In „Wahnspiel“ bekommen es die Heidelberger Kommissare Alex Schwerdt und Sofija Marković mit ihrem ersten Fall zu tun.
Auf diesen Kriminalroman bin ich eher zufällig gestoßen, der Inhalt hat sich allerdings so interessant angehört, dass ich nicht anders konnte. Ich freu mich schon jetzt sehr darauf, mehr von den beiden zu hören.
Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm und fesselnd. Die Atmosphäre sehr beklemmend.
Im Fokus stehen hier mehr oder weniger Sofija und Alex.
Besonders Alex mochte ich wahnsinnig gern.
Aber natürlich sind Alex und Sofija nur ein kleines Rad im Getriebe. Denn man lernt noch weitere Ermittler kennen. Gerade die Vielschichtigkeit und der Aufbau der Direktion konnten mich sehr begeistern. Hinten im Buch gibt es nochmal ein Personenverzeichnis, was ich sehr interessant fand.
Man erfährt hierbei verschiedene Perspektiven, je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehens liegt. Überwiegend halten jedoch Alex und Sofija das Zepter in der Hand.
Daneben bleiben auch die Opfer und Täter nicht blass. Man entwickelt eine Bindung zu ihnen, da man auch an ihren Gedanken und Erlebnissen teilhaben kann.
Insgesamt sehr authentische und greifbare Charaktere, die sehr eindrucksvoll und nur wenig eindimensional sind.
Kilian Eisfeld legte einen starken Start hin. Es war sehr nervenaufreibend und beängstigend, was direkt passiert ist und ich konnte die Augen nicht mehr davor verschließen.
Der Autor hat mich genau am richtigen Nerv erwischt.
Überwiegend beschäftigt sich diese Geschichte mit den Ermittlungen. Was ich zunehmend interessant fand. Da es nicht immer geradlinig verläuft und die Fühler weitläufig ausgestreckt wurden. Zudem läuft innerhalb der sehr detaillierten Ermittlungen nicht immer alles reibungslos. Was zu einigen Konflikten und Herausforderungen führt.
Daneben punkten einfach auch die Nebencharaktere mit ihrem Zwischenspiel und ihren Gedanken und Erlebnissen.
Wir bewegen uns dabei von der Gegenwart bis weit in die Vergangenheit zurück, was zunehmend verstörende und beängstigende Züge annimmt. Dabei durchwatet man einige Abgründe, die man so nicht kommen sieht, die aber alles rundheraus verändern und beeinflussen.
Die Auflösung des Täters war zwar für mich keine Überraschung. Aber der Weg dorthin durchaus. Zudem konnte mich seine Charakterisierung, die wahnhaften Züge und seine ganze Moral wirklich bei der Stange halten. Man ist völlig geschockt und sprachlos. Weiß nicht, was denken, was fühlen. Es trägt so viel Tragik in sich und trotzdem ist es ein Gefilde, dass man niemals freiwillig betreten würde.
Ebenso werden auch nicht die zwischenmenschlichen und psychologischen Aspekte außen vor gelassen. Wodurch es auch ein Stück weit emotionaler und tiefgreifender wird. Es wird auf die Hintergründe eingegangen, was nochmal ein anderes Kaliber ist und definitiv nicht kalt lässt.
Definitiv ein gelungener Auftakt, ich freu mich auf mehr von den Kommissaren Alex Schwerdt und Sofija Marković.
Fazit:
Der Auftakt rund um die Heidelberger Kommissare Alex Schwerdt und Sofija Marković ist rundum gelungen und konnte mich sehr begeistern und mitreißen.
Eine Story voller perfider und wahnhafter Abgründe, die völlig nervenaufreibend und beängstigend ist.. Aber auch sehr viel Raum für die zwischenmenschlichen Belange lässt.
Beklemmend, erschütternd und beängstigend.
Ich freu mich auf mehr von Alex und Sofija.