Cover-Bild Fay
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 656
  • Ersterscheinung: 09.05.2017
  • ISBN: 9783453270961
Larry Brown

Fay

Roman
Thomas Gunkel (Übersetzer)

Der Roman erzählt die Geschichte der 17-jährigen Fay, einer bildhübschen jungen Frau, die von zu Hause, von ihrem gewalttätigen Vater, wegläuft. Mit nichts als einer Packung Zigaretten und zwei Dollar in der Handtasche verlässt sie ihre Hütte im Wald und macht sich auf den Weg Richtung Küste, auf der Suche nach einem bessere Leben. Auf diesem Weg erlebt sie allerhand Bedrohliches, Gewalttätiges, aber auch Liebe und Hoffnung.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2018

Liegt schwer im Magen

0

Der Roman erzählt die Geschichte der 17-jährigen Fay, einer bildhübschen jungen Frau, die von zu Hause, von ihrem gewalttätigen Vater, wegläuft. Mit nichts als einer Packung Zigaretten und zwei Dollar ...

Der Roman erzählt die Geschichte der 17-jährigen Fay, einer bildhübschen jungen Frau, die von zu Hause, von ihrem gewalttätigen Vater, wegläuft. Mit nichts als einer Packung Zigaretten und zwei Dollar in der Handtasche verlässt sie ihre Hütte im Wald und macht sich auf den Weg Richtung Küste, auf der Suche nach einem bessere Leben. Auf diesem Weg erlebt sie allerhand Bedrohliches, Gewalttätiges, aber auch Liebe und Hoffnung. (Quelle: Randomhouse)

»Larry Browns "Fay" ist ein romangewordener Countrysong - und eine große Entdeckung.«
Marcus Müntefering, Spiegel Online (18.05.2017)

Das Buch wurde mir vom Bloggerportal zur Verfügung gestellt. Ich danke dem Heyne Hardcore-Verlag und der Verlagsgruppe Randomhouse für die Zusendung! Dies hat meine Meinung in keinster Weise beeinflusst!

Gesehen habe ich das Buch schon sehr oft. Bei Instagram, bei Youtube, auf vielen anderen Blogs und ich war so unendlich glücklich, als ich das Buch in den Händen hielt. Die Aufmachung des Buchs ist wirklich wundervoll - das Cover ist toll und passt sehr gut zum Inhalt. Im Klappendeckel sind noch einige Meinungen über Larry Brown abgedruckt, was sehr schön aussieht.

"Woraus bestanden Menschen, und wie kamen sie zusammen, um das zu sein, was sie waren? Was war dafür verantwortlich, dass man gut oder böse war? Warum starben gute Menschen, während böse am Leben waren?"


Die Figuren
Da ich hier nicht zu viel verraten möchte, berichte ich euch wirklich nur über Fay. Der Hauptprotagonistin des Romans.
Fay ist ein unwahrscheinlich starker Charakter. Aufgewachsen in sehr ärmlichen Verhältnissen, irgendwo im Wald, brach sie früh die Schule ab, um arbeiten zu können. Dadurch kennt sie viele verschiedene Dinge aus dem alltäglichen Leben gar nicht - ist ungebildet und naiv. Ihr Vater ist nicht nur Alkoholabhängig, sondern auch extrem gewalttätig. Da Fay das irgendwann nicht mehr aushält, haut sie ab. Und genau da setzt die Geschichte auch ein.
Sie vollzieht während der gesamten Handlung eine wahnsinnig starke Entwicklung. Ich wollte sie in den Arm nehmen, an anderer Stelle schütteln und dann einfach nur für sie da sein. Genau diese Art Protagonistin verdient dieser Roman.


Meine Meinung
Geschrieben ist dieser Südstaatenroman in der Erzählperspektive.Wir laufen mit Fay durch die Orte, die sie durchkreuzt und bangen mit ihr zusammen bei jeder Person, die sie trifft. Schnell wird einem klar, ob man es böse oder gut mit ihr meint und in so mancher Situation möchte man Fay dann unbedingt helfen. Dieser Roman trägt eine ganz gehörige Portion Hoffnungslosigkeit mit sich. Man steckt in diesen Seiten fest und kann sich kaum entziehen. Atmospärisch ist das Buch so dicht - die Träume der Protagonistin hat man immer im Hinterkopf.

