber, wie kalt und rücksichtslos sich die männlichen Mediziner den schwangeren Frauen, die in einem Gebärhaus regelrecht „zusammengepfercht“ leben, gegenüber benehmen. Da die Frauen, die dort gebären, allesamt unverheiratet sind, sind sie in ihrer Not auf sich alleingestellt und müssen es klaglos über sich ergehen lassen, dass sie nicht wie Menschen, sondern eher wie reine Forschungsobjekte behandelt werden.
Doch dann lernt Gesa die Stadthebamme von Marburg kennen- Elgin Gottschalk. Elgin verkörpert alles das, was eine gute Hebamme ausmachen sollte und Gesa freundet sich nicht nur mit Elgin an, sondern lernt auch bei ihr viel über die Arbeit einer Hebamme. Elgin ist in der Stadt Marburg sehr beliebt; nur bei dem Leiter des Gebärhauses nicht, denn er will Elgin dazu überreden, ihr Wissen über die Entbindungskunst mit ihm zu teilen. Eines Tages verschwindet aus dem Gebärhaus eine junge, schwangere Frau und Elgin entbindet diese im Haus von Marietta, der Frau des Töpfermeisters, von einem gesunden Sohn, der kurze Zeit später jedoch auf mysteriöse Weise verschwindet.
Die Kindesmutter wird verdächtigt, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben, mehr noch, sie wird des Mordes an dem Säugling beschuldigt. Elgin und auch Gesa werden schließlich in die Sache mit hineingezogen...
Mit „Die Hebamme“ hat die Autorin einen stellenweise sehr sachlichen historischen Roman mit Krimielementen geschaffen, der den Leser nicht nur über das typische Denken der Menschen Ende des 18.Jahrhunderts aufklärt, sondern auch über den Forschungsbereich der Geburtsheilkunde zu dieser Zeit.
Wenn man in dem Buch auf Passagen stößt, in denen bestimmte medizinische Instrumente erwähnt werden, verspürt man mit Sicherheit nicht nur als Frau des 21. Jahrhunderts eine große Erleichterung, dass die Forschung mittlerweile große Fortschritte gemacht hat.
Dieses Buch ist, trotz des unterhaltsamen Schreibstils, durch sein Thema bedingt, keine leichte Kost und die Atmosphäre des Romans empfand ich zwischenzeitlich leicht düster und beklemmend.
Die Autorin flicht sehr viele Nebenfiguren in die Story mit ein; ein Zustand, der mir nicht ganz so gut gefiel und mich etwas verwirrte, denn so blieb kaum Zeit für eine tiefere Charakterisierung der Figuren (außer bei Elgin und Gesa). Es gibt zwar in dem Buch eine kleine Liebesgeschichte zwischen Gesa und dem Arzt Clemens, doch dieses Buch ist kein Liebesroman und auch keine romantische, leichte Kost.
Das Buch ist ein historischer Roman der ein Thema behandelt, dass interessant von der Autorin aufgegriffen und in den Handlungsstrang mit eingebunden wurde.
Ein Buch, dessen Thematik zum Nachdenken anregt.
Lange Zeit hatte ich dieses Buch auf meinem Regal stehen und oftmals hatte ich es in den Hände, habe es dann doch immer wieder zurück gestellt. Lag es an dem Cover? War es der Klappentext, der mich abgehalten ...
Lange Zeit hatte ich dieses Buch auf meinem Regal stehen und oftmals hatte ich es in den Hände, habe es dann doch immer wieder zurück gestellt. Lag es an dem Cover? War es der Klappentext, der mich abgehalten hatte? Ich weiß es nicht und wollte mich nun doch mal überraschen lassen.
Sehr schnell führt die Autorin in das Geschehen einer Hebammenschule sowie der Medizinischen Untersuchungen ein.
Unfassbar und auch teilweise unter menschenunwürdigem Verhalten wird die Forschung am lebenden Objekt beschrieben. Ich hoffe, dass hier manches nur der Fantasie der Autorin entsprungen ist, da ich es wirklich entsetzlich fand.
Mit der Protagonistin Gesa ist der Autorin eine sehr beispielslose Frau gelungen, die ihren Weg gehen möchte, auch wenn ihr nicht nur Steine, sondern ganz Felsblöcke in den Weg gelegt wurden. Meisterlich schafft sie aber eine Hürde nach der Anderen. Eine wirklich bittere Enttäuschung wartet dann in der Liebe auf sie. Auch wenn diese Enttäuschung irgendwie für den Leser abzusehen war.
