Cover-Bild Die Glocke im See
(12)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
24,99
inkl. MwSt
  • Verlag: steinbach sprechende bücher
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 24.01.2019
  • ISBN: 9783869743332
Lars Mytting

Die Glocke im See

Beate Rysopp (Sprecher)

Norwegen im Jahr 1880, in einem dunklen und abgeschiedenen Tal: Die junge, wissbegierige Astrid ist anders als die übrigen Mädchen im Dorf. Sie träumt von einem Leben, das aus mehr besteht als Heiraten, Kinderkriegen und am Ende bei der Feldarbeit Sterben. Sehnt sie sich nach einem Leben mit dem jungen Pastor Kai Schweigaard? Oder entscheidet sie sich für das Neue, Unberechenbare?

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2020

Norwegen 1880, eine packende Liebe

0

Klappentext:

Norwegen im Jahr 1880, in einem dunklen und abgeschiedenen Tal: Die junge, wissbegierige Astrid ist anders als die übrigen Mädchen im Dorf. Sie träumt von einem Leben, das aus mehr besteht ...

Klappentext:

Norwegen im Jahr 1880, in einem dunklen und abgeschiedenen Tal: Die junge, wissbegierige Astrid ist anders als die übrigen Mädchen im Dorf. Sie träumt von einem Leben, das aus mehr besteht als Heiraten, Kinderkriegen und am Ende bei der Feldarbeit Sterben. Sehnt sie sich nach einem Leben mit dem jungen Pastor Kai Schweigaard? Oder entscheidet sie sich für das Neue, Unberechenbare?

Meinung:
Das Hörbuch wird sehr gut vorgetragen. Die Sprecherin hat eine sehr angenehme und schöne Stimme. Man kann der Geschichte sehr gut folgen. Es geht um ein kleines abgelegenes, etwas rückständiges Dorf 1880 in Norwegen. Hauptperson ist Astrid. Das Dorf und auch die Charaktere wäre sehr gut erklärt und erzählt und man kann sich auch gut in die Zeit 1880 versetzten, da auch dies sehr schön erzählt wird. Das Erzählen läuft sehr flüssig und ruhig, so dass man die Geschehnisse auch um die Sage der Glocken und um die Geflogenheiten der damaligen Zeit sehr gut versteht. Der Anfang einer Liebesgeschichte und Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Die Geschichte wird packend und fesselnd erklärt. Es ist eine sehr emotionale Geschichte und am Ende bleibt das ein oder andere Auge nicht mehr trocken, aber ich möchte nicht zu viel verraten.

Fazit:
Sehr stimmungsvoll und gut erzählt. Packende und fesselnde Geschichte, die für das ein oder andere feuchte Auge sorgt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.03.2019

Auftakt zu einer wundervollen und berührenden Familien-Saga

0

Der Einstieg in dieses Hörbuch fiel mir sehr leicht, treffe ich mit Beate Rysopp quasi auf eine „alte“ Bekannte, welche die Stimmung sehr treffend wiedergeben kann.
Einleitend wird über die Familie Hekne ...

