KateundTully
Ich habe schon länger kein Buch mehr gelesen, das mich so sehr berühren konnte. Mein erstes Buch von Kristin Hannah erzählt die Geschichte von zwei Freundinnen, die im frühen Teenageralter zueinander gefunden ...
Ich habe schon länger kein Buch mehr gelesen, das mich so sehr berühren konnte. Mein erstes Buch von Kristin Hannah erzählt die Geschichte von zwei Freundinnen, die im frühen Teenageralter zueinander gefunden haben und es seither nur im Doppelpack gibt. So eng war ihre Freundschaft, dass man sogar ihre Namen immer in einem Zug gesagt hat: KateundTully.
Beide Freundinnen haben mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen, aber gemeinsam geben sie sich gegenseitig Halt und Kraft und sind füreinander da, wenn es drauf ankommt.
»Wir sind für immer beste Freundinnen. Einverstanden?«
»Du meinst, du wirst immer für mich da sein?«
»Immer«, bestätigte Kate. »Was auch kommen mag.«
(S. 73)
Vor allem Tullys schwierig traurige Kindheit und das daraus hervorgehende Verhalten als Erwachsene hat uns in der Leserunde, in der ich das Buch gelesen habe, viel Stoff zum Nachdenken, Plaudern und Diskutieren gegeben. Obwohl Tully bei manchen scheinbar sehr egoistisch und unnahbar rübergekommen ist, war sie für mich eher eine Frau, für die ich Mitleid aufgebracht habe - einfach, weil ich mich sehr gut in sie hineinversetzen konnte.
Kate hingegen kam mir oftmals wie das genaue Gegenteil von Tully vor, aber vielleicht war das ja auch genau das, was die beiden zu einem so guten Zweiergespann werden hat lassen? Diese perfekte gegenseitige Ergänzung: das waren Tully und Kate - und das hat diese Geschichte so lesenswert gemacht.
»Was würde ich nur ohne dich machen, Katie?«, sagte Tully und lehnte sich an sie.
»Darüber wirst du dir nie Gedanken machen müssen.«
(S. 344)
Man begleitet Kate und Tully hier als Leser also von deren frühen Jugendjahren an, bis weiter ins Erwachsenenalter hinein, wo eine der beiden dann schon ihre eigene Familie hat. Währenddessen leidet und freut und hofft und bangt man ganz gespannt mit den beiden mit. Als Leser fühlt man sich Kate und Tully so verbunden, denn die Autorin schreibt wirklich eindringlich und sehr nahegehend. Ich habe jede Seite, bis zum Schluss, genossen. Und am Ende geweint, wie eine, die schon ewig nicht mehr geweint hat.
»Ich glaube, es war Mutter Teresa, die gesagt hat, Einsamkeit sei die schlimmste Form von Armut.«
(S. 413)
Zu diesem Buch gibt es auch einen Folgeroman (Wie ein Stern in der Nacht). Wer den auch lesen mag, sollte, gerade wenn man Immer für dich da noch nicht gelesen hat, davon nicht vorher schon die Buchbeschreibung lesen, denn: die Spoiler sind verheerend!
Für mich war dieses Buch ein Highlight auf ganzer Linie, ich habe nämlich absolut nichts zu bekriteln. Ganz im Gegenteil: ich war von der durchdachten Story mit all seinen Begebenheiten der Vergangenheit und ihren authentischen Auswirkungen in der Zukunft und diesen großen Themen wie Freundschaft und Liebe, wirklich begeistert. Also in meinen Augen ein absolutes Weiterempfehlungs-Buch!