Weihnachtsglück in Romanform: Ein verschneites B&B in den Rocky Mountains, ein kleines Kätzchen mit Flausen im Kopf und ein Fotograf, der sich in den Duft einer Frau verliebt
Eins ist für das Kätzchen Schneeflocke ganz klar: Die junge Köchin Emily, deren Haar so wunderbar nach Zucker-Cookies riecht, passt perfekt zu Lukas, den für Weihnachten angereisten Neffen der B&B-Besitzerin Miss Tilly. Emily aber denkt nur daran, die Hotelgäste kulinarisch zu begeistern und den steten Verfall des Hauses zu vertuschen; Lukas plant den Verkauf der Immobilie an einen Investor, um seiner Tante den wohlverdienten Ruhestand zu ermöglichen. Als Schneeflocke davon Wind bekommt, scheinen alle Wünsche für kuschelige Zeiten vor dem Kamin zu zerplatzen. Jetzt muss die kleine Katze dem Weihnachtsglück ein bisschen nachhelfen.
Das kleine Kätzchen Schneeflocke hat seinen Namen zu recht, weiß wie Schnee und sehr vorwitzig. Sie wurde von der jungen Köchin Emily gerettet, die so wunderbar nach Zucker-Cookies duftet und die in dem ...
Das kleine Kätzchen Schneeflocke hat seinen Namen zu recht, weiß wie Schnee und sehr vorwitzig. Sie wurde von der jungen Köchin Emily gerettet, die so wunderbar nach Zucker-Cookies duftet und die in dem Bed and Breakfast Hotel von Miss Tilly arbeitet. Sie hat den Traum eine eigene Bäckerei zu eröffnen, doch dazu gibt es noch einige Hürden zu überwinden. In der Weihnachtszeit hat Emily alle Hände voll zu tun, denn sie verköstigt als Köchin nicht nur die Gäste von Miss Tillys Pension, sondern liefert auch noch ihr köstliches Weihnachtsgebäck an alle möglichen Geschäfte im Ort aus um sich bekannt zu machen.
Nun hat sich Miss Tilly Neffe Lucas über die Feiertage angesagt und Miss Tilly ist außer sich vor Freude und Emily kocht fast über, hat sich doch dieser treulose Neffe über die Jahre nicht blicken lassen bei seiner Tante und sie allein gelassen mit dem immer maroder werdenden Haus und den dazugehörigen Finanzen. Doch wie soll es anders sein, Lucas ist ein sehr bekannter und begabter Fotograf, der nicht nur gut aussieht, sondern auch noch über einen beträchtlichen Charme verfügt, dem sich Emily trotz festen Willens nicht so ganz entziehen kann. Schneeflocke findet dass die Beiden vortrefflich zusammenpassen würden und versucht sowas wie eine kleine weiße Amorkatze zu sein, was zu einigen witzigen Verwechslungen führt.
Dann ist da natürlich noch die Sache mit dem alten, jedoch ungeheuer charmanten Hotels und den Finanzen. Lukas hat den genialen Plan entwickelt, das Hotel zu verkaufen an einen großen Investor um seiner Tante den wohlverdienten Ruhestand zu ermöglichen. Das wäre natürlich das Aus für kuschelige Kaminstunden mit Miss Tilly, Emily und Schneeflocke und für die sich zart anbahnende Liebesgeschichte von Emily und Lukas ist diese Aktion vor Weihnachten auch nicht gerade förderlich. Weihnachtsglück sieht nach Schneeflockes Meinung anders aus und die kleine Katze schmiedet einen Plan.....
Kristen McKanagh ist ein ganz wunderbarer Weihnachtswohlfühlroman gelungen, der von Schreibstil, Art der Geschichte und der Handlung genau meinen Geschmack getroffen hat. Einfach wunderbar für die Weihnachtsvorfreude!
Inhalt
Katze Schneeflocke lebt in einer Pension zusammen mit ihrer Besitzerin Miss Tilly und der Köchin Emily. Über Weihnachten kommt Miss Tillys Neffe Lukas zu Besuch und Schneeflocke merkt sofort, dass ...
Inhalt
Katze Schneeflocke lebt in einer Pension zusammen mit ihrer Besitzerin Miss Tilly und der Köchin Emily. Über Weihnachten kommt Miss Tillys Neffe Lukas zu Besuch und Schneeflocke merkt sofort, dass er mit Emily perfekt zusammen passen würde. Daher macht es sich Schneeflocke zur Aufgabe, die Beiden zu verkuppeln. Als Lukas dort ankommt fällt er jedoch aus allen Wolken, als er sieht, wie sehr das Haus schon am verfallen ist und Miss Tilly ihm all das verschwiegen hat. Er muss feststellen, dass sie auch nicht mehr die Jüngste ist und plant kurzerhand das Haus auf Vordermann zu bringen, um es anschließend verkaufen zu können...
Meine Meinung
Der Roman hat mir wirklich gut gefallen und eignet sich perfekt für die Weihnachtszeit und für Katzenliebhaber.