Der Einstieg in dieses Hörbuch fiel mir sehr leicht, treffe ich mit Beate Rysopp quasi auf eine „alte“ Bekannte, welche die Stimmung sehr treffend wiedergeben kann.
Einleitend wird über die Familie Hekne berichtet, deren trauriger Schicksalsschlag Anlass für die Stiftung der sogenannten Schwesterglocken für die Stabskirche waren. Damit wird der Grundstein für einen Mythos gelegt, der eng mit dem Dorf verbunden ist und bleiben sollte.
Die eigentliche Handlung beginnt mit der jungen Astrid Hekne 1880 in Norwegen. Sie ist mir sofort sympathisch. Aber es wird auch gleich deutlich, dass sie von dem Leben im Dorf sehr eingeengt wird und viel zu sehr an der Welt interessiert ist, als um dort zu versauern. Sehr deutlich wird das vieles, was heut für uns (Frauen) so selbstverständlich ist, erst erkämpft werden musste. Immer wieder staune ich bei ihr über ihre direkte Art – fast meint man eine moderne Frau aus unserer Zeit vor sich zu haben
Der neue junge Pfarrer Kai Schwaiggard bringt frischen Wind und Veränderung in die eingeschworene, traditionsbehaftete Gemeinschaft. Er verkauft die alte Stabskirche um für die Gemeinde mit dem Erlös eine neue Kirche zu finanzieren. Und er holt damit Gerhard Schönauer, einen angehenden Architekten aus Dresden in das Dorf, der den Abbau der Kirche überwachen soll, um sie in Dresden wiederaufzubauen.
Nach und nach werden die Charaktere der drei Hauptpersonen Kai, Gerhard und Astrid sehr gut herausgearbeitet. Gerade bei den beiden Männern finde ich es bemerkenswert, dass sie ihren jeweiligen vorgesehenen Plan (unter Berücksichtigung der Gegebenheiten und Ansichten vor Ort, welche ihnen besonders durch Astrid nahegebracht werden) beginnen zu überdenken. Und es entwickelt sich zwischen beiden auch ein Konkurrenzkampf um Astrid…
Dieses Hörbuch berührt vor allem durch die Schilderung des kargen und beschwerlichen Lebens, denen die Einwohner mit einer eigenen Logik begegnen, die für Außenstehende (wie den neuen Pfarrer) auf den ersten Blick unverständlich sind. Das Ausborgen von (guten) Schuhen und Kleidung – ohne die die Kirche nicht aufgesucht wird/werden kann. Das Verständnis zu Tieren, welche (auch aus der Not heraus) nicht gegessen werden. Oder auch der Kampf ums Überleben – mit dem Tricksen bei der Abgabe von Trophäen.
Das Ende ist für mich sehr stimmig – alles andere hätte auch zu kitschig gewirkt. Damit bleibt dieses leise, emotionale und tiefsinnige Buch sich selbst treu.
Auf jeden Fall bin ich auf die Fortsetzung dieser sehr emotional geschilderten Familiensaga gespannt und neugierig. Von mir gibt es dafür eine klare Hörempfehlung!

Veröffentlicht am 06.03.2019

Vom Fjord über das Fjell

0

Das vorliegende Hörbuch "Die Glocken im See" von Lars Mytting ist durchdrungen von nordischer Mystik, die dem Hörbuch etwas Geheimnisvolles verleiht.

Wir befinden uns gegen Ende des 19. Jahrhunderts ...

Das vorliegende Hörbuch "Die Glocken im See" von Lars Mytting ist durchdrungen von nordischer Mystik, die dem Hörbuch etwas Geheimnisvolles verleiht.

Wir befinden uns gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Butangen, einem kleinen Ort in Norwegen und abgeschieden vom Rest der Welt. Die meisten Menschen leben von dem, was sie in der Landwirtschaft erarbeiten und sind genügsam. Hunger ist in den langen Wintermonaten fast täglicher Begleiter.

Wer jemals durch Norwegen gereist ist, dem sind sowohl die Fjorde für ewig in Erinnerung, als auch das Fjell - ein meist karges Hochland und nahezu unbewohnt. Noch heute überziehen mehrere Gletscher das Land und reichen mitunter bis fast ins Tal. Eine unwirtliche, raue Landschaft voller Schönheit. Sind heute die einzelnen Täler durch kilometerlange Tunnels verbunden, mussten die Menschen in früheren Jahren hohe Berge überwinden, wollten sie in ein anderes Tal gelangen. Überall im Land gab es jahrhundertealte Stabkirchen, die jedoch abgerissen wurden, weil etwas Modernes her sollte. Viele Menschen erkannten deren düstere Schönheit nicht. Dass es sich bei diesen Kirchen um außergwöhnliche Bauwerke handelte, dessen war sich kaum jemand bewusst. Vor diesem Hintergrund spielt der Roman. Dem Autor gelang es, all diese Besonderheiten Norwegens in dieses Buch zu packen und dem Hörer so nahe zu bringen, dass einen beim Hören eine gewisse Sehnsucht nach diesem Flecken Erde packt.