Larry Brown umschreibt und beschreibt wirklich extrem viel. Da musste ich mich erstmal dran gewöhnen. Aber einmal drin, ist es wie ein Sog. Sehr außergewöhnlich, rau, eindrucksvoll und real berichtet er über den langen Weg von Fay. Durch diesen Stil war man ziemlich nah am Geschehen und konnte den Staub der wegfahrenden Autos vom Straßenrand beinahe schmecken.


Fazit
Solch eine Geschichte habe ich noch nie gelesen. Sie hat mich aufgewühlt, verstört, berührt, verängstigt, sauer gemacht und absolut sprachlos zurückgelassen. Und auch, wenn ich mich erst auf den Schreibstil von Larry Brown einlassen musste, kam ich danach nur schwer wieder weg. Normalerweise brauche ich nicht lange, um nach Beenden eines Buches wieder ein Neues zu beginnen. Aber hier musste ich wirklich etwas warten. Eine absolute und glasklare Lese-Empfehlung.


Fay von Larry Brown - Heyne Hardcore - 656 Seiten - ISBN: 978-3-453-27096-1 - gebundes Buch m. Schutzumschlag - 24,00 Euro


Veröffentlicht am 31.01.2019

Rauer Alltag

0

Erster Satz

Sie kam aus den Hügeln hinunter, die sich in der Abenddämmerung Schwarz färbten, und wenn ihre Füße auf dem staubigen Weg gegen einen Schotterstein stießen, zuckte sie jedes Mal zusammen.

Meinung

Ohne ...

Erster Satz

Sie kam aus den Hügeln hinunter, die sich in der Abenddämmerung Schwarz färbten, und wenn ihre Füße auf dem staubigen Weg gegen einen Schotterstein stießen, zuckte sie jedes Mal zusammen.

Meinung

Ohne ein richtiges Ziel vor Augen, macht sich die siebzehnjährige Fay auf den Weg. Raus aus der provisorischen Hütte, fernab jeglicher Zivilisation, und rein in ein unbekanntes Leben, voller Fremden, Vertrauten und Fehlern.

Passend zur ländlichen, rauen Umgebung sind auch der Schreibstil und die zahlreichen Charaktere, die Fay auf ihrer Reise begegnet. Es ist sehr vulgär und direkt geschrieben, somit nicht unbedingt für jedermann. Ein personaler Erzähler folgt Fay und zeigt dem Leser zu unterschiedlichen Zeiten, die wichtigsten Punkte aus ihrem Alltag. Oftmals erhält man auch einen Blick auf andere Charaktere, dabei erhalten auch Nebencharaktere etwas Aufmerksamkeit. Trotz des „Alltäglichem“, welches viel Raum einnimmt, ist die Geschichte nicht langweilig oder zäh, der Autor schafft es mit seiner klaren und deutlichen Art, den Leser bei Laune zu halten.
Zum Schluss nahm die Geschichte allerdings ein zu hohes Tempo an, was etwas schade war.

Charaktere

Fay ist naiv und unwissend, weil sie die Dinge nie gezeigt oder erklärt bekommen hat. Sie versucht hinter die Fassade zu schauen und reimt sich selbst einiges zusammen. Dabei ist sie sehr überzeugend - man möchte sie schütteln, sie in den Arm nehmen und ihr ein besseres Leben verschaffen. Nicht nur auf den Leser hat sie diese Wirkung, sondern auch auf die Menschen, denen sie begegnet.

Fazit

Ohne großes Ziel oder einen schweren Kampf auf dem Weg, hat der Autor hier ein wunderbares und mitreißendes Werk erschaffen, bei dem nur das Leben an sich, eine Rolle spielt. 4 Sterne

Veröffentlicht am 17.12.2017

spannend, realistisch und emotional

0

Heute kann ich euch mal wieder, oder eher gesagt, endlich mal wieder ein Buch vorstellen, welches mich nicht nur innerlich sehr tief berührt und bewegt hat, sondern das mich von seiner philosophischen ...

Heute kann ich euch mal wieder, oder eher gesagt, endlich mal wieder ein Buch vorstellen, welches mich nicht nur innerlich sehr tief berührt und bewegt hat, sondern das mich von seiner philosophischen Art auch stark beeindrucken konnte. Es ist ein Schein-Buch, von dem man niemals das erwartet hätte was es im Endeffekt war.

