Cover-Bild Schöne Heimat
45,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Callwey
  • Themenbereich: Lifestlye, Hobby und Freizeit - Kochen, Essen und Trinken
  • Genre: Ratgeber / Essen & Trinken
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 05.04.2022
  • ISBN: 9783766725875
Kit Schulte

Schöne Heimat

Traditionelle Küche wiederentdeckt und neu interpretiert
Manchmal muss man weit weg, um die Besonderheiten der eigenen Küche wieder neu zu entdecken. Kit Schulte lebte jahrelang in Amerika, bevor sie sich wieder ganz bewusst der deutschen Küche widmete, sich mit Zutaten und Zubereitungen auseinandersetzte, ausprobierte und veränderte.
Durch die Beschäftigung mit der deutschen Kulinarik schlägt sie eine Brücke von der Vergangenheit, in der sie traditionelle Gerichte und vergessene Köstlichkeiten wiederentdeckt, bis in die Gegenwart, in der sie aktuelle Trends wie die Futtersuche verfolgt. Der Leser wird inspiriert, einen neuen Zugang zum Kochen zu finden und mit wilden Aromen und Rezepten zu experimentieren.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2022

So schmeckt Deutschland

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Klappentext:

„Manchmal muss man weit weg, um die Besonderheiten der eigenen Küche wieder neu zu entdecken. Kit Schulte lebte jahrelang in Amerika, bevor sie sich wieder ganz bewusst der deutschen Küche ...

Klappentext:

„Manchmal muss man weit weg, um die Besonderheiten der eigenen Küche wieder neu zu entdecken. Kit Schulte lebte jahrelang in Amerika, bevor sie sich wieder ganz bewusst der deutschen Küche widmete, sich mit Zutaten und Zubereitungen auseinandersetzte, ausprobierte und veränderte.

Durch die Beschäftigung mit der deutschen Kulinarik schlägt sie eine Brücke von der Vergangenheit, in der sie traditionelle Gerichte und vergessene Köstlichkeiten wiederentdeckt, bis in die Gegenwart, in der sie aktuelle Trends wie die Futtersuche verfolgt. Der Leser wird inspiriert, einen neuen Zugang zum Kochen zu finden und mit wilden Aromen und Rezepten zu experimentieren.“



Warum vergebe ich 3 Sterne? Die Idee ist gut, mehr aber nicht, aber dafür ist die Optik und Haptik dieses Buches ein echter Knaller! Das Cover ziert hier eine Blindprägung im schönsten Zwiebelmuster-Design - typisch Deutsch eben! Man kann es fühlen und betrachten. Was will man mehr? Einen Inhalt der einen umhaut! Findet man aber nicht wirklich. Der Leser darf hier typisch deutsche Gerichte erleben wie Krabbensalat oder Sauerteig-Brot. Wir „wandern“ mit der Autorin von Nord nach Süd, von Ost nach West und kramen in allerlei Kräuterwissen und typischen Rezepten. (Hobby)Köche finden hier gar nichts Neues, Anfänger wiederum schon. Das Buch soll ein wenig Heimatgefühl einfangen - tut es unumstritten aber für uns Deutsche ist es wohl einfach nur überflüssig. Für Menschen die im Ausland wohnen sieht das schon ganz anders aus. Ich kann diese Sehnsucht verstehen, da ich selbst lange Zeit im Ausland unterwegs war und wie es ist wenn die Sehnsucht nach Sauerbraten und Klößen kommt oder Linseneintopf und Co..

Wie gesagt, die Idee ist wahrlich schön, die Umsetzung gelungen aber für uns Deutsche selbst nicht unbedingt ein Knaller. Als Geschenk für alle Abtrünnigen und Heimweh-nach-Deutschland-Menschen optimal. Ich vergebe 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.05.2022

Sammlung an traditionellen Rezepten, die jeder kennen sollte/dürfte

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Kit Schulte, als Kind der 70er Jahre in Deutschland aufgewachsen, lebte 16 Jahre lang in den USA, kam zurück nach Deutschland, wo sie die traditionelle Küche „wiederentdeckte und neu interpretierte“; dieses ...

Kit Schulte, als Kind der 70er Jahre in Deutschland aufgewachsen, lebte 16 Jahre lang in den USA, kam zurück nach Deutschland, wo sie die traditionelle Küche „wiederentdeckte und neu interpretierte“; dieses Buch ist daraus entstanden.

Das Buch wurde, wie man es von Callwey kennt, sehr schön und hochwertig gestaltet; ich muss gestehen, dass mir das weiße Cover mit Blindprägung am besten gefällt. Viele schöne Fotos von Nora Novak der fertigen Speisen und Zeichnungen von Claire Cook im Lehrkapitel über Obst und Gemüse runden die schöne Illustration ab.