Doch nun zur Handlung: Neu in dem Ort ist der junge Pfarrer - Kai Schweigaard. Schon nach kurzer Zeit hat er entschieden, die alte Stabkirche ist für den Ort zu klein. Auch ihm fehlt der Blick für dieses Kleinod. Es muss eine neu, moderne Kirche her und so leitet er alles Notwendige in die Wege. Jung und ungestüm ist er. Was es mit den mystischen Schwesternglocken auf sich hat die immer dann von selbst läuten, wenn ein Unglück bevorsteht, interessiert ihn recht wenig. Die Bewohner werden nicht groß gefragt was sie wollen. Ehe sie richtig begreifen was ihnen geschieht, ist der "Architekt" Gerhard Schönauer aus Deutschland auch schon angekommen. Die Stabkirche wird von ihm genau vermessen und jedes noch so kleine Detail in seinen Unterlagen vermerkt und gezeichnet, damit später in Dresden, wohin die Kirche verkauft wird, ohne Probleme der Aufbau durchgeführt werden kann. Kaum hat Gerhard Schönauer alles skizziert, wird die Kirche auch schon abgebaut.

Und da ist Astrid, die intelligente junge Frau, die auf keinen Fall dieses vorgezeichnete und trostlose Leben der Frauen in dieser Abgeschiedenheit Norwegens teilen will. Ist sie anfangs dem Pfarrer zugetan, wendet sie sich jedoch von ihm ab als sie erkennen muss, dass weder die Legende der Schwesternglocken Gunhild und Halfried, noch die Stabkirche samt Tradition ihm etwas bedeuten. Dagegen fühlt sie sich von Gerhard Schönauer angezogen, weil er all das sieht und auch zu Papier bringt, was Kai verborgen bleibt.

Astrid, Kai und Gerhard sind alle Kinder ihrer Zeit. Der Pfarrer war zwar eine Respektsperson. Sein Wort hatte Gewicht. Doch ansonsten waren die Menschen obrigkeitshörig. Und in diesem Roman bedeutet das, dem Willen der Professoren oder auch Ärzten ausgeliefert zu sein. Mehr will ich über die Handlung nicht preisgeben.

Die ersten Tracks hörte ich mehrmals, damit ich die handelnden Personen, als auch den damaligen Zeitgeist in allen Facetten erfassen konnte. Doch was wäre eine gute Hörbuch-Vorlage ohne großartige Specherin (Beate Rysopp). Da es sich um eine Familien-Saga handelt, bin ich neugierig auf die Fortsetzung.

Für mich war es jedenfalls ein ganz besonderer Hörgenuss.

Veröffentlicht am 25.02.2019

Traditionsverbundene Familiengeschichte in einem abgelegenen Tal Norwegens

0

„Die Glocke im See“ ist der Auftakt einer Familien-Triologie. Norwegen, Ende des 19. Jahrhunderts, in einem Tal, das durch die abgelegene Lage von seiner Entwicklung her Jahrzehnte hinter dem übrigen Norwegen ...

„Die Glocke im See“ ist der Auftakt einer Familien-Triologie. Norwegen, Ende des 19. Jahrhunderts, in einem Tal, das durch die abgelegene Lage von seiner Entwicklung her Jahrzehnte hinter dem übrigen Norwegen hinterhinkt. Vor diesem Hintergrund spielt die Geschichte der Bewohner von Butangen, einer Stabkirche und den sogenannten Schwesternglocken. Das Leben in Butangen ist karg und beschwerlich. Durch harte Winter und Hunger gibt es immer wieder Tote. Im Frühling blüht nicht nur die Natur auf. Auch für die Bewohner von Butangen ist dies eine Zeit, die sehnsüchtig erwartet wird.

Astrid Hekne ist sehr wißbegierig, für diese Zeit eine ungewöhnliche Eigenschaft. Sie bekommt oft zu spüren, daß sie sich lieber mit sinnvollen Dingen beschäftigen soll. Sie hat eine unbändige Sehnsucht auf ein moderneres Leben, das sie nur aus dem Lesen von Zeitungen des Pfarrers kennt. Butangen und seine Traditionen dagegen lassen eine Frau nur ein sehr vorhersehbares Leben führen.

Irgendwann wird die Stabkirche von Butangen als zu klein erachtet. Der neue Pfarrer Kai Schweigaard verkauft die Kirche an die Kunstakademie Dresden, um die Finanzierung der neuen Kirche sicherzustellen. Gerhard Schönauer ist Architekturstudent in Dresden und soll nun in Butangen Zeichnungen für den Wiederaufbau in Deutschland anfertigen. Beide Männer üben einen gewissen Reiz auf Astrid aus. Sie muß eine Entscheidung zwischen Tradition und Moderne fällen.