Die Handlung spielt rund um Weihnachten, weshalb die Weihnachtsstimmung schon vorprogrammiert war. Nach einem ruhigen und seichten Einstieg wurden spannende Elemente eingeworfen, die die Neugier auf den Fortgang der Handlung geweckt haben und vor allem auch neugierig auf den Ausgang der Geschichte gemacht haben. Als Leserin wusste ich zwar über die einzelnen Absichten der Protagonisten Bescheid, da die Geschichte abwechselnd aus Sicht von Lukas, Emily und Schneeflocke geschrieben war, aber die Protagonisten kannten diese untereinander nicht, weshalb es genauso spannend war, auf die Auflösung und die Offenlegung der Geheimnisse hinzufiebern. Dies schwebte so ein bisschen über allem, weshalb sich die Handlung gefühlsmäßig auch dahingehend zuspitzte.
Dennoch muss ich aber auch leider sagen, dass mir die Handlung ein bisschen zu lasch war. Sie war zwar witzig, wegen der kleinen Katze und auch spannend wegen der Geheimnisse, aber alles in allem auch ein bisschen zu träge, obwohl schon viel passierte. Ich kann auch gar nicht richtig benennen, wieso dieses Gefühl aufkam, aber so ein bisschen mangelte es einfach an Tempo. Vielleicht lag es auch daran, dass man selbst als Leser bereits über alles informiert war und die Geschichte auch ein stückweit vorhersehbar war. Es war im Großen und Ganzen einfach auch nicht überraschend.
Die Hauptprotagonisten Emily, Lukas und Miss Tilly fand ich einfach nur toll und richtig liebenswert. Bei Lukas wusste ich häufig nicht so genau, warum er so gehandelt hat, wie er es getan hat und vor allem, wie er es dann letztlich gemeint hat. Nach und nach hat man seine Motive dann erfahren, aber das hätte auch ruhig früher kommen können, da es so nur einen falschen Eindruck von ihm erweckt hat. Bei Emily war es zum Teil ähnlich, nur, dass sie sich schnell ein Urteil gebildet und daher häufig abwehrend rüber kam und erst danach angefangen hat, alles zu hinterfragen. Obwohl mich das alles beim Lesen und in der Geschichte häufig verrückt gemacht hat, fand ich es aber auch einfach nur authentisch. Sie sind Beide halt nicht perfekt, sondern wie aus dem Leben gegriffen und das hat mir auch wieder gut gefallen.
Doch am tollsten von allen war natürlich Schneeflocke, die es faustdick hinter den Ohren hatte und sich in mein Herz gemogelt hat.
Der Schreibstil war einfach und flüssig gehalten, sodass sich das Buch auch flüssig lesen ließ. Die Stimmung war natürlich sehr weihnachtlich, wobei für mich persönlich da noch ein bisschen mehr Weihnachtsstimmung Eingang hätte finden können, aber auch ruhig und trotzdem spannend. Die Mischung hat hier gestimmt und mir gut gefallen. Auch die Darstellung der Pension und der ganzen Leckereien von Emily waren großartig und haben mich richtig gut in die Geschichte hineinversetzen können. Die Gefühle und Emotionen wurden greifbar gemacht, hätten für mich aber auch noch ein bisschen präsenter sein können.
Sehr präsent hingegen war der Humor in der Geschichte, der für eine tolle weihnachtliche Leichtigkeit gesorgt hat.
Insgesamt ein wirklich toller, weihnachtlicher Roman, der mich mitgerissen hat, bei dem mir aber irgendwie noch was gefehlt hat.
Wenn zwei meiner liebsten Romanfeatures aufeinandertreffen – tierische Protagonisten und Weihnachten –, gibt es für mich kein Halten mehr. Folglich freute ich mich riesig, die bezaubernde Feel-Good-Story ...
Wenn zwei meiner liebsten Romanfeatures aufeinandertreffen – tierische Protagonisten und Weihnachten –, gibt es für mich kein Halten mehr. Folglich freute ich mich riesig, die bezaubernde Feel-Good-Story "Schneeflocke und das große Weihnachtsglück" (FISCHER Taschenbuch, Sept. 2021) aus der Feder von Kristen McKanagh lesen zu dürfen, die zudem in einem meiner Lieblingsorte spielt, Estes Park in Colorado.
Bereits das in winterlichem Blau gehaltene, mit Glitzerpartikeln verzierte Cover versetzte mich in die richtige Lesestimmung und begeistert registrierte ich direkt zu Beginn der Lektüre, dass jenes im Buchtitel erwähnte Kätzchen nicht lediglich zum niedlichen Plüschknäuel degradiert wurde, das hier und da am Rande in Erscheinung treten darf, sondern aktiv in die Geschichte eingebunden worden ist. Tatsächlich ist die kleine Fellnase mit den blauen Augen das zentrale Element der Geschichte und bereichert den Roman nicht nur mit ulkigen Episoden, sondern treibt auch die Story entscheidend voran in ihrer Entwicklung. Von diesen Erlebnissen lesen wir regelmäßig in der Ich-Perspektive Schneeflöckchens (im Präsens); die Sichtweisen der beiden menschlichen Hauptfiguren, Köchin Emily und Fotograf Lukas, sind in der 3. Person (im Präteritum) geschrieben. Natürlich ahnt man von Anfang an, wie die Geschichte um ein in die Jahre gekommenes B&B und die zunächst frostige Bekanntschaft zweier Personen enden wird, aber gerade bei Wohlfühlromanen mit Happy-End-Garantie ist schließlich der Weg das Ziel.