Wir lesen hier von einer tragischen Geschichte, die so ähnlich leider viel zu häufig in der Realität vorkommt. Genau das war es auch, was mich von Anfang an so beeindrucken konnte; dass es jeden von uns hätte treffen können. Denn laut dem Klappentext und natürlich dem Verlag in dem es erschienen ist (Heyne Hardcore), denkt man es geht "Hardcore" im Sinne von Gewalt und Verbrechen zu.
Natürlich kommt das auch vor, keine Frage. Jedoch ist der Fokus eher auf den psychischen"Hardcore" gelegt, was einem als Leser sehr oft sehr emotional zusetzt.
Also wer hier eher eine krasse splatter Geschichte erwartet, sollte es nicht unbedingt lesen, denn dieses Buch legt sehr viel Wert auf Tiefgang und philosophische Aspekte.

Die 17-jährige Fay, der wir hier in der Geschichte folgen, berührt einen von Anfang an. Gerade wenn man vom Alter her nicht weit auseinander liegt und dann liest was sie alles erlebt hat, lässt es einem eiskalt den Rücken runter laufen. Was Fay erlebt müsst ihr natürlich selbst lesen, jedoch warne ich hiermit jeden vor, der schon mal Gewalt in jeglicher Form erleben musste, denn das kommt hier, wie schon erwähnt auch vor. Wir lesen viel über das Nachtleben auf den Straßen und in diversen Klubs, da es natürlich für Fay nicht unumgänglich ist so was mitzubekommen, wenn man auf der Straße lebt.

Die Charaktere, und damit mein ich wirklich alle, selbst die, die nur einen "Seiten-Auftritt" in der Geschichte haben kann man sich so real/bildlich vor Augen führen. Man spürt ihren Charakter und ihre Art. Man kann nachvollziehen wie sie sich fühlen und handeln. Man liebt sie und man hasst sie. Larry Brown weiß mit Worten umzugehen, er weiß wie man Situationen emotional und realistisch überbringt. Er weiß, wie man Charaktere einprägsam und bedeutend macht.
Larry Brown weiß was das Wort "Tiefgang" bedeutet und hat es komplett neu erfunden.

Ich habe nur eine kleine Sache an diesem Buch auszusetzen und das sind die viel zu häufig und viel zu detailliert beschriebenen Alkohol und Drogenexzesse. Am Anfang hat das ganze eine gewisse Atmosphäre hervorgerufen, nach der gefühlt 50ten Beschreibung hat es dann schon ein klein wenig an den Nerven gezehrt.

Mein Fazit lautet aber auf jeden Fall: Jeder der kann sollte/muss dieses Buch lesen. Es ist ein Meisterwerk der Unterhaltung, der Spannung und des emotionalen Tiefgangs!

Veröffentlicht am 10.08.2017

Interessante Geschichte mit komplexen Figuren

0

Nachdem ich bereits einige Bewertungen zu "Fay" gelesen und gemerkt habe, dass die Meinungen sehr weit auseinandergehen, wurde ich neugierig und wollte dem Buch unbedingt eine Chance geben. Letztendlich ...

Nachdem ich bereits einige Bewertungen zu "Fay" gelesen und gemerkt habe, dass die Meinungen sehr weit auseinandergehen, wurde ich neugierig und wollte dem Buch unbedingt eine Chance geben. Letztendlich gehöre ich zu den Menschen, die das Buch mochten, denn hier erlebt man komplexe Figuren, die man nicht unbedingt ins Herz schließt, ihren Weg aber dennoch gerne mitverfolgt.

Zuerst einmal muss man sagen, dass das Buch trotz seines Alters recht frisch und modern wirkt, denn "Fay" ist bereits erstmals im Jahr 2000 im Original veröffentlicht worden. Dennoch liest sich die Geschichte zum Großteil sehr spannend und angenehm. Man muss zwar zugeben, dass die Geschichte hier und da nicht ohne Längen auskommt, allerdings fand ich die Geschichte insgesamt einfach gut ausgearbeitet. Die Figuren werden bestens beschrieben, man lernt besonders Fay gut kennen und auch die Dialoge wirken oftmals gut ausgearbeitet und nur selten holprig.

Erzählt wird hier die Geschichte von der 17-jährigen Fay, der es in ihrem Zuhause nur noch schlecht geht und kurzerhand beschließt, ihre Familie, insbesondere ihren gewalttätigen Vater, zu verlassen. Mit gerade einmal zwei Dollar und ein paar Zigaretten in der Tasche zieht sie los und erhofft sich ein besseres Leben, in dem Gewalt und Missachtung keine Rolle mehr spielen. Auf ihrem Weg begegnet sie dabei vielen Menschen. Manche wollen ihr helfen, andere wollen sie ausnutzen, doch auch Fay lässt sich nicht alles gefallen und kann trotz ihres Alters gut für sich einstehen.