Die Familiengeschichte der Familie Hekne und ihr Leben in Butangen ist aber auch tief mit der Geschichte der Stabkirche und den zwei Schwesterglocken verbunden. Der ursprünglich in Norwegen vorhandene heidnische Glaube spielt auch in der Zeit der Stabkirche noch eine Rolle. Und so erzählt der Autor auch von der Mystik und Melancholie dieser Zeit. Er hat es durch seinen bildhaften Erzählstil immer mehr geschafft, mich in den Bann der Geschichte zu ziehen.

Die Sprecherin der Hörbuch-Version, Beate Rysopp, hat eine äußerst angenehme Stimme und versteht es sehr gut, dem Hörer die Stimmungen der Geschichte zu vermitteln.

Mein Fazit:
Der Auftakt der Familien-Triologie hat mich durch seine bildhafte Erzählweise mitgenommen in die karge und beschwerliche Lebensweise im alten Norwegen. Die Beschreibung der Stabkirche vermittelt ein sehr genaues Bild der Geschichte und Architektur genauso wie von dem gelebten Glauben, der immer noch von den heidnischen Ursprüngen dieser Gegend beeinflußt wird. Auf die zwei Folgebänden und die Weiterführung der Familiengeschichte bin ich schon sehr neugierig.
Das Buch bekommt von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Ein toller Auftakt der Reihe!

0

Eine urige, atmosphärische, tragische, großartig erzählte Geschichte, die ich sehr gern gehört habe.
Klappentext beschreibt den Inhalt sehr treffend. Aber da ist noch viel mehr als eine bloße Abfolge ...

Eine urige, atmosphärische, tragische, großartig erzählte Geschichte, die ich sehr gern gehört habe.
Klappentext beschreibt den Inhalt sehr treffend. Aber da ist noch viel mehr als eine bloße Abfolge der Ereignisse. Man muss diese Geschichte auf sich wirken lassen: nachdenken, nachfühlen, dann hat man mehr davon.
Ich war sofort im Geschehen drin. Und musste feststellen, dass man sich auf diesen Roman am besten voll und ganz einlassen sollte. Dann entgehen einem die schöne, gehaltvolle Sprache, die stimmungsvollen Landschaftsbeschreibungen zu allen Jahreszeiten und die Sätze, die jedes Zitatenheft ehren können, und noch vieles mehr, wohl kaum.
Authentisch und atmosphärisch ist das Leben in Norwegen im Jahr 1840 dargestellt worden. Es ist, als ob man eine Zeitreise unternimmt. Man trifft die Menschen dort, sieht, wie es ihnen ergeht, gegen welche Widrigkeiten sie ankämpfen müssen.
Auch die Protagonisten erscheinen sehr authentisch, wie dem wahren Leben entsprungen. Sie haben ihre Ecken und Kanten, sind aber auch Kinder ihrer Zeit. Dem Ganzen liegt eine Liebesgeschichte, eine Art Dreieckbeziehung zugrunde. Zwei junge Männer: der örtliche neue Priester, der deutsche Student der Architektur und die Einheimische junge, hübsche, gescheite Astrid. Als weitere Protagonisten kann man die alte Stabkirche, ein Kunstwerk mit all den Schnitzereien, sowie die Kirchenglocken ansehen, denn sie spielen eine große Rolle und verändern stark das Leben der Anderen. Gerade die Glocken haben eine bemerkenswerte Vorgeschichte. Und der Spruch, „Die Kirche im Dorf lassen“, gewinnt hier seine spezielle Bedeutung. Alle Protagonisten verändern sich im Laufe der Geschichte. Das sieht man heute nicht so oft, meist in besonders kunstfertigen Werken.
Auch einige Überraschungen sind dabei. Die Handlung konnte ich selten, zum Schluss gar nicht voraussehen.
Beate Rysopp hat sehr gut gelesen. Stundenlang konnte ich ihr zuhören. Freue mich auf weitere Hörbücher in ihrer Darbietung.

Fazit: Das erste Highlight des Jahres in der Kategorie Roman. Eine Geschichte über die Liebe, Freundschaft, Verrat, Pflichterfüllung, Heimatliebe und noch vieles mehr. Nicht besonders fröhlich, eher tragisch, aber sehr beeindruckend, die noch lange nachhallt. Toll, dass es der Auftakt einer Familiensaga ist, und man auch die Fortsetzung freuen darf. Gern vergebe ich die wohl verdienten 5 Sterne und eine Hörempfehlung.