Ein tolles Debüt - realistisch, spannend, sprachlich brilliant
Hendrik Willen, kurz Pommes, ist Dorfpolizist in einer kleinen Gemeinde. Er lebt im Haus seiner Mutter und führt ein relativ beschauliches Leben, bis er zu einem Autounfall gerufen wird. Es handelt sich ...
Hendrik Willen, kurz Pommes, ist Dorfpolizist in einer kleinen Gemeinde. Er lebt im Haus seiner Mutter und führt ein relativ beschauliches Leben, bis er zu einem Autounfall gerufen wird. Es handelt sich um das Auto eines Minister, indem sich zwei verkohlte Leichen finden. Der Minister befand sich nicht im Auto, aber eine Frau von zweifelhaftem Ruf. Eine heikle Angelegenheit, die natürlich nicht an die große Glocke gehängt werden soll. Da die Tote eine gute Freundin von Dörte, Pommes ältester und bester Freundin war, bittet diese ihn, Nachforschungen anzustellen. Sie kann und will nicht an einen Unfall glauben. Das bringt Willen in eine schwierige Situation. Mit einem unguten Gefühl im Bauch opfert er seinen Urlaub und nimmt mit einem befreundeten Privatdetektiv verdeckte Ermittlungen in Hannover auf. Jetzt wird es richtig brenzlig und irre spannend ...
Andreas Kaminski lässt in seinem Debütkrimi zwei Welten aufeinanderprallen. Das überschaubare, ehrliche und provinzielle Leben eines Dorfpolzisten auf dem Land und die skrupellose, machtgeile und über Leichen gehende Welt der Politik.
Pommes und Dörte habe ich mit ihrer Ehrlichkeit, aber auch ihrem Mut gleich ganz fest ins Herz geschlossen. Ungekünstelt und absolut glaubwürdig hat der Autor seine Figuren zum Leben erweckt. Sehr authentisch, wenn auch leicht überspitzt (das hoffe ich jedenfalls), zeichnet Kriminalinski zudem die Welt der Politik. Und das macht er richtig gut, in einer meisterhaften Sprache, durchsetzt mit Dialekt, mit viel Humor und Verstand. Ich mochte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Ein durchweg unterhaltsames und kluges Debüt. Ich freue mich auf weitere fesselnde Romane mit unserem Hendrik "Pommes" Willen.