Eine Wohlfühlgeschichte, die zum Lächeln einlädt. Schön!
Worum geht es?
Juli hat genug von ihrem Versicherungsjob und wandert kurzerhand zu ihrem besten Freund Malte nach La Palma aus. Sie möchte herausfinden, wer sie ist und wo und wie sie ihr Glück finden ...
Worum geht es?
Juli hat genug von ihrem Versicherungsjob und wandert kurzerhand zu ihrem besten Freund Malte nach La Palma aus. Sie möchte herausfinden, wer sie ist und wo und wie sie ihr Glück finden kann, denn in ihrem alten Job fühlt sie sich schon lange nicht mehr wohl. Also jobbt sie als Sandwichverkäuferin und Hundesitterin auf La Palma und lernt liebenswerte Menschen und Hunde kennen, bis das Schicksal schließlich zuschlägt und sie Maltes Freund Quinn trifft. Liebe passt gerade gar nicht in ihren Plan, aber es lässt sich auch nicht leugnen, dass sich seine Nähe verdächtig nach Glück anfühlt ...
Meine Meinung
Ich brauchte bei diesem Buch mehrere Anläufe, bevor ich mich richtig darauf einlassen konnte. Das erste Kapitel konnte mich noch nicht wirklich in seinen Bann ziehen, weshalb ich das Lesen immer wieder aufgeschoben habe. Aber dann gab ich mir einen Ruck und las Kapitel 2. Und 3. Und 4. Bis ich auch schon beim Ende angelangt war. Oh man. Hätte ich dem Buch nicht nochmal eine Chance gegeben, dann hätte ich eine wirklich schöne Wohlfühlgeschichte verpasst.
Der Schreibstil der Autorin liest sich sehr angenehm, ist leicht und humorvoll und die Atmosphäre des Buches ist überwiegend locker, obwohl auch ein paar bedrückende Töne angeschlagen werden, um den Charakteren etwas Tiefe zu verleihen.
Eben jene Charaktere sind aufgrund dessen auch besonders authentisch. Juli und Quinn haben jeweils eine Vorgeschichte, die sie geprägt hat und die ihr Verhalten echt und nachvollziehbar macht. Besonders Juli hat es mir mit ihrem Humor und ihrer einfühlsamen Art angetan. Wenn man nicht gerade ein Mensch ist, der vom ersten Moment an ohne jeden Zweifel wusste, welche Richtung er in seinem Leben einschlagen möchte, dann kann man sich auch in ihr wiederfinden. Sie entdeckt sich erst noch, findet heraus, was ihr liegt, wofür sie brennt und was ihr wichtig ist. Und auf diesem Weg begegnet sie faszinierenden und wunderbaren Menschen und Tieren, wobei es mir (neben Juli und Quinn) vor allem Mensch Malte und Hund Calida angetan haben.
Julis einfühlsamer Umgang mit den Menschen und Tieren in ihrem Umfeld und ihre Art (für sich und andere), Probleme zu lösen, hat mir total imponiert. Sie geht mit Verstand, Humor und viel Einfühlungsvermögen durchs Leben und sucht trotz Zweifel und fehlender Unterstützung von ihrer Familie ihr Glück, das sie in ihrem Versicherungsjob nicht finden konnte. Ich fand sie einfach unglaublich sympathisch und habe die Geschichte sehr gerne aus ihrer Sicht gelesen.
Quinn ist in seiner Geheimniskrämerei und seinem manchmal kühl-distanzierten Auftreten glaubwürdig. Es wirkt nicht so, als hätte sich die Autorin diese Charakterzüge geschnappt, um einen spannenden Bad-Boy-Gegenpart zu kreieren, an dem sich die Protagonistin die Zähne ausbeißen kann. Als Bad Boy kann er trotz seiner gelegentlichen Unnahbarkeit auch nicht wirklich bezeichnet werden: Er ist ein verschlossener Mann mit einem großen Herzen und einem stark ausgeprägten Kümmer-Gen, der mit seinem Vertrauen eben sparsam umgeht. Sein Verhalten, so widersprüchlich es manchmal auch ist, ist in Hinblick auf seine Vorgeschichte schlichtweg nachvollziehbar. Er ist ein Mensch mit Facetten und keine künstliche Figur, die nur dazu erschaffen wurde, um möglichst viel Drama heraufzubeschwören.
Insofern kann man sich auf eine lebensnahe Geschichte freuen, die ohne unnötiges Drama daherkommt und auf das typische Liebesroman-Schema (Paar kommt zusammen, großer Knall, Paar trennt sich, kommt wieder zusammen, Happy End) verzichtet. Die Handlung kommt problemlos ohne diese Dinge aus und bleibt bis zum Ende fesselnd und interessant, da die Figuren zwar ihre Geheimnisse haben, letztendlich aber sehr erwachsen und erfrischend realistisch mit diesen umgehen. Diese Geschichte könnte sich genau so in der Realität zutragen und bringt den Leser am Ende unweigerlich zum Lächeln. Es ist trotz ernster Töne einfach eine Wohlfühlgeschichte.
Fazit
Ich bin angenehm überrascht von »Glück ist meine Lieblingsfarbe«, denn es ist der perfekte Liebesroman, um sich auf die Couch oder ins Bett zu kuscheln und zu entspannen. Wer eine lebensnahe Geschichte voller liebenswerter Menschen und Tiere lesen möchte, die auf das übliche Drama verzichtet, (wie die Protagonistin) hohen Unterhaltungswert besitzt und zum Lächeln einlädt, der ist hier goldrichtig. »Glück ist meine Lieblingsfarbe« macht einfach glücklich. Ich vergebe 4 Sterne.