Mit Emily wurde ich leider überhaupt nicht warm. Sie wirkte auf mich in ihrer Art oft von oben herab und war mir schlichtweg unsympathisch. Ich kann verstehen, dass sie sich der B&B-Besitzerin Tilly sehr verbunden fühlt, da diese für sie so viel mehr als nur ihre Chefin ist, nämlich Vertraute, gute Freundin und eine Art Oma-Ersatz. Mit ihrer eigenen Familie steht Emily aktuell eher auf Kriegsfuß. Ihr Wunsch, sich mit einer eigenen Bäckerei selbstständig zu machen, ist in den Augen ihrer Eltern ein zu riskantes Unterfangen, zumal Emily in der Vergangenheit bereits damit auf die Nase gefallen war, weil sie den falschen Menschen vertraut hatte. Tilly hingegen ermutigt sie, ihren Traum nicht aufzugeben. Kurz vor Weihnachten taucht Tillys Neffe Lukas auf, ein erfolgreicher Fotograf, den Emily bisher nur vom Hörensagen kennt und der sich – ihrer Meinung nach – viel zu wenig um Tilly kümmert. "»Wie schwer kann es sein, sich ein paar Tage für die Frau freizunehmen, die einen großgezogen hat?«", fragt sie sich, und in diesem Punkt stimme ich ihr zu. Allerdings ist Emily generell etwas vorschnell mit ihrem Urteil. Ahnt Lukas überhaupt, wie ernst es um Tillys Gesundheit und das renovierungsbedürftige B&B steht? Während Lukas' Gedanken auf mich durchaus nachvollziehbar wirkten (und ich seine Engelsgeduld und Höflichkeit gegenüber Emily bewunderte), konnte ich über die weibliche Hauptfigur nur den Kopf schütteln. Kaum dass sie Lukas zum ersten Mal trifft, begegnet sie ihm übertrieben kühl, ist beleidigt, dass er lieber das Kätzchen fotografieren möchte als sie und bildet sich sehr viel auf ihre eigene Unterstützung von Miss Tilly ein. "Schließlich war sie diejenige, die mit Tilly alles durchrechnete, die die lecken Wasserhähne reparierte und im Frühjahr und Sommer das riesige Grundstück mähte. Emily war diejenige, die sich um alles kümmerte. […] Und wo war er? Reiste durch die Gegend und ließ es sich gut gehen." Ja, es ist nett, dass sie Tilly mit allem hilft, aber erstens zwingt sie niemand dazu und zweitens hat Emily kein Recht, sich in Familienangelegenheiten einzumischen (vor allem, da sie selbst ganz allergisch darauf reagiert). Der arme Lukas muss wie auf Eierschalen um sie herumlaufen. Erst macht sie ihm heftige Vorwürfe, anschließend ist sie genervt von seiner Hilfsbereitschaft. "Wie oft sollte er ihr […] noch versichern und sich dafür entschuldigen, dass seine Tante von ihm unbemerkt derart in finanzielle Schwierigkeiten geraten und das Haus so verfallen war?"
Ich komme nicht gut klar mit Sarkasmus und Emily war mir mit ihrer feindseligen Gereiztheit einfach zu oft zu pampig, bissig und anstrengend. Die Art, mit der ihre Gesten beschrieben worden sind, sei es ein "hämisches Grinsen", ein "verschlagenes" Lächeln, ein schnaubendes Lachen, ein gehobenes Kinn oder ihre mal gespitzten, mal zusammengekniffenen Lippen, hat diesen Eindruck von ihr nur verstärkt.
Zum Glück haben mich die putzigen Passagen aus der Sicht von Schneeflocke immer wieder erheitert und die Story gut aufgelockert. Das Kätzchen hat sich fest vorgenommen, ihren Lieblingsmenschen zum Glück zu verhelfen. "Zwei Menschen, die ich mag, sollten sich auch gegenseitig mögen, finde ich. Vielleicht muss ich ihnen ein bisschen auf die Sprünge helfen, damit sie es selbst merken."
Schade fand ich, dass es von Estes Park kaum atmosphärische Beschreibungen gab, wo der idyllische kleine Ort und die wunderschöne umliegende Natur doch wie geschaffen dafür sind, als Backgroundkulisse eines solchen Romans zu diesen.
Fazit: Eine angenehme, eher ruhige weihnachtliche Romanze, deren Highlight ganz klar die Szenen des süßen Kätzchens sind. Ideal für Katzenliebhaber und Fans von gemütlich-leichter Lektüre.