Wird im letzten Drittel richtig spannend!
"Das blutende Land" ist der erste (und für das Genre überraschenderweise einteilige) epische Dark-Fantasy Roman von Klaus N. Frick.
Im Land Patloren gibt es eine uralte Bergkette, unter der die Magie ...
"Das blutende Land" ist der erste (und für das Genre überraschenderweise einteilige) epische Dark-Fantasy Roman von Klaus N. Frick.
Im Land Patloren gibt es eine uralte Bergkette, unter der die Magie verborgen liegt wie Blut im menschlichen Körper.
Darum drehen sich alle Handlungsstränge:
Zarg-Nolesa, die Kriegerin, die einen verrückten, aber mächtigen Zauberer dort in den Bergen entdeckt.
Sardev, unsere Hauptperson, die von ebendiesem Zauberer mit einem Wolfsgeist verbunden wird.
Nesh-Tilan der Verwalter des Landes und Befehlshaber der Armee.
Und Shorrn Mekeis, ein einflussreicher Söldner in Nesh-Tilans Armee.
Klaus N. Frick verbindet diese vier Handlungsstränge, die anfangs größtenteils nichts miteinander zu tun haben zu einer großen Schlacht am Ende. Den Weg dorthin hat er allerdings nicht ganz ohne Langen geschafft. Vor allem durch Szenen, die für den Fortgang der Handlung nicht relevant sind, wie beispielsweise die Schifffahrt des Verwalters, zieht es sich teilweise.
Letztendlich ist man jedoch irgendwann in der Geschichte drin und fiebert mit der Handlung mit.
»Wieder ertönte das Heulen in der Ferne, diesmal noch länger als vorher, wie ein Klagelied, das über die Hügel getragen wurde.«
Klaus N. Fricks Schreibstil ist sehr poetisch, sodass man sich am liebsten jeden fünften Satz herausschreiben würde (zumindest ich ;)), jedoch schweift er des Öfteren auch ins Brutale ab.
»Mit einem schmatzenden Geräusch löste sich die Klinge aus dem Toten.«
Ich finde, hier haben Dark-Fantasy-Autoren eine anspruchsvolle Aufgabe, die Balance zu halten, sodass man sich als Leser nicht angeekelt von dem Buch abwendet, aber trotzdem die Atmosphäre auf dem Schlachtfeld realistisch und niveauvoll darstellt. Das gelingt Klaus N. Frick hier allerdings sehr gut trotz mancher brutaler Sätze.
»Schreiende Männer taumelten brennend durch den aufgewirbelten Staub, wohl von den Kräuterhexen mit entzündet.«
Und ich glaube, die häufigsten Wörter in diesem Buch waren mitunter "Blut", "Schweiß", "Söldner" und "Gestank". xD
Wer auf sympathische Charaktere setzt, mit denen man sich identifizieren kann, wird hier wahrscheinlich noch einen Kritikpunkt finden. Sardev ist zwar relativ sympathisch, bei Zarg-Nolesa bin ich immer noch geteilter Meinung. Sie ist zwar einerseits cool und unnahbar, andererseits hat sie aber auch nur ihren eigenen Vorteil im Sinn. Und die restlichen Charaktere wollte ich ab irgendeinem Punkt einfach nur noch an die Wand klatschen, weil sie so unglaublich anstrengend waren mit ihrer verqueren Weltansicht.
Oh, übrigens - an die Namen gewöhnt man sich mit der Zeit ;)
Sehr gelungen fand ich auch Sardevs Beziehung zu dem Wolfsgeist, mit dem er immer wieder um die Vormacht in seinem Körper kämpft. Hier hat der Autor auch mit einem wundervoll epischen Epilog geschrieben. er rundet die Geschichte toll ab.
Das einzige, was mir noch gefehlt hat, war eine Karte zur besseren Übersicht über das Land, das Gebirge und die ganzen Städte und Provinzen.
Fazit: Ab dem Ausbruch der Magie konnte ich das Buch nur noch mit Mühe aus der Hand legen, davor jedoch hätte ich mich gefreut, wenn der Autor schneller zum Punkt käme und schneller die Spannung aufbaut. Aber ich werde Klaus N. Frick trotzdem weiter verfolgen und auf weitere Fantasyromane warten. :)