Dennoch ist Fay nicht zwingend eine Figur, in die man sich schnell hineinversetzen kann. Ich kann zwar verstehen, wieso sie unbedingt weg wollte, allerdings wirkt sie stellenweise noch so unreif und naiv, dass man nur mit dem Kopf schütteln kann. Andererseits wirkt sie jedoch oftmals sehr abgeklärt und selbstbewusst, sodass man sie als deutlich älter einschätzt. Wenn man sich als Leser jedoch bemüht, mehr über das junge Mädchen zu erfahren und sich in sie hineinzuversetzen, wird hier eine interessante und vielseitige Figur erleben, mit der man es jedoch nicht immer leicht hat.

Das Cover wirkt auf der einen Seite sehr idyllisch, gleichzeitig sieht man aber auch, wie einsam es rund um der Farm ist, sodass das Cover auch gut zur Geschichte passt. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat direkt mein Interesse geweckt, sodass ich Fays Geschichte unbedingt lesen wollte.

Kurz gesagt: Obwohl "Fay" sicherlich alles andere als leicht im Umgang ist, erlebt man hier eine spannende und interessante Geschichte mit komplexen Figuren, die nicht nur zum Nachdenken anrege, sondern einen auch das ein oder andere Mal mit dem Kopf schütteln lassen. Mir hat es gefallen und somit kann ich das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 28.05.2017

Blutig, böse und fesselnd – so muss ein Roman sein!

0

„Sag nicht was du tun oder lassen würdest, Schätzchen. Weil du es eines Tages vielleicht musst.“


„WAS?!“ – so sah meine Reaktion bei Beenden des Buchs aus, inklusive Einrollen in Embryonalstellung und ...

„Sag nicht was du tun oder lassen würdest, Schätzchen. Weil du es eines Tages vielleicht musst.“


„WAS?!“ – so sah meine Reaktion bei Beenden des Buchs aus, inklusive Einrollen in Embryonalstellung und leisem Wimmern. Doch spulen wir mal ein wenig zurück. Das bereits 2000 erschienene Werk „Fay“ von Larry Brown hat es zu uns nach Deutschland geschafft. Ich hatte noch nichts vom Autor gelesen, der Name sagte mir auch überhaupt nichts, und das Thema war etwas außerhalb meiner gemütlichen Lese-Komfortzone. Es geht um die 17-jährige Fay, die aus ihrem Leben bei ihrer Familie in einer Hütte im Wald, Arbeit seit Kindertagen und… nun ja, „unkompetenten“ Eltern, ausbrechen will und mit nichts außer zwei Dollar und einer halben Schachtel Kippen lostrampt. Richtung Biloxi, denn sie hat gehört da soll es schön sein.


Doch leider hat die etwas hinterwäldlerische Fay noch nichts von dem Unheil gehört, das außerhalb ihres doch irgendwie geschützten Umfelds seinen Lauf nimmt. Männer meinen es leider nicht immer gut mit einem, vor allem wenn man so hübsch ist wie Fay. Nachdem sie zunächst bei drei Kerlen in einem Trailer landet, gabelt sie auf dem Highway der Polizist Sam auf. Sam lebt etwas abgeschieden mit seiner Frau Amy am See und verbringt seine Freizeit mit Angeln. Die beiden nehmen Fay auf, als wäre sie ihre eigene Tochter. Hier könnte die Geschichte enden, tut sie aber nicht. Dinge laufen schief, ein Mensch stirbt, Fay bekommt Angst und zieht, während Sam arbeiten ist, weiter. Immer weiter Richtung Biloxi. Dort lernt sie die junge Kellnerin und Stripperin Reena kennen, die für Geld auch noch andere Dinge tut, und den Bruder des Stripschuppen-Besitzers, Aaron. Anfangs ist sie noch ziemlich eingeschüchtert von diesem Koloss von Mann, doch nach einer Weile beginnt sie, ihm zu gefallen. Und er ihr.


Währenddessen findet man eine Leiche, Sam sucht verzweifelt nach Fay, die sich in den Armen von Aaron immer noch liebevoll an ihn erinnert. Dinge nehmen ihren Lauf und leider kommt nicht jeder lebend aus dieser Geschichte heraus.


Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog: http://killmonotony.wordpress.com