Auf dem Vorsatzblatt findet sich ein Druck eines Tellerausschnittes mit Zwiebelmuster, was mir gut gefallen hat, bis ich den Kommentar der Autorin dazu gelesen habe. Nach ihren Angaben entstammt sie einer priveligierten Familie, was sie auch später im Text immer wieder hervorhebt. Unter einem Familienfoto aus den 70ern, am gedeckten Frühstückstisch, mit Geschirr mit Zweiebelmuster erklärt sie dann, dass „seit den 1860-Jahren“ „deutsche Familien der Oberschicht „und auch solche, die danach streben, zur Oberschicht zu gehören), „an Sonn- und Feiertagen“ eben solches Geschirr verwenden. Das kommt bei mir nicht gut an, auch nicht, dass es in dieser Art weitergeht; erzählt wird von den Koch“künsten“ der Mutter – so ziemlich das Übliche in den 60 und 70er Jahren, mit halbem Schwein in der Tiefkühltruhe. Andere Mütter, so mein Eindruck, haben anscheinend nicht so viele Konserven verwendet, sondern frischer gekocht. Man erfährt, dass in Deutschland Gemüse schon immer zu Brei verkocht wurde und die Autorin Dank ihrer kulinarischen Erfahrungen in den USA, wo sie einen Bauernmarkt kennengelernt hat, nun, nach ihrer Ankunft in Deutschland durch ihre wiederentdeckten und neu interpretierten Rezepte in diesem Buch die Leser zu einer Neuentdeckung unserer Eßkultur inspirieren werde. Ferner hat sie sich zum Ziel gesetzt, das durch die Nazis missbrauchte Wort „Heimat“ durch Ihre Verwendung in ein anderes Licht zu rücken. Wow, was für ein hohes Ziel – und ich dachte, in den Jahrzehnten nach diesem Missbrauch wäre in diesem Land in dieser Richtung schon einiges passiert und kann nicht fassen, dass jemand allen Ernstes durch ein Wort im Titel eines Kochbuches uns Deutschlands Vergangenheit aufarbeiten lassen will. Leider gibt es immer wieder im Buch diesen Ansatz und viele andere Äußerungen, die ich mit selbstgefällig und selbstbewußtübersteigert bezeichnen würde.

Die Rezepte sind in der Tat traditionell, für, so würde ich es einschätzen, eine kleine Randgruppe neu entdeckt. Eigentlich gehe ich davon aus, dass die Generation meiner Großmutter, meiner Mutter und auch meine sie fast alle kennt; sogar meine Tochter kennt die klassischen Rezepte, die hier enthalten sind, beispielsweise ausgebackene Holunderblüten, Holunderblütensirup, Sirup von Mahonienbeeren, Hagebuttengelee, Wildkräuterpesto (oder -butter), Brennesselblätter als Tee oder in Teig ausgebacken, Soleier, Frankfurter Grüne Sauce, Rumtopf, Sauerteigstarter und -brot, klassischer Gurkensalat, Königsberger Klopse, Kaiserschmarrn, Schokopudding oder Kalter Hund (Kalte Schnauze). Die Rezepte wurden ausführlich beschrieben, lassen sich leicht nacharbeiten. Manchmal begleiten kleine Fotostrecken das Rezept,; so wird beispielsweise gezeigt, wie eine Maultasche gefüllt, zugeklppt, der Rand angedrückt und mit den Gabelzinken versiegelt wird. Die Rezepte sind also insgesamt für absolute Kochanfänger gut vermittelt worden. Auch bei den Rezepten stolpere ich immer wieder über Aussagen, die mir ob ihrer Überheblichkeit nicht gut ankommen, beispielsweise beim versunkenen Obstkuchen auf S.186: „Ich nenne diese diese Rührkuchen mit Obstzusatz „Versunkene Obstkuchen“. Ja, genauso werden diese Kuchen bereits seit mehreren Generationen allgemein bekannt benannt.

Im Lehrkapitel über Obst und Gemüse gibt es jeweils ein Paar Informationen zur vorgestellten Art, beispielsweise, dass es sich bei Rhabarber um ein Gemüse handelt, dass Aprikosen auf einem Baum wachsen oder wo Stachelbeeren verbreitet sind, es es sie in rot, grün und gelb gibt, sie an einem Strauch wachsen und, dass die Dornen das Pflücken erschweren; man kann sie roh essen im Kuchen backen oder zu Aufgesetztem verarbeiten. Derart allgemein bekannte Informationen erhält man auch zu anderen Obst- und Gemüsesorten; ich gehe davon aus, dass die meinsten Informationen denen, die sie lesen können, bekannt sein dürften; für eine Wissensvermittlung sind mir diese Ausführungen viel zu trivial.

Die Rezepte wurden allesamt gut erklärt und man kann sie damit problemlos nacharbeiten. Es handelt sich um allgemein bekannte Rezepte, echte Klassiker, die eigentlich jeder kennen sollte. Für mein Empfinden hat die Autorin weitaus mehr versprochen, als sie geliefert hat; viele ihrer Äußerungen waren mir zu selbstgefällig und überheblich, ganz besonders auch ihr persönlicher, politischer Ansatz zum Them „Heimat, den sie in zwei Sätzen erklärt (s.o.). Ich muss gestehen, dass mich viele Äußerungen abgestoßen haben und ich mit mehr gekämpft habe, ob ich wegen der schönen und hochwertigen Gestaltung auf 3 Sterne aufrunden würde; dass ich das Buch aber insgesamt betrachtet, nicht weiter empfehlen würde, hat dann aber doch den Ausschlag gegeben.