Obwohl die Geschichte sehr interessant und auch faszinierend war, so gab es doch manchen Hänger, der den Lesespaß trüben ließ. Ganze Absätze wären zäh und/oder mit Wiederholungen gespickt.
Fazit:
Da mir die Autorin bislang unbekannt war, werde ich nun mal etwas genauer hinsehen und vielleicht noch das Eine oder andere Buch lesen.
Aufgrund der Hänger, aber durch die durchaus interessante Story, bleibt der Roman für mich leider nur Mittelmaß.
Zum Autor:
Kerstin Cantz wurde in Potsdam geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Sie studierte Publizistik, Germanistik und Ethnologie. Sie arbeitete als Redakteurin fürs Fernsehen und schreibt heute erfolgreich ...
Zum Autor:
Kerstin Cantz wurde in Potsdam geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Sie studierte Publizistik, Germanistik und Ethnologie. Sie arbeitete als Redakteurin fürs Fernsehen und schreibt heute erfolgreich Drehbücher und Romane.
Cover:
Auf dem Cover sind die übereinandergeschlagenen Hände einer Frau, vermutlich eine Hebamme, zu erkennen. Im Vordergrund steht eine Schale dessen Wasser sich blutrot verfärbt hat. Darin enthalten ein Schwamm, der wohl der Reiniung bzw. Abwischen von Blut dient. Man erkennt auch einen Krug, der vermutlich warmes Wasser enthält. Dieser ist bedeckt mit einem weißen Leinentuch, um Verbrennungen vorzubeugen. Ersichtlich ist auch ein weiteres Gefäß auf einem Teller. Dieser enthält vielleicht eine Zusammensetzung aus Gewürzen oder ein Getränk.
Inhalt:
Der Roman beginnt mit einer Geburt eines unehelich gezeugten Kindes in einer Scheune zu menschenenundenkbaren Verhältnissen. Denn wir befinden uns in Marburg, kurz vor einer Jahrhundertwende 1799.
Die erfahrene Hebamme Elgin Gottschalk, von allen Gottschalkin genannt, wird hinzu gerufen. Sie bringt das Baby gesund zur Welt. Kurze Zeit später jedoch, soll die Mutter versucht haben, das Kind zu töten. Elgin wird in ein rechtliches Verfahren involviert und somit bekommt man einen Einblick in die Rechtssprechung zu der damaligen Zeit.
Zeitgleich erählt wird die Geschichte von der jungen Gesa, dessen verstorbene Tante ebenfalls Hebamme war. Sie unterstütze diese bei den Geburten tatkräftig und entschließt sich nun, ebenfalls den Beruf der Hebamme in Marburg zu erlernen, um sodann ihren Eid ablegen zu können. Sie geht in das dortige Gebärhaus. Dort werden Entbindungen unter menschenunwürdigen Bedingungen vollzogen. Alles für das akademische Fach - Medizin. Die schwangeren oder frisch entbundenen Frauen werden dort vor den Studenten vorgeführt und von der Haushebamme Textor erniedrigt.
Aus diesem Grunde vertrauen sich die Marburgerinnen lieber der geheimnisvollen Hebamme Elgin an, die so gar nicht ist wie andere Frauen.
Fazit:
Dies war nicht mein erster historischer Roman. Jedoch hatte ich arge Probleme beim Lesen. Zwischenzeitlich hatte ich sogar andere Bücher vorgezogen.
Die Schreibweise und die Ausdrucksweise der handelden Personen waren durchaus nachvollziehbar und auch der damiligen Zeit durchweg passend. Viele Wörter waren mir unbekannt und musste ich nachschlagen. Auch war es interessant zu erfahren, wie die damlige Geburtshilfe durchgeführt wurde. Seitens der Hebamme und durch Ärzte. Es war auch sehr aufschlussreich, wie die damaligen Ärzte ausgebildet wurden. Wie Frauen vorgeführt und als Werkzeug benutzt und für "nur ihre" Sittenwidrigkeiten bestraft wurden. Welche erniedrigende Position sie eigentlich inne hatten.
Dennoch fehlte mir in dem Buch das gewisse Etwas. Für mich zu viel Gerede drumherum.
Die gewünschte Spannung meinerseits baute sich erst in den letzten 100 Seiten auf. Für mich leider zu spät. Das Ende kam für mich überraschend und ich hätte mir gewünscht, dass das Buch von Anfang an so fesselnd gewesen wäre.
Ich vergebe daher 3 Sterne.
Weitere Bücher der Autorin:
Nachtschattenmädchen
Wiegenlied
Die Schmetterlingsjägerin