Leider enttäuschend, obwohl die Geschichte viel Potential hatte
Als ich das Buch beendet hatte, war ich ehrlich gesagt froh darüber, denn es hat mir leider nicht gefallen, was mir unfassbar leid tut. Ich bedauere es, dass ich keine positive Rezension zu diesem Buch ...
Als ich das Buch beendet hatte, war ich ehrlich gesagt froh darüber, denn es hat mir leider nicht gefallen, was mir unfassbar leid tut. Ich bedauere es, dass ich keine positive Rezension zu diesem Buch schreiben kann. Schon im Vorfeld hatte ich so meine Bedenken, ob mich die Geschichte um Auri und Cassie überzeugen kann, habe mich aber dennoch darauf gefreut, denn ich liebe einfach Laura Kneidls Schreibstil. Insgesamt hatte ich aber so meine Probleme mit dem Buch. Einzig der wunderbare, flüssige Schreibstil hat dafür gesorgt, dass die Seiten dennoch dahin flogen.
Die Charaktere waren mir zu oberflächlich, der Geschichte fehlte es an Tiefgang und Spannung bzw. hatte ich einfach das Gefühl, dass keine richtige Handlung existierte. Bestimmte Dinge sind passiert, die nur für eine Szene wichtig waren und dann nicht mehr erwähnt wurden, das war für mich sehr unglaubwürdig. Auch war es mir viel zu viel Hin und Her, ohne dass so richtig etwas passierte. Dafür ging es dann am Schluss alles viel zu schnell.
Cassie macht sich ständig super viele Gedanken, ohne aber dabei Situationen aus der Perspektive von anderen zu betrachten. Erst als sie beispielsweise mit Lucien darüber spricht, fällt ihr auf, dass sie anders hätte anders handeln/reagieren sollen. Sie denkt oft nur an sich und versucht gar nicht, Auri zu verstehen. Cassie ist in Auri verliebt, findet aber immer wieder Gründe, die gegen eine Beziehung sprechen, redet aber nie mit Auri darüber. Sie sehnt sich nach seiner Nähe, spricht aber nie an, was sie beschäftigt. Das alles hat sie für mich leider sehr unsympathisch gemacht.
Auch Auri hätte von Anfang an mit seiner Mitbewohnerin und besten Freundin über seine Gefühle sprechen sollen. Er verhält sich ebenso oft widersprüchlich.
Der kleine Auftritt von Sage und Luca aus der „Berühre mich. Nicht“-Dilogie war wahnsinnig toll. Es hat mich so gefreut, die beiden „wiederzusehen“. Ich hätte gern noch mehr über die beiden und Lucas Schwester April erfahren.
Durch Auris Hautfarbe und der Cosplay-Leidenschaft der beiden Protagonisten war genug Futter da, um auch kritischere Themen, wie Rassismus und Vorurteile, aufzugreifen. Leider kam mir das viel zu kurz, es gab nur wenige Szenen, welche die Themen dann auch lediglich kurz anreißen. Hier wurde für mich das Potential leider nicht ausgeschöpft, denn auch wenn natürlich der Fokus auf der Liebesgeschichte liegt, sind das Probleme, mit denen die Protagonisten zu kämpfen haben.
In dem Buch erfährt man auch sehr viel über Micah und Julian, die Protagonisten aus „Someone New“, was mir gut gefallen hat, auch wenn ich häufig den Eindruck hatte, dass damit Lücken in der fehlenden Handlung gefüllt werden sollten. Aliza und Lucien haben genug Raum bekommen, um auf deren Probleme, die in „Someone to stay“ thematisiert werden, hinzuweisen. Ich freue mich sehr auf den dritten Band und bin gespannt darauf, wie Laura Kneidl diese Probleme angeht und am Ende lösen wird.
Fazit
Zusammengefasst passte (für mich) alles nicht so gut zusammen und es hat mir leider keinen Spaß gemacht, Auris und Cassies Liebesgeschichte zu lesen. Das Buch konnte mich emotional nicht fesseln, es fehlte an Handlung und Spannung. Ich finde es mehr als schade, da der Roman so viel Potential hatte, auch hinsichtlich kritischeren Themen. Ich bin sehr enttäuscht, auch wenn ich ohne Erwartungen an das Buch herangegangen bin.
Ich freue mich aber riesig auf Alizas Geschichte „Someone to stay“. Aliza ist mir seit Band 1 sympathisch und auch Lucien, den wir in „Someone Else“ näher kennengerlernt haben, ist ein interessanter Charakter.
Allgemeines zum Buch
Autor: Laura Kneidl
Verlag: LYX
Erscheinungsdatum: 27.01.2020
Seiten: 415
Genre: New Adult
Meine Bewertung: 2/5 